Wallbox ohne PV Anlage

Zitat von troubadix2004

Sinnvoll erscheint mir eine PV inklusive Batterie zu planen da man dann auch nachts laden könnte. Aktuell in Zeiten von Homeoffice ginge das natürlich auch tagsüber aber man muss ja auch mal darüber hinweg schauen.

Ein gern von der Werbeindustrie verbreiteter Gedanke. Mit einem wirtschaftlich sinnvoll dimensioniertem Speicher (mal abgesehen davon, dass sie sich immer noch schwerlich amortisieren) kann man das aber nicht durchführen. Den Nachtverbrauch im Haus kann man mit einem Speicher abdecken. Aber um nennenswerte Strommengen für das Auto vom Tag in die Nacht zu retten, bräuchte man erheblich größere Speicher.

Hallo Troubadix,

ich warte leider noch auf meinen Enyaq, aber ich kann dir bereits meine Erfahrung mit PV-Anlagen teilen. Ich selbst habe keinen Speicher zu Hause aber eine 6,8kWp Anlage auf dem Dach. Nach 5 Jahren kann ich dir sagen, dass die die PV-Anlage in den Wintermonaten eigentlich überhaupt gar nichts bringen wird und du dich bei der Auslegung deines Speichers auf die Frühlings- und Sommermonate konzentrierst. Ich persönlich halte relativ wenig davon, mit einem richtig teuren Speicher seine Autobatterie nachts zu laden, da der Speicher (wenn er denn tagsüber überhaupt voll wird) dafür viel zu wertvoll ist. Man hat Umwandlungsverluste verdoppelt und schlussendlich bei einem 10kWh-Speicher seine Karre auch um 15% geladen, aber man hat nichts mehr für die Hausverbraucher übrig. Ich finde die Speicher im Haus auch unverhältnismäßig teurer als der Akku im Enyaq. Ich persönlich warte auf das Bidirektionale Laden da ich mir die Akkus nicht doppelt kaufen muss und dieser eine viel höhere Kapazität hat. Das hängt aber auch sicherlich vom Fahrprofil ab. Ich fahr als Familie hauptsächlich Stadt und die paar Ausflüge die wir machen kann ich gut planen um die Batterie vollzuladen. Außerdem steht das Auto tagsüber in der Regel in der Garage am Stecker.

Anbei noch 2 Screenshots was im November und Dezember übrig bleibt von der PV. Das Fahrzeug kann soweit ich das verstanden hab, erst ab 1,4kW laden. Das bedeutet wenn 500W von der PV übrig sind, kannst du entweder den Rest bis zu den 1,4kW aus dem Netz nehmen oder es einfach nicht laden. Meine Anlage liegt relativ flach, da ich mit Flachdach gebaut habe. Ich denke bei einem klassischen steilerem Dach wird die Anlage auch etwas mehr liefern.

Das ist aber nur meine Erfahrung mit PV-Anlagen. Wenn du es nicht schaffst das Auto direkt mit der Sonne zu laden, macht denke ich eine PV-Anlage nur so bemessen Sinn, dass es für deinen Hausverbraucht ausreicht, dann auch eventuell mit Speicher.

Ich hoffe mit dem Elektroauto den Eigenverbrauch auf 80%+x zu treiben wobei sich da dann eh kein Speicher mehr lohnt.

Zitat von troubadix2004

Wie seid ihr das Thema PV Anlage angegangen? Habe mal über Portale versucht einen ungefähren Preis rauszubekommen.

Moin troubadix2004 ,

vor genau der gleichen Thematik stand ich vor 8 - 10 Wochen auch.

Hier eine kurze Essenz von Auswahl über Beachtenswertes bis zum Auftrag:

*) Unter dem Motto "Support your local Dealer" habe ich regional nach einem Händler/Installateur gesucht. Hilfreich dabei waren Aussagen anderer Kunden aus der Nachbarschaft, "Hörensagen", bzw. Aussagen über Dritte, Googlebewertungen und letztlich verschiedene Angebotsanfragen.

*) Verlockend klingende Angebote von sog. "Verleihfirmen" lesen sich zunächst sehr interessant, entpuppen sich aber dann nach näherer Beschäftigung als reines Verdienstmodell --> für die Anbieter. Zudem waren durchaus "gemischte" Stellungnahmen von z. T. hochgradig enttäuschten Kunden ausschlaggebend, die über "grottigen" After sale service klagten.

Und solche überregional bis bundesweit vermittelnde Firmen sind nicht günstiger(!) als ein komplettes lokales "All in one Angebot", wo man eine kleine bis mittelständische Firma und einen einzigen, zudem persönlich bekannten Ansprechpartner vor Ort hat.

