Frage allgemein zum Autoverkehr

  • Ressourcenverschwendung ist halt auch Definitionssache.


    Für meine Definition ist ein Auto (2t Material), das 15 Jahre lang einen Zweck hat und am Ende 1.8t sehr gut wiederverwendet werden können jetzt nicht unbedingt eine Ressourcenverschwendung. Da kommst du grob über den Daumen auf 12 kg / Jahr.


    Da finde ich das Verpacken von 16 Ferrero Küschen in 16 Einzelpapiere und 2 Relief-Einlagen aus Plastik im verklebten Papkarton sowie eine finale Einfolierung aus Plastik doch weit verschwenderischer - für die 20 Minuten wo so ne Packung hält 😜


    Worauf ich raus will: Wir haben wahnsinnig viele Möglichkeiten, wo wir eine echte Ressourcenverschwendung mehr oder weniger leicht vermeiden könn(t)en - Da sollte man eher ansetzen, als bei einem "Alltagsgegenstand" mit recht hohem Nutzen.


    Spontan in großen Größen: Sylvesterfeuerwerk, Plastik Umverpackung bei Toilettenpapier, Taschentüchern, Küchenpapier, PET-Flaschen-Gebinde, diversen Gemüse... Streich nur mal das (alles völlig unnötig), und du hast weit mehr kg Ressourcen im Jahr gespart als bei einem Auto.


    Oder die Wegwerf-Kultur ansich, z.b. bei Lebensmitteln. Die sind zwar nicht direkt verschwendet, aber um den unnötigen Überschuss zu produzieren wurden jede Menge Ressourcen verballert, die nicht unbedingt recyclebar sind.

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    2 Mal editiert, zuletzt von dognose ()

  • Mal abgesehen von Ressourcen


    Einer der Gründe, warum sich das Auto überhaupt durchgesetzt hat, war der Wunsch der Abgrenzung - also nicht mit unbekannten Menschen in einem Zug oder Bus fahren zu müssen.


    Das entspricht dem Urbedürfnis nach Schutz vor dem Anderen, von dem ich nicht weiß, ob er/sie mir Gutes will. Ein eigenes Auto vermittelt eben nicht nur Freiheit ohne Fahrplan, sondern auch die Sicherheit, in einer vertrauten, von mir selbst ausgewählten, Gemeinschaft zu fahren.


    Die meisten autofreien Zukunftskonzepte, die ich bisher gesehen habe, bauen auf ein vertrauensvolle Miteinander auf, wo jeder jedem hilft und keiner in Stich gelassen wird.


    Und das sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt , kann ich nicht erkennen- eher im Gegenteil. Imho wird die individuelle Mobilität in den nächsten Jahren noch zunehmen, wenn auch weg vom Verbrenner zum E Auto hin.

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  • nun meine Gedanken:


    solange der ÖPV nicht komplett reformiert und umfassend ausgebaut wird in den ländlichen Bereichen, kann ich mir nur wenig Änderungen vorstellen.
    Sogar das E-Auto ... das würde bei aller Förderung oder auch Verbilligung durch Reduzierung des Anschaffungspreises oder durch einen adäquaten Gebrauchtwagenmarkt nur eingeschränkt möglich sein.


    Solange es nicht möglich ist, sein Auto ggfls. über den Asphalt oder Rinnen am Bürgersteig o.a. preiswert zu laden (einfach mal spontan von mir angedacht), wird das notwendige Stromtanken dem einen Riegel vorschieben. Und mal ehrlich: Ladesäulen können das auf keinen Fall auffangen, was nötig ist.


    Wer in unserem Ortsteil durch die Wohngebiete fährt und sich anschaut, was da alles an FZ geparkt ist und wo noch ein Bus durch muss (staun: wie schafft der Busfahrer das nur?).


    Die meisten Autos werden am Tag evtl. 1 Stunde bewegt und stehen dann nur rum....


    Wir haben seit einem Jahr nur noch ein Auto - und ich muss sagen: wir haben noch Eltern zu betreuen, die leider in unterschiedlichen Dörfern wohnen in unterschiedlichen Himmelsrichtungen (Arzt, einkaufen). Das abzustimmen ist nicht einfach und sehr oft habe ich mir schon gewünscht, dass wir den Schritt, das zweite Auto abzumelden, nicht getan hätten. Aber wenn man sich Mühe gibt, geht das dann doch.


    Auch wenn wir die KM immer noch fahren - Stellplatz/Garage muss nur für ein Fahrzeug da sein. Wer bei uns wohnt, weiß das zu schätzen. Gegenüber sind in einem 2Familienhaus 4 Autos.....
    Boah..
    Die KM fahren wir dann irgendwann mit dem Stromer.... Laden über unsere eigene Wallbox.... O.k.

    bestellt 14.08.23

    wird ein Enyaq 85, Advance, AHK, Transport

    ULT Juli 2024

  • Die meisten Autos werden am Tag evtl. 1 Stunde bewegt und stehen dann nur rum....

    Ich würde den "Nutzen" eines Gegenstandes nicht unbedingt daran festmachen, wie häufig man Ihn benutzt.

    So als Analogie: Duschen / Toiletten benutzt man auch nur etwa 15-30 Minuten pro Tag - wäre da ein öffentliches Badezimmer pro Wohngebiet nicht die bessere Lösung? 8|

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  • Für mich persönlich wäre das nichts. Ich habe ein Auto aus sehr vielen Gründen. Der wichtigste Grund für mich ist, das Autos mein Leben sind ;) Bin KFZ-Meister ;) Danach waren Autos für mich schon immer mein Hobby (Individualierung, tieferlegen, umrüsten, ausbauen uswusf.) Beim wandern in den Alpen schlaf ich übers Wochenende im Auto und erspar mir Hotels. Ich kann losfahren wann immer ich will. Ich fahre nur mit dem Auto in den Urlaub (Keine Flugreisen). Ich brauche ein Fahrzeug für meinen 750 kg Hänger (Gartenabfälle/Besorgungen im Baumarkt wenn mal wieder was am Haus ist) Und am Ende waren meine Autos schon immer sowas wie Familienmitglieder für mich ;) Eigentlich bin ich ja son richtiger 90er Jahre Tuningkid, V8 Petrolhead RÖHR, WRUMM PENG PENG Typ xD


    Natürlich hab ich mir schon immer nen Kopf um die Umwelt gemacht, weil ich ja gern in der Natur am wandern bin. Aber man ist so in seinem Leben verstrickt, das ich das lange Zeit nicht so wirklich realisiert habe. Dann kamen die Kids mit Friday for Future. Ich war sehr beeindruckt und da ich selber einen Sohn habe in dem Alter, hab ich nach den ersten Protesten 2018 angefangen alles von meinem Leben auf den Prüfstand zu stellen. Das erste das ich leicht umsetzen konnte war, das ich mitm Rad zur Arbeit gefahren bin, inzwischen hab ich 10.000 km auf meinem E-Bike das ich damals kaufte 2020. Dann hab ich mir viel über die Fleischproduktion angeschaut und nachdem ich 15 Minuten von Dominion gesehen hatte, hatte ich sowas wie ein Kriegstrauma und seit dem nie wieder Fleisch angerührt. Und dann war auch schnell klar, das ich mir ein Elektroauto holen wollte, obwohl ich eigentlich genau so gedacht habe wie die ganzen Diesel-Dieters heutzutage ;) Ich hab meine innere Angst überwunden und im Dezember 2021 dann meinen Enyaq bestellt (War das einzige Elektroauto das Innen noch wie ein klassiches Auto aussah ;) Und aussen find ich Ihn eh rattenscharf). Ich habe Ihn dann im August 2022 bekommen und seitdem 30.000 km in ganz Europa absolviert, ohne auch nur ansatzweise einmal ein Problem zu haben (Wie mit meinen damaligen Verbrennern halt auch) Ich hab es nie bereut, eher im Gegenteil. Um so älter ich wurde, umso stressiger wurden lange Urlaubsfahrten für mich. Aber durch die Zwangspausen und die erzwungene langsamere Reisegeschwindigkeit von 130 km/h wurden lange Fahrten wieder total entspannend.


