Danke an alle Antworten. Ich will mal versuchen, auf die einzelnen Punkte einzugehen:
- Laden: Bisher habe ich immer DC geladen, weil ich (noch) keine eigene Wallbox habe. Meist (2/3 aller Fälle) an einer 50 kW Ladesäule, weil die so günstig ist. Der Rest (1/3 aller Fälle) unterwegs an einem "richtigen" Schnellader mit > 100 kW. Das Verhältnis unterscheidet sich aber kaum zwischen Sommer und Herbst.
- Ladeverluste: Deswegen messe ich den Verbrauch ja immer ab der Ladesäule. Diese Ladeverluste muss ich ja mit bezahlen und sind auch Teil des "Verbrauchs", auch wenn dieser Teil nicht auf der Strecke eintritt. Das erklärt eine geringe Abweichung zwischen Anzeige des Enyaq (der die Höhe der Ladeverluste (vermutlich) nicht kennt - das ist ok) und der Messung ab Säule. Aber das erklärt nicht, warum der Verbrauch ab Oktober so stark rauf ging.
Die Ladeverluste sind jedenfalls keine 5-8 kWh. Wenn das so wäre, würde es da ganz schön ... warm. - Reifen: Ich habe Ganzjahresreifen. Die waren im Sommer auch schon drauf.
- Vorklimatisierung: Ist damit was anderes gemeint, als auf den Fotos im Anhang oben? Auf den Fotos im Anhang oben ist alles aus - so lese ich die Infos jedenfalls. Ich habe schon überlegt, ob ich ein WLAN Thermometer ins Auto legen soll, damit ich sehen kann, ob die Heizung nicht trotzdem anspringt, obwohl das alles aus ist.
Oder gibt es da noch eine weitere Einstellung, die ich prüfen könnte? - Heizung während der Fahrt: Ja, ist ein Argument. Aber gefühlt sehe ich da nicht die Ursache. Die Heizung steht bei mir auf 21 Grad und Stärke 2. Wenn das die Ursache wäre, müssten andere Enyaq-Fahrer ja ähnliche Erfahrungen machen. Ist das so?
- Wetter, Luftwiderstand, usw.: Ja, kann alles ein Thema sein. Erklärt meiner Meinung nach aber nicht, warum auf der Reise in dieser Woche der Verbrauch im Gegensatz zu den Wochen vorher wieder eher normal ist.
Dass der Verbrauch in der kalten Jahreszeit etwas rauf geht, wusste ich und war auch ausschlaggebend für den großen Akku. Bei meinen geringen Kilometern brauche ich den eher nicht - aber wenn ich im Winter mal auf dieser langen Strecke unterwegs bin, dann macht der größere Akku schon was aus. So habe ich damals überlegt und entschieden. Dass die "Prospektwerte" nichts mit der Lebensrealität im Winter zu tun haben, war mir klar. Aber so große Unterschiede hatte ich nicht erwartet. Und was mich jetzt eben noch mehr verwirrt ist, dass offensichtlich die Werte auf der langen Strecke eher normal sind. Auf kurzen Strecken und mit viel Standzeit gehen sie halt brutal hoch.
So gefühlt passiert folgendes: Die Werte hier sind erstmal nur ein grobes Beispiel, aber ich bin jetzt tatsächlich soweit, dass ich beim Aussteigen Fotos von der Akkustandsanzeige im Cockpit mache, um das mal besser zu dokumentieren.
Ich fahre in die Garage und stelle das Auto ab. Der Akku zeigt meinetwegen 50%. Dann komme ich ein paar Tage später und fahre 9 km eine Strecke hin und 9 km zurück - wir können auch auf 10 aufrunden. Wenn ich losfahre, steht der Akku meinetwegen bei 49% oder 48%. Und dann sieht man, wie der auf den wenigen Kilometern die Anzeige deutlich nach unten geht. Wenn ich wieder zu Hause bin, steht die Anzeige meinetwegen bei 40%. Das ist so, als ob das Auto schon vor dem losfahren weiß, dass der Akku schon deutlich weniger SOC hat, es aber nicht sofort anzeigt, weil der Fahrer da sonst einen Sprung zum Verlassen des Autos bemerