Schuko Laden deutlich besser als überall behauptet?

Punkt 3: du erwähnst das Problem: einigermaßen modern, und vor allem die Verkabelung/Absicherung dahinter ist bei einer "normalen" Steckdose selten gegeben, wenn das vorher ein Elektriker durchschaut, und sein ok gibt (bzw. statt Schukosteckdose schon eine Industriesteckdose vorhanden ist) kann man ruhig damit aufladen. Nur ist das halt nicht immer der Fall und eine WB beuntzt man halt wegen, ich zitiere Bloch: Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit).

Und wenn einem das Geld nicht interessiert kann man Punkt 1 und 2 ignorieren.

Wir laden seit Januar 1-3x pro Woche mit 50m Verlängerungskabel und Ladeziegel von Hyundai.

Messungen habe ich nicht, da egal, weil PV.

Wir laden nur tagsüber und wenn wir zu Hause sind, damit wir notfalls eingreifen oder wenigstens wegerennen können. 🤷🏻‍♂️

Falls unser Haus mal abbrennen sollte, melde ich mich hier direkt zurück. 🙂

Sehe ich auch so. Eine alte Aussensteckdose mit ausgeleierten und oxidierten Kontakten und mit einer alten vorgelagerten Installation, bei der u.U. die Sicherungsmaßnahmen nicht mehr richtig funktionieren, ist anders zu bewerten als eine neue Steckdose mit einer aktuellen Installation.

Im Zweifelsfall von einem Fachmann checken lassen und ggfs. die Steckdose tauschen lassen.

Ich würde sie direkt gegen eine blaue CEE Steckdose (Campingdose) tauschen lassen. Die CEE Dose ist für Dauerlast ausgelegt, eine Schukodose nicht.

Also ich habe mal einen Elektrogrill mit 2000W an eine eigentlich intakte neuere Balkon-Außensteckdose angeschlossen.
Nach einer Weile hat es nicht mehr nach gegrillten Würstchen, sondern nach verschmortem Kunststoff gerochen.
Der Stecker war so heiß, dass man ihn nicht mehr ohne sich zu verbrennen aus der Dose ziehen konnte, ich musste dafür die Sicherung ausschalten.
Ausreichend für die Erhitzung war der Übergangswiderstand durch oxidierte Kontakte in der Steckdose bzw. am Schukostecker, was durch normale Witterungseinflüsse wie Luftfeuchtigkeit hervorgerufen werden kann.

Wertige Notladekabel sind aus gutem Grund auf 10A begrenzt und haben einen Temperatursensor im Schukostecker,
damit dürfte der Fall wie mit meinem Elektrogrill eigentlich verhindert werden.

Auf jeden Fall Finger weg von Ladeziegeln aus dem Zubehörmarkt, die auch bis zu 16A über Schuko laden können.
Auch wenn die sich auf 10A umstellen lassen, irgendwann vergisst man das mal und ich bezweifele, dass die alle eine Temperaturüberwachung im Stecker haben.

Der Vorschlag von HAL01 ist gut, bei ordentlicher vorgelagerter Installation die Schuko-Steckdose gegen eine Campingdose tauschen zu lassen.
Die Ladeziegel mit Campingstecker sind meistens auch nicht teurer als einer mit Schukostecker und können mit bis zu 16A/3600W laden.

Zitat von EinYak

Zu 1:

Unser Auto steht i.d.R. von 18-7 Uhr = 13 Stunden. 13×2.3kw=29,9 kw, das reicht zu 99% für unsere Tagesleistung

Zu 2:

Wer "Adac Ladeverlust" googlet, findet eine kleine Studie. Dort haben Sie getestet, dass der ID3 via 11kw Ladung ca. 9% Ladeverlust (abwärme, Boardsystem) hat. Bei 2.3kw sinds dann 13.6%.

Spannenderweise kommen Sie zu dem Schluss, dass der Unterschied so groß sei, dass man eine Wallbox nehmen solle.

Ca. 400W gehen beim AC-Laden für das Funktionieren des Fz drauf.

So jedenfalls meine Messungen mit meinem Ladeziegel.

Bei Einstellung 2,3kW kommen also nur ca 1,9kW in der Batterie an....ob sich das lohnt und ob das für dich zu teuer wird, musst du entscheiden.