    Ich bin ja eher inzwischen der Meinung, das die Radwege priorität haben sollten. Radfahren erdet einen und hält einen Fit. Und mit guter Kleidung kann man auch bei Minusgraden super fahren. Nur regen ist halt echt scheiße mitm Rad ;) Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn die Regierung sowas ähnliches wie bei den Rundfunkgebühren machen würde: Wirklich jeder muss 10 Euro im Monat zahlen und die Öffis und die Bahn werden komplett umsonnst, auch für Touristen usw. Da würde ich zumindest immer mitfahren wenn ich in die Stadt mal gehe oder ins Kino usw. Weil in die Stadt reinfahren mitm Auto oder mit dem Rad ist schon sehr stressig inzwischen mit den ganzen Psychos auf der Straße....


    Aber nur um das nochmal klarzustellen: Ich persönlich werde mein Auto nie aufgeben!

  • Ist das Thema "Mobilität einer Gesellschaft" nicht etwas komplexer?

    Ja, das ist es.

    Das Thema hat viele verschiedene Aspekte und Ebenen, bei denen es kein "entweder oder" gibt.

    In Summe kann es nur auf einen Mix verschiedener Maßnahmen, Lösungen, Ansätze und Mittel geben. Zu unterschiedlich sind Ziele, Anforderungen und Notwendigkeiten sehr vieler Akteure. Es ließt sich hier im Thread bereits ja genau so.


    Da ist zum einen der Gegensatz Stadt <-> Land.


    So wie unsere Systeme aktuell aufgebaut sind braucht es faktisch individuelle Autos auf dem Land.

    Einen flächendeckenden ÖPNV mit hinreichender Frequenz und Netzdichte werden wir mit aktuellen Mitteln und Herangehensweisen nicht etablieren können.

    Hier braucht es andere Ansätze.

    Ob es Car Sharing, Ortsteil-Transportvehikel, Ruftaxis, autonome (und damit Personalkostenreduzierte) Transportvehikel oder klassische Öffis sind, muss man austarieren.

    Die eine Lösung wird es nicht sein; ein Mix muss etabliert werden, der auf die lokale und regionale Gegebenheit angepasst ist.

    Beim Anpassen und Etablieren darf man auch die Demografie nicht aus dem Blick verlieren.


    In urbanen Gefilden sieht es hingegen anders aus.

    Bewegt man sich in Großstädten, so ist schon heute festzustellen, dass Autofahren längst keinen Spaß mehr macht und dazu je nach zurückzulegender Strecke nicht mehr die zeiteffizienteste Variante des Vorankommens ist. Dazu kommt, dass mit den nicht-autonomen Fahrzeugen die Fahrzeit im urbanen Raum vergeudete und unproduktive Zeit ist.

    Wir kämpfen bei uns mit "gewachsenen" Strukturen der Öffis. Diese Strukturen sind meist nicht effizient und optimal.


    Es wurde der Hinweis bereits gebracht, dass eine neugebaute Stadt, auf dem Reißbrett entworfen und auf der grünen Wiese errichtet, heute anders aussehen würde.

    Dieser Ansicht stimme ich zu.

    Aber auch in bestehenden Städten, Megacitys und urbanen Agglomerationen kann viel erreicht werden, so die Administration den Durchsetzungswillen und das Geld dafür hat.

    Durchsetzungswillen gibt es bei uns nicht mehr - der Wutbürger schafft alles zu verhindern; kein Entscheidungsträger wagt das Wort "coleteral damage" in den Mund zu nehmen.

    Geld zu organisieren wäre auch nur eine Frage der Priorisierung.

    Gut sehen, dass es funktionieren kann, kann man z.B. in asiatischen Städten. In Japan zum Beispiel würde ich nie auf die Idee kommen mir einen Mietwagen zu mieten, so ich nicht die gebirgigen Landesteile erkunden will. Dort ist ein Leben ohne Auto in den urbanen Arealen besser möglich als mit.


    Es sei dabei aber erwähnt, dass das Funktionieren des Systems über die Bedürfnisse des einzelnen Anwohners gestellt wird.

