Kosten Elektrik für Wallbox

  • Hallo,


    ich überlege mir eine Enyaq zuzulegen und bin insgesamt noch sehr neu in dem Thema. Grundlegend hierfür ist die Möglichkeit diesen auch bei mir in der Tiefgarage meines Mehrfamilienhauses, in dem ich in einer Wohnung lebe, laden zu können.

    Die Tiefgarage ist abgetrennt in separate "Garagen", die mit einem elektr. Tor verschlossen sind und eine 230V-Steckdose haben.


    Ich bitte um Korrektur, falls ich falsch liege:

    Um eine (vom BAFA geförderte) Wallbox mit 11 kW installieren + anschließen lassen zu können, benötige ich eine 3-phasigen Anschluss.

    Diesen müsste ein Elektriker mit den vorhandenen Leitungen ja erstmal "erstellen".


    Daher meine Fragen:

    1. Ist oben Geschriebenes korrekt?

    2. Hat jemand von euch auch keine Wallbox, sondern lädt einfach mit dem mobilen Charger ein einer Steckdose? (wenn du abgesichert ist)

    3. Was hat euch in Summe die Installation/der Anschluss der erforderlichen Elektrik + Wallbox gekostet und was/wieviel habt ihr davon gefördert bekommen?


    Vielen Dank vorab für eure Antworten.


    Freundliche Grüße

    Eric

  • Ja, Du benötigst einen dreiphasigen Anschluss für eine 11 kW Box für die Förderung.


    Ich lade mit dem mobilen Ladegerät von Skoda an einer eigens dafür gebauten CEE (Stark-/Drehstrom-) Dose mit 11 kW.

    Der Elektriker hat für die Installation knapp 400,- genommen:


    - Überprüfung der örtlichen und technischen Gegebenheiten

    - Strom nach dem Zähler, aber vor dem FI des Hauses abgegriffen,

    - mit eigenem FI und Sicherungsautomat gesichert,

    - ca. 5 Meter Leitung (Erdkabel schwarz) vom Sicherungskasten zur Außenwand verlegt

    - Wanddurchbruch nach außen

    - Montage der CEE Dose in Kniehöhe mit genug Leitung als "Reserve" für die spätere Wallbox-installation


    Alles natürlich offiziell und entsprechend aller gültigen Normen und Vorschriften.


    An der Schukodose mit 230V würde ich nur laden, wenn 11 kW mit drei Phasen absolut keine Option ist.

    Aber dann würde ich mir diese Steckdose auch separat und neu verlegen lassen, mit ausreichend dimensionierter Absicherung und Kabeln, die diese Dauerlast vertragen.


    Heute habe ich die Rückmeldung meines Elektrikers bekommen: Sobald ich meine Wallbox geliefert bekomme, kann er sie für ca. 299,- anschließen und anmelden - die Vorbereitung dafür ist ja vollständig.


    Alles in allem:


    Wallbox (Elli Charger Connect mit 7,5 m Kabel) € 752,-

    Installation CEE Dose / Vorbereitung Wallbox € 400,-

    Installation/Anmeldung Wallbox € 300,-

    Abzgl. Förderung KfW - € 900,-


    Damit zahle ich effektiv € 552,- für die Wallbox inkl. Installation, Anmeldung und vorübergehender Lademöglichkeit über CEE.

  • 1. Ja, ist korrekt. Du brauchst ein 5-adriges Kabel (PE, N, L1, L2, L3), der Querschnitt ist dabei abhängig von der Länge (Anschlußkasten bis Wallbox)

    2. Ich lade zu Hause sogar fast ausschließlich mit dem Ladeziegel. Hat den Vorteil, dass mit meiner PV-Anlage selbst bei geringer, solarer Einstrahlung noch alles im Auto landet, ohne das ich Strom zukaufen muss.

    3. Gefördert wird von der KfW genau bis 900€. Und genau so viel muss die Wallbox inklusive Installation auch mindestens gekostet haben. Das heißt, wenn Du eine günstige Wallbox für z.B. 500€ findest, müssen die Installationskosten auch mindestens 400€ betragen, sonst bekommst Du gar nix. Betragen die Installationskosten z.B. 1000€ (also Gesamtkosten 1500€) bekommst Du natürlich trotzdem nur 900€ von der KfW.


    Anmerkung: Die KfW fördert übrigens 900€ pro Ladepunkt. Das heißt Wallboxen mit 2 Anschlüssen können auch 2 mal die Förderung bekommen. Unter Umständen fährt man mit so einem Setup günstiger, da mehr Geld für die Installation übrig bleibt.