*) Da derzeit alle Welt eine PVA haben will, rechne mit Arbeitsbeginn ab Auftrag von nicht unter 7 bis 9 Monaten....!

*) Im Oktober zum Festpreis beauftragt wird unsere 7,560 kWp PVA auf dem südseitigen

28° Walmdach mit einer kpl. Schaltzentrale und einem 6 KW Speicher am 13.06.22

montiert werden. Veranschlagte Installationsdauer 2 - 3 Tage incl. aller Nebenarbeiten.

Mein 10kW Speicher wurde vor Jahren mit 4000€ gefördert, dadurch rechnet er sich, wobei ich dieses "rechnet " sehr zwiespältig betrachte. Große Alufelgen rechnen sich nie genauso wenig wie teure Markenklamotten usw.

Ich sage Hobby oder Zigaretten oder Alk dazu und damit ist gut.

Bidirektionales Laden ist die Lösung um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben kann man bei der jetzigen Entwicklung für 30 Cent bei Ionity laden und dann mit dem Auto das Haus versorgen

PV Speicher ist nur was für Enthusiasten und insgesamt würde ich jetzt warten, was sich Habeck so einfallen lässt.

Ich scharre auch schon mit den Hufen!

Also seit 21.9 ist meine 10,8 KWh Anlage in Betrieb und ich möchte Sie jetzt schon nichtmehr missen.

Ich habe ebenfalls Südausrichtung und Dachneigung ~35 Grad.
Dezember : 175 KWh

November : 389 KWh

Oktober : 1016 KWh

Und die paar Tage September : 278 KWh

Ich bin allerdings anderer Meinung und sage eine PV Anlage ohne Speicher macht nur dann Sinn wenn es eine Kleinanlage ist die einfach nur die aktuellen Verbraucher versorgt. Sonst schießt man so viele KWh in das öffentliche Netz was mit 7 Cent Vergütung keinen Kosten/Nutzen Faktor hat.

In der Zeit jetzt wo die Vergütung sich nichtmehr rechnet, ändert sich die Denkweise aller Pv Anlagen Besitzer. Jeder geht jetzt auf soviel Eigenverbrauch wie möglich.
Und bei einer 10 KWh Batterie liegen wir mittlerweile bei ca 5500€. Vor ein paar Jahren waren es noch ca 1000€ pro KWh.

ich habe eine 6kWp Anlage auf dem Dach (für mehr war kein Platz), Südausrichtung, 35 Grad Neigung. Wir haben aktuell ein Elektroauto (Zoe mit 21 kWh Akku), das Haus wird mit einer Luft/Wasser WP beheizt.

In unserem Fall hat sich ein Speicher nicht gerechnet, da in den Sommermonaten (April - Oktober) zwar genug Strom vom Dach käme, um dann auch nachts das Haus zu Versorgen. Aber bei ausgeschalteter Heizung und nur Warmwasserbereitung am Tag haben wir nachts einen so geringen Verbrauch, das ein 4kWh Akku ausreichen würde.

Und im Herbst / Winter kommt oft nicht genug, um selbst so einen kleinen Akku tagsüber voll zu bekommen, wenn die Heizung läuft.

Das Auto lädt an Sonnigen Tagen PV Überschuss, der eigentlich nur im Sommer ausreicht, um eine komplett leeren Akku an einem Tag voll zu bekommen. Ein kleiner Akku wäre hier nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Wenn man unter diesen Bedingen mal ca. 200 Ladezyklen/Jahr für einen 4kWh (nutzbar) Akku annimmt und einen Strompreis von 40 Cent und eine Einspeisevergütung von 12 Cent dürfte der Akku maximal ca. 3000 Euro inkl. Installation kosten, damit sich das nach 10 Jahren rentiert. Und da sind wir noch nicht.

Also einem 5 KWh Akku bekommst du für ca 3200€ von einem guten Hersteller.
Und der Einbau ist nicht der Rede wert! Wenn

einmal WR und co angeschlossen ist, ist die Batterie Nachrüsten kein Problem.

Lediglich WR und Batterie verkabeln und beim

Versorger anmelden.

naja, lass die Installation mal 300 - 400 Euro kosten, dann wäre man bei so nem Paket schon bei 3500 Euro. Und da wäre man schon bei ca. 12 Jahren bis break even. Und das packt der Akku vermutlich nicht ohne zumindestens nennenswert zu degradieren, wenn nicht gar komplett den Geist aufzugeben.