    Auch eine gewisse Technologie-Offenheit ist von Nöten für die Einführung und Etablierung anderer Mobilitätskonzepte.

    Dies beinhaltet auch ganz explizit den Mut zu Experimenten, was bei uns weitestgehend nicht mehr gegeben ist. Das Ausprobieren ist bei uns das "potentielle Scheitern", Bedenken werden exzessiv durchgekaut und mal zu sagen "war nichts, aber wir haben dies und das gelernt" ist stigmatisiert als Versagen.


    Letztlich ist es auch eine Frage der Mentalität was mach- und erreichbar ist.

    Ohne dies brauchen wir nicht ernsthaft weiter über Ressourcen, etc. zu diskutieren.

    iV80 85, Arctic Silber, Maxx, Eco-Suite Cognac, Anhängerkupplung, Panoramadach, Transportpaket, Netztrennwand, 19'' Regulus Aero Anthrazit-glanzgedreht |
    Bestellt 31.08.2022 mit ULT 10/2023 - Übergabe 22.12.2023
    Kommunizierte Bau-Termine in chronologischer Reihenfolge: --/----, KW36/2023, KW44/2023, --/----, KW19/2024, --/----, KW46/2023, KW48/2023

  • Was die Stadt Erlangen da macht, ist ein toller Ansatz... Das Angebot wird sicher schnell und gerne angenommen.


    Aber es gibt nicht nur Innenstädte....




    Wir haben in den letzten Jahren ja irgendwie alles zentralisiert in D.


    Supermärkte, Einkaufszentren, Ärztezentren, Nun werden bald die KH mehr spezialisiert und viele geschlossen, usw.


    Kitas, Kindergärten, Grundschulen: Plätze für die Kinder gibt es immer noch oft NICHT in der Nähe. Gründe sind ja auch in aller Munde. Keine ErzieherInnen, keine GrundschullehrerInnen. Und auf dem Dorf wenig Schulbusverkehr. Obwohl man das für ab 5. Klasse derzeit immer besser ausbaut (in unser Stadt mit etlichen Flächendörfern).

    Ich wohne in einem Stadtteil einer 60.000 Einwohnerstadt.


    Wir haben seit den 70ern dort ein Wohngebiet nach dem andern in der Breite ausgewiesen. EFH. In den 70ern noch mit Flachdachbungalows. Einen neben dem anderen.

    Wir hatten das Glück, das UNSER Wohngebiet dann endlich mal ne vernünftige Planung bekam mit Supermarkt/Ärzte/Apotheke/Kleingewerbe für den Grundbedarf (Änderungsschneiderei, Reinigung, Physio, Kiosk Paketshop, Eisdiele, Kiosk,,,, Ich kann den Grundbedarf definitiv fußläufig erledigen.


    Unsere Eltern MÜSSEN für alles fahren, weil dort nichts mehr ist...... Alles wegrationalisert bis auf einen Kiosk für Kleinstbedarf, der bei den schmalen Renten echt nur für Notfälle da ist... Wie bei den Tankstellen. Da kostet ja auch alles mindestens das Doppelte.

    Nun - Kinderchen fahren dann (Eltern sind echt alt.....ü. 80).



    Es muss definitiv was passieren, weil einfach viel zu viele Autos unterwegs sind, Tag für Tag.


    Autofahren muss unbequem werden, und auch teurer.


    Wenn jeder Haushalt mal die Bedürfnisse auf den Tisch legt und überlegt, was genau kann und muss genau passieren. Was ist, wenn Situation X passiert und das Auto ist mal unterwegs. Findet man eine Möglichkeit, die Situation X zu verschieben oder eine andere Möglichkeit der Mobilität?


    Wo ist die Zumutbarkeitsgrenze? Kann man dich doch mal von Bushaltestelle oder Bahnhof auch mal 30 Minuten zu fuß gehen?


    Bevor wir das eine Auto abgegeben hatten, haben wir das mal ausprobiert. Ging tatsächlich.

    bestellt 14.08.23

    wird ein Enyaq 85, Advance, AHK, Transport

    ULT Juli 2024

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