    "fully electrified" ^^

  • An der Schukodose mit 230V würde ich nur laden, wenn 11 kW mit drei Phasen absolut keine Option ist.

    Aber dann würde ich mir diese Steckdose auch separat und neu verlegen lassen, mit ausreichend dimensionierter Absicherung und Kabeln, die diese Dauerlast vertragen.

    Ich finde dieses Angst machen mit Schuko-Laden immer nicht so in Ordnung. Der Ladeziegel läd mit 10A und das ist für Schuko-Dosen absolut in Ordnung. Bei mir sitzt da auch noch ein Shelly 1 PM dahinter, der die Temperatur und Strommenge überwacht. So sieht man auch gleich wie viel rein geht. Das Setup machte selbst im Hochsommer keine Probleme.

    "fully electrified" ^^

  • Hallo DaMax,

    Hallo Lunatic21,


    vielen Dank für eure (ausführlichen) Antworten!


    DaMax

    400 Euro für die Leistungen gemäß deiner 6 Spiegelstriche finde ich insgesamt gefühlt sehr fair.


    Zwei ergänzende Fragen habe ich noch:

    1.

    Zitat

    An der Schukodose mit 230V würde ich nur laden, wenn 11 kW mit drei Phasen absolut keine Option ist.

    Aber dann würde ich mir diese Steckdose auch separat und neu verlegen lassen, mit ausreichend dimensionierter Absicherung und Kabeln, die diese Dauerlast vertragen.

    Warum siehst du das so? (siehe auch die Antwort von Lunatic21) Abgesehen von der langsamen Ladegeschwindigkeit, wäre das doch bei einer entsprechenden Steckdose safe bzw. unproblematisch. Welche Nachteile siehst du hier?


    2.

    Hast du dir für diesen Anschluss einen zweiten Stromzähler setzen lassen (müssen)?

    Ich muss unbedingt mal gucken, wie der Strom der meiner Tiefgarage/-stellplatz abgerechnet wird, bzw. ob der auch an unserem Wohnungszähler hängt. Wenn nicht, käme das Zählersetzen im Worst-Case ja noch oben drauf.


    Danke und Gruß

    Eric

  • dann erhöhe ich mal den Einsatz:


    Mein Stellpatz ist ca 40m von meinem Zähler entfernt, dazu zwei Mauerdurchbrüche.

    Angebot vom Elektriker (mit ABL eMH1) liegt bei ca. 2700,- EUR ... werde aber auf eine Easee Home wechseln.

    Es wird 5*4mm^2 verlegt, samt LAN-Kabel, Aufputz in einem Rohr


    Genaue Daten habe ich dann Ende Oktober, dann sollte alles abgeschlossen sein

    iV80 | MJ22 | NavDB-24.2

    ME2-795 >> ME3-333 >> O4A3 ME3.0.7b >> to be continued?? ...

  • Warum siehst du das so? (siehe auch die Antwort von Lunatic21) Abgesehen von der langsamen Ladegeschwindigkeit, wäre das doch bei einer entsprechenden Steckdose safe bzw. unproblematisch. Welche Nachteile siehst du hier?


    2.

    Hast du dir für diesen Anschluss einen zweiten Stromzähler setzen lassen (müssen)?

    Ich muss unbedingt mal gucken, wie der Strom der meiner Tiefgarage/-stellplatz abgerechnet wird, bzw. ob der auch an unserem Wohnungszähler hängt. Wenn nicht, käme das Zählersetzen im Worst-Case ja noch oben drauf.

    Also zum einen dauert mir das Laden an 2,3 kW einfach zu lange - bei meinem normalen Ladeverhalten (fahren bis ca. 20% SoC, laden bis 80% SoC) müsste ich das Auto knapp 20 Stunden laden lassen. Mit 11 kW dauert das gerade einmal 4-5 Stunden. Laden über Schuko ist also arg langsam und in meinem Alltag schlicht untauglich, und allein deswegen nur eine Notlösung.


    Zum anderen, und damit möchte ich auch direkt Lunatic21 antworten:


    Es geht nicht darum Angst zu machen - aber warum raten die meisten Elektriker dazu, Verbraucher mit mehr als 2000 W Leistung mit einem eigenen Stromkreis separat abzusichern? Mikrowellen, Backöfen, Waschmaschinen, Wäschetrockner etc. Diese Geräte laufen bei uns in der Regel zwischen nur 2 Minuten und 4 Stunden. In unserem Haus waren (bevor wir es gekauft haben) bereits 2003 bei einer Kernsanierung separate Absicherungen für all diese Verbraucher angelegt worden. Dafür gibt es wohl einen guten Grund.


