Hallo zusammen,
da wir kurzfristig umziehen und in der neuen Mietwojnung keine Wallbox vorhanden ist, habe ich mich noch einmal mit dem Laden über die Schuko-Dose informiert.
Von überall höre ich 3 große Einwände:
1. Laden per Schuko ist zu langsam
2. Laden per Schuko birgt zu viel Ladeverlust
3. Laden per Schuko ist brandgefährlich
Aber bei genauerem hinsehen frage ich mich, ob da nicht der eine dem anderen nachspricht, ohne jemals zu überprüfen?
Zu 1:
Unser Auto steht i.d.R. von 18-7 Uhr = 13 Stunden. 13×2.3kw=29,9 kw, das reicht zu 99% für unsere Tagesleistung.
Für die alltägliche Nutzung reicht Schuko also bei uns locker (!) aus
Zu 2:
Wer "Adac Ladeverlust" googlet, findet eine kleine Studie. Dort haben Sie getestet, dass der ID3 via 11kw Ladung ca. 9% Ladeverlust (abwärme, Boardsystem) hat. Bei 2.3kw sinds dann 13.6%.
Spannenderweise kommen Sie zu dem Schluss, dass der Unterschied so groß sei, dass man eine Wallbox nehmen solle.
Sollte diese Differenz MEB-weit auch für den Enyaq hinkommen, reden wir von 4.6% Mehrverbrauch oder 17*250*0.31*0.046 = 60 Euro im Jahr, selbst wenn man 25000 KM im Jahr zurücklegt.
Wer nicht >10 Jahre am selben Ort wohnt, fährt also günstiger mit Schuko statt Wallboxinstallation.
Zu 3:
Diese Zahlen sind gerechnet mit 10A, also 2.3 Kw/h. Da laufen die Haushaltssteckdosen eben lange nicht auf Volllast (16A), die Abwärme ist signifikant geringer. Das sollten einigermaßen moderne Dosen problemlos aushalten.
Soweit ich es momentan durchblicke, scheint die Schuko-Abneigung weniger gerechtfertigt zu sein, als man den lauten Rufen entnehnen würde.
Mich würde sehr interessieren: Wer hat reale Erfahrungen damit? Wer hat vielleicht sogar reale Ladeverluste gemessen, ist die Differenz wirklich so gering?
Hat irgendjemand wirklich jemals einen ladebedingten Brand erlebt? Oder ist es Zeit, das Schukoladen als für viele usecases sinnvolle Alternative anzusehen?