E-Auto ohne eigene Wallbox - wie kann es funktionieren!

Ein sehr schönes Thema!

Erstmal zu meinem Problem vor Ort bzw. Der Ausgangslage:

Der Enyaq 60 ist bestellt. Meine Partnerin muss jeden Tag circa 90 km, sprich 20kWh, auf sich nehmen. Wir wohnen in einer Mietwohnung mit Tiefgarage. Auch wenn das Haus Neubau aus 2023 ist, sind leider die Kabel in der Tiefgarage nicht für die Einzelabrechnung vorgesehen, sodass uns eine Wallbox vorerst versagt wurde.

Ich will dann gleich nochmal auf das BGB hinweisen und allen Mietern da auch Mut machen ihre Ansprüche eventuell durchzusetzen. Laut BGB Paragraf 554 ist der Vermieter verpflichtet eine Lademöglichkeit zuzulassen. Die Ausgestaltung obliegt aber in Großteilen dem Vermieter. In unserer direkten Nachbarschaft hat daher eine andere Wohnungsbaugenossenschaft den örtlichen Netzbetreiber und Ladepunktanbieter ins Boot geholt. Sowas ist also auch möglich.

Wir haben uns dagegen entschieden unseren Anspruch vorerst durchzusetzen.

Warum? Weil wir eine Ladesäule in 500m gefunden haben, welche Schnellladefähig ist und nach Zeit abgerechnet wird, sodass wir auf circa 20ct/kWh kommen könnten. So muss meine Partnerin alle 2 Tage 10 Minuten nach der Arbeit da noch verbringen. Ich denke, da sich das mit dem Einkauf verknüpfen lässt, ist das okay.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Prüft was mit eurem Vermieter geht. Wägt ab, ob die Kosten für den Stellplatz die Lademöglichkeit und den Komfortgewinn aufwiegen. Schaut in eurer Umgebung mit ChargePrice (oder anderen Seiten?!) die Preise an. Und dann integriert ihr mögliche günstige Ladepunkte in euren Tagesablauf. Am besten immer die selben, denn Routine ist bequem.

So habe ich mir das mit meiner Partnerin überlegt. Aber! Wir haben das Auto noch gar nicht, ich kann also berichten wie sehr Theorie und Praxis auseinanderklaffen.

2x10 Minuten werden nicht reichen, ich würde eher mit 2x20 Minuten rechnen…

Ich habe bei meinem Arbeitgeber die Möglichkeit zu laden. Daher haben wir uns zum Kauf des BEV entschieden, ohne eine Wallbox an der Mietwohnung zu haben.

Wir haben dann aber in der Wartezeit auf den Enyaq trotzdem den Vermieter auf den Wunsch einer Wallbox hingewiesen.

Er wollte sich zwar nicht selber an den Kosten beteiligen, hat uns aber freie Hand gelassen.

Aber auch ohne Wallbox wäre es zwar etwas umständlicher gewesen, wir haben aber den ein oder anderen Supermarkt mit Schnelllader in der Nähe, sodass es auch so gegangen wäre.

Ich kann auf der Arbeit an einer Wallbox laden, die von PV gespeist wird.

Solange man die Möglichkeit hat, am Arbeitsplatz Strom zu bekommen, wird ein E-Auto attraktiv. Selbst mit einem Ladeziegel gehen an einem normalen Arbeitstag 20kWh rein. Man muss seinen AG einfach ansprechen. Mehr als Nein-Sagen kann er nicht. Viele AG werden über kurz oder lang nicht darum herumkommen für eigene Fahrzeuge Lademöglichkeiten anzubieten. Manchmal braucht der AG einfach einen Schubs. Ggf. kann es auch sinnvoll sein mit mehreren Personen vorstellig zu werden.

Öffentliches Laden dürfte wegen der Kosten für die meisten dazu führen, dass ein Verbrenner immer noch günstiger ist.

Mietwohnung und Tiefgaragenstellplatz ohne Lademöglichkeit; die Lade-Lösung, die die Stadtwerke München anbieten, absurd teuer.

Rentner, deshalb keine Arbeitswege, im Winter kann ich meine Frau (zu?) leicht überzeugen, einmal pro Woche mit mir für 2 Stunden zum V-Markt zu fahren: AC für 19 Cent. Dafür ist die Auswahl im V-Markt riesig, aber nicht gerade günstig . DC ab und zu bei ENBW (Vorteilstarif) oder Shell Recharge.

Im Sommerhalbjahr viel unterwegs, bei Bedarf will ich mal den Elli-Tarif mit Ionity probieren, ansonsten am Standort Aldi oder eben wieder ENBW. Bisher (5.000 Kilometer) alles easy!

Da bin ich der hard core case hier.

Rentner (ab Ende Mai) = keine Ladung am Arbeitsplatz

Reihenmittelhaus = keine WB möglich

Laternenparker im Wohngebiet = nächste 11kW Box beim Aldi (800m) oder in der Stadt ( ca. 3 km)

Nächste HPC ca. 3,5 km, dann aber reichlich, EnBW, Stadtwerke, bp / ADAC, 7km zum EWE am Einkaufszentrum, alles so bummelig 49 - 57 ct.

Erwartete 18000 km pro Jahr: grob geschätzt ca. 10-12 tkm über das Jahr plus 6-8 tkm km Urlaube in IT, F, E, AT und D

Und trotzdem den 85er Elroq bestellt. Rentner haben ja Zeit

Ich habe nun 28 Jahre Vertrieb hinter mir, davon10 Jahre intensiv Europa mit 50tkm/a, jetzt darf ich endlich terminfrei leben

Ich stelle mir das so vor: Im Alltag kann ich das Laden am HPC gut integrieren da nimmt man sich mal die 30 Minuten. Und so wie es paßt (Wetter!) kommt das E-Bike auf den Träger, ab an die AC-Säule und von dort dann entspannte Radtour oder schlicht heim binnen 15 Minuten. Oder ins Rheinbad, schön Saunaabend machen.

Geplanter Ladekarten- overkill:

SW Wesel, EWE go, ADAC (alle keine GG)

EnBW M

Ionity M

Was davon nach 1 Jahr fortgeführt wird sehen wir noch.

Wie immer gelten die 6 P des guten Managements: Proper planning prevents piss poor performanceund so hab ich mir in numbers was vorbereitet - das ipad hab ich eh auf Reisen dabei

Zitat von Rumpelkammer

Öffentliches Laden dürfte wegen der Kosten für die meisten dazu führen, dass ein Verbrenner immer noch günstiger ist.

Wirklich? Ich hätte gesagt, dass z.B. ein Vertrag mit (Beispiel) EnBW sinnvoll sein kann - 39ct./kWh mit Grundgebühr. Sollte günstiger sein als mit Verbrenner?

Auch meine Urlaubsfahrt war eigentlich günstiger als mit dem Diesel - maximal gleich teuer.

FuelBurner Bei B9 war ich erst letzte Woche. Angesteckt und eine Runde gedreht und dann noch ein leckeres Eis.

Zitat von Brololo

Ich will dann gleich nochmal auf das BGB hinweisen und allen Mietern da auch Mut machen ihre Ansprüche eventuell durchzusetzen. Laut BGB Paragraf 554 ist der Vermieter verpflichtet eine Lademöglichkeit zuzulassen.

Besser wird wohl noch sein, wenn das GEIG flächendeckend umgesetzt wird/wurde. Dann sollte es deutlich mehr Lademöglichkeiten geben - beim Arbeitgeber, beim einkaufen, ... .

Zitat von AndaleR

Wirklich? Ich hätte gesagt, dass z.B. ein Vertrag mit (Beispiel) EnBW sinnvoll sein kann - 39ct./kWh mit Grundgebühr. Sollte günstiger sein als mit Verbrenner?

Auch meine Urlaubsfahrt war eigentlich günstiger als mit dem Diesel - maximal gleich teuer.

Ich hab das hier mal für mich verglichen, unsere Fahrt war nur wenig teurer als der Diesel für unseren sehr sparsamen Caddy.

Ich kam auf 600-650km beim Tucson. Somit dreimal Tanken für Deine Strecke - 210€?

Aber das ist wieder OT, wir sollten das nicht zu sehr vertiefen…