    Der Ladeziegel lädt je nach Fahrzeug und Ladestand deutlich länger als 10 Stunden unter Vollast. Ich habe im Keller, direkt neben dem Fenster zum Stellplatz hin zwei separate abgesicherte Schukosteckdosen für Waschmaschine und Wäschetrockner. Da könnte (und würde) ich ohne Bedenken laden, die Leitung ist nur 3 Meter lang, unter der Decke verlegt und dick genug.


    Die anderen Steckdosen im Haus sind aber z.T. nun 18 Jahre alt und ich kann nicht in die Wände schauen um zu sehen in welchem Zustand die verkabelung ist. Wenn ich per CEE mit 11 kW lade, wird das dicke Kabel bei einer Außentemperatur um 15 °C bereits handwarm. Wie warm werden die tendenziell eher dünneren Drähte in der Wand bei 10+ Stunden Dauerlast?


    Das ist ein geringes, aber existierendes Risiko, welches ich einfach nicht eingehen möchte. Und da ich generell nicht weiß wie die Elektrik bei anderen aussieht empfehle ich lieber eine 11 kW Dose oder zumindest eine separat abgesicherte neue Schukodose mit neuer Leitung als den Leuten zu sagen "keine Angst, Feuer frei, steckt das Ding an eure Altbaudose und ladet 20 Stunden, es kann gar nichts passieren".


    Thema Zähler:


    Ich lasse mir mit der Wallbox einen einfachen, ungeeichten Zähler einsetzen, einfach für meine Kontrolle, da die WB keinen Zähler hat. Da das haus mein Eigentum ist und wir die einzigen sind die dort laden ist das eine reine "nice to have" Sache bei uns.

  • Hallo DaMax,


    danke abermals für deine Antwort. Jetzt verstehe ich auch deine Punkte zum Laden an Schukodosen.


    Dazu noch zwei Ergänzungen:

    Ich wohne in einem MFH mit BJ 2002 (die Leitungen sind, zumindest in meinem Fall, nicht so alt, trotzdem ein wichtiger Punkt, den du ansprichst).


    Unser jährliches Fahrprofil ist eher so:

    90 % max. 40 km/Tag, also ca. 10 kWh

    8 % max. 100 km/Tag, also ca. 20 kWh

    2 % max. 400 km/Tag, also ca. 80-100 kWh


    Daher könnte ich gut 98 % meines jährlichen Ladebedarfs mit dem Laderiegel sicher abdecken, auch wenn da immer nur über Nacht ein Bisschen "reinkleckert".

    Der Rest geht dann über DC unterwegs.


    Nach dem was ich bisher gelesen habe, ist es daher für meinen Anwendungsfall, und unter der Prämisse einer dafür genutzten neuen und separat abgesicherten Schukosteckdose, eine geeignete und hinreichend sichere Lösung.


    Gerne hierzu noch weitere Einwände oder Anmerkungen, wenn ich falsch liegen sollte.


    Danke und Gruß

    Eric

  • Die anderen Steckdosen im Haus sind aber z.T. nun 18 Jahre alt und ich kann nicht in die Wände schauen um zu sehen in welchem Zustand die verkabelung ist. Wenn ich per CEE mit 11 kW lade, wird das dicke Kabel bei einer Außentemperatur um 15 °C bereits handwarm. Wie warm werden die tendenziell eher dünneren Drähte in der Wand bei 10+ Stunden Dauerlast?

    Das Hauptproblem sind wohl eher die Kontakte der Schuko-Steckdose. Zum einen die Anschlusskontakte der Leitung an die Steckdose, zum anderen die Federkontakte zwischen Steckdose und Stecker. Wenn diese ausgeleiert, oxidiert oder schlecht geklemmt sind, können sie recht warm werden. Um die Leitungen selber hätte ich weniger Angst, die sollten "passend" abgesichert sein.


    Wenn man dauerhaft einphasig an 220 V laden will, könnte man auch eine Wallbox einphasig fest an die Leitung anschließen. Dann hat man schon mal kein Kontaktproblem. Alternatic: die Schuko-Steckdose gegen eine so genannte blaue Campingsteckdose austauschen lassen. Die sind für Dauerlasten ausgelegt.

  • Hallo,


    super. Danke für den Tipp mit der "Campingsteckdose".


    Einphasige Wallboxen sind aber nicht förderfähig, da < 11 kW.


    Hat denn jemand Erfahrungen, wie groß die Ladeverluste bei einphasigem Lasen über Schuko ist?


    Gruß Eric

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