Dein effektiver Strompreis erhöht sich dadurch um ca 20%. In vielen Fällen ist das bei Verwendung von Haushaltsstrom immer noch günstiger, als irgendein "tolles" Abo für externe Ladesäulen.....wo du nach spätestens 4 Stunden wieder umparken müsstest....

Zu 3:

Weil du Dauerladen möchtest, würde ich die Geschichte schon genauer unter die Lupe nehmen......

Die Zuleitung inkl.Abzweigdosen sollte überprüft werden und die Schukodose sollte, sofern sie älter als rund 2 Jahre ist und sich im Außenbereich befindet, vorsorglich ausgetauscht werden.

Völlig egal, was andere mal erlebt haben sollten.....

Zudem sollte, für alle Dosen, die für den Außenbereich zuständig sind, selbstverständlich sicher gestellt sein, dass ein funktionierender 30mA-FI-Schalter dafür installiert ist.

Mein Ladeziegel (der bis zu 3.6kW kann) hat eine Temperaturüberwachung im Schukostecker. Trotzdem und obwohl ich so gut wie nie per Schuko lade, teste ich die die Dose bezüglich Wärmeentwicklung sporadisch.

Das mache ich allein schon deshalb, weil über diese Dose auch Gartengeräte mit bis zu 3kW-Anschlussleistung betrieben werden.

Wenn du einen Ladeziegel ohne Schuko-Temperaturüberwachung haben solltest, könnte man eventuell z.b. die Schuko-Dose gegen eine blaue CEE-Dose und den Schukostecker des Ziegels, gegen einen blauen CEE-Stecker tauschen. Damit sollte das Risiko durch die Steckverbindung grundsätzlich nahezu nicht mehr vorhanden sein.

Meine WM hat in unserem neuen Haus die Busch Jäger Steckdose so erhitzt, daß der Stecker nicht mehr heraus zu bekommen war. Die Steckdose war einzeln abgesichert, also genau für die Nutzung der WM gedacht. Ich musste dann Stecker und Steckdose austauschen. Eine WM hat oft nur für wenige Minuten die volle Leistung, nur während der Aufheizphase, danach bestenfalls noch einige wenige 100W.

Als gelernter Elektriker ist mir klar, ein E Auto gehört nur im Notfall an eine Schuko Steckdose. CCE in Rot, 3x16A oder als Campingdose mit 1x16A sind neben der WB in Ordnung.

Zitat von EinYak

Hat irgendjemand wirklich jemals einen ladebedingten Brand erlebt? Oder ist es Zeit, das Schukoladen als für viele usecases sinnvolle Alternative anzusehen?

Ja, verschmorte Steckdose und Stecker. Zum Glück kein Brand. Bei einem Haus- oder Garagenbrand wird dann aber auch die Versicherung angerufen, statt dass jemand einen gelernten Elektriker fragt, was da schiefgegangen ist.

Wenn Du Ahnung hast und die Installation einschätzen kannst, dann kein Problem. Ich als Elektriker habe aber auch schon eine rote CEE Dose geschrottet. Nachdem ich die ersten 2 Male aufgepasst habe und sie gut liefen, dachte ich, ist ok. Beim 20. Mal war es dann komplett verschmort. Trotz Markenwaren von PxC, 22 Jahre alte Installation. Wenn die woanders gesessen hätte, wäre ein Brand möglich gewesen.

Zitat von EinYak

Danke für die Einschätzungen! Klingt, als wären zumindest Schmor-Schäden doch nicht unwahrscheinlich und 400W stündlich nur fürs Boardsystem reichen ja schon, um weit jenseits der 13.6% Ladeverlust aus dem Adac Test zu landen. Schade, machts doch deutlich unattraktiver!

Der Fz-Ladeverlust ist bei geringer Ladeleistung relativ hoch. Viele E-Autobesitzer mit Solareinspeisung wissen das.....

Die Frage ist, ob es wirklich stört......

Wenn der Strom nichts kostet, wie bei Solar, ist es ohnehin egal.

Wenn sich dein Ladestrompreis bei 2,3kW-Ladeleistung z.b. effektiv von 30 auf 36Cent/kWh erhöht, wäre die Frage, ob dich das stört oder ob du eine günstigere Alternative findest.

Zusätzlich sollte die Bequemlichkeit nicht ganz außer acht gelassen werden, denn eine alternative Ladung an öffentlichen Ladesäulen ist in deinem Fall vermutlich unkomfortabler.