German Reichweitenangst

Hier mal was Grundsätzliches:

Ich bin ja zum Enyaq gekommen, wie die Jungfrau zum Kind.

Oder wie der Franzose sagt: „Cherchez la femme!“ Also suche die Frau, die dahintersteckt, wenn irgendwo auf der Welt etwas (furchtbares) ?) passiert. So war es bei uns auch.

Von der Werbung beeinflusst trieb mich meine Frau (ohne Not) zum Skoda-Händler und nach einer Probefahrt und einem schwarzen Sportline im Showroom war es auch um mich geschehen.

Ganz im Gegensatz zu meinem sonstigen Naturell habe ich mich also erst NACH dem Kauf für E-Mobilität im Allgemeinen und den Enyaq im Besonderen wirklich interessiert.

Wäre der Sportline ein 80x gewesen hätten wir ihn gleich mitgenommen. So haben wir - als langjährige überzeugte 4x4-Fahrer - schnell alles (und noch mehr) zusammenkonfiguriert und bestellt.

Dann, überwiegend auf YouTube, habe ich erfahren, die 21“-Felgen kosten ca. 20 km Reichweite und der Allrad nochmal um die 50 km - und schon kommt man wieder ins Grübeln, ob man alles richtig gemacht hat?

JA, HABEN WIR !,,!

WIR fahren vielleicht 4-6 mal im Jahr wirklich größere Entfernungen (> 500 km) für Urlaubsfahrten oder Diensteisen (wofür mir aber auch ein Verbrenner-Dienstwagen zur Verfügung steht), ansonsten bewegen wir uns locker unter dem deutschen Durchschnittswert von ca. 40 km täglich.

Deshalb haben wir alles richtig gemacht. Wir haben 365 Tage im Jahr ein geiles Auto, ganz nach unserem Geschmack und den Komfort- und Sicherheitsgewinn eines Allradfahrzeuges (was für Feld, Wald, Flur und Baustellen auch für mich von beruflichem Nutzen ist.)

Da nehme ich es gerne in Kauf, an wenigen Tagen im Jahr vielleicht mal 10 min. länger zu laden, um den Zusatzverbrauch von max. 70 km pro Vollladung auszugleichen.

Das mal als kleiner Hinweis an dieser Stelle.

Natürlich, wer ständig größere Entfernungen zu fahren hat, kann und wird diese Sichtweise anders beurteilen, aber ich denke für die meisten von uns trifft ähnliches zu, wie für uns. Warum also sollten wenige Fernfahrten im Jahr unsere Wünsche und Vorstellungen negativ beeinflussen, wenn diese mit ein paar Minuten mehr an Ladezeit schnell wieder kompensiert sind? Kauft, was Euch gefällt und lasst Euch nicht so von der „Reichweitenangst“ dominieren!

Ich hatte am Anfang auch Reichweitenangst und daher den iV 80 genommen, die Wärmepumpe dazubestellt und "nur" die 19 Zöller genommen. Mittlerweile bin ich völlig geheilt. Warum:

1. Ich kann jeden Tag mit vollem "Tank" losfahren

2. In 98% der Fälle komme ich mit der Reichweite locker hin

3. Auf meinen Dienstreisen und Urlaubsfahrten mit dem Diesel habe ich an den Raststätten geschaut, ob da eine Schnelllader >150 kW) ist, ob die funktionsfähig sind und ob ich eine freie Station bekommen könnte. Ja, in allen Fällen hätte ich eine freie, funktionierende Station bekommen

4. Auf den längeren Fahrten mache ich sowieso immer mal wieder eine halbstündige Pause

Übrigens bin ich lange Zeit Smart gefahren. Der kam als Diesel auch gerade mal auf 300 km Reichweite und Vmax waren 130 km/h, die sich von der Lautstärke anhörten wie 260 km/h.

Wenn jetzt endlich noch mein Enyaq geliefert würde, dann könnte ich auch alles mal live testen.

Hier mal ein kleiner Einblick in neue Ladetechniken, die in 2 Jahren schon die Realität sein könnten.

Dann müssen sich die Automobilkonzerne jetzt schon mal Gedanken hinsichtlich Batterie-Volt-Technik machen, nicht dass wir dann an Ladesäulen stehen und unsere Stromer sind überfordert mit der Ladegeschwindigkeit

https://www.facebook.com/NDRsh/videos/235049931898370/

LG Tobi

Ich sehe so einen chargehub eher in unserer Tiefgarage, wo der Hausanschluss nicht für 38 Wallboxen reicht

Zusätzlich könnte sowas als USV für die Wohnanlage dienen, falls es doch mal zum Blackout kommt

Ich habe das so verstanden, dass man dafür auch neue Batterien braucht. Gerne, wenn es der eMobilität hilft. Mich ärgert der Einstieg, ganz selten lädt man voll. Schon heute hält der Enyaq länger durch als meine Blase. Meinetwegen schneller laden, aber lieber noch Parkplätze für Laternenlader.

Zitat von bob2008

Ich sehe so einen chargehub eher in unserer Tiefgarage, wo der Hausanschluss nicht für 38 Wallboxen reicht

Zusätzlich könnte sowas als USV für die Wohnanlage dienen, falls es doch mal zum Blackout kommt

Vor der Aufgabe stehe ich aktuell auch. Aber das sollte mit einem intelligentem Lademanagement möglich sein. Aber ja, vermutlich müsst ihr den Stromanschluss "aufbohren". Uns wurden zwei Stromanschlüsse angeboten: Meinen Berechnungen nach reicht ein 62kw Anschluss für 30 Autos pro Nacht, wenn jedes Auto pro Nacht ca 20 kwh nachladen muss.

Es gibt Ernst zu nehmende Studien (ich bin im Moment aber zu faul, diese zu suchen), die anhand von Praxis-Beispielen zeigen, das viel mehr E-Autos in einer Tiefgarage geladen werden können ohne dass zuvor der Stromanschluss dafür gewaltig aufgebohrt werden muss.

Malaka69 20kwh sind im Sommer ca. 100km, im Winter ca. 60km (ja je nach Auto/Fahrprofil usw.). Ist die durchschnittliche Fahrtstrecke nicht sowas um die 30km? Also sollte deine Berechnung auch noch Puffer haben. Zudem werden nie alle zugleich soviel nachzuladen haben.Gab da ja mal einen Test wo sie glaube ich eine Anlage mit Lademanagment und 45 eAutos den Bewohnern zur Verfügung gestellt haben. Fazit war: a) es wurde sehr selten die Maximalleistung abgerufen b) es wurden mit den eAutos mehr km gemacht als vorher mit den Verbrennern, also scheinen eAutos ziemlich Spaß zu machen

edith: gefunden

Soweit ich mich erinnere, beträgt die aktuelle deutsche Durchschnittsfahrstrecke pro Tag 40 km.

Bei mir Minimum 6, mit lokalen Dienstfahrten vielleicht im Schnitt 20-30 km/Tag.

Somit gehe ich aktuell davon aus, im Monat nur wenig Ladetermine zu haben.

Da ich über Mittag zuhause bin, werde ich dann - je nach Sonnenstand - das Auto während der Mittagspause bei Bedarf an unsere PV-Anlage anhängen, wenn die Sonne schön scheint. Billiger und umweltschonender kann man nicht „tanken“.

Vielleicht sollte man mal Parkhausbetreiber in Oslo fragen. Es gibt da viele Parkhäuser, die 50 bis 100 Ladeplätze anbieten. Es muss also irgendwie doch relativ einfach machbar sein. Warum scheuen sich hier die Verantwortlichen nur immer so heftig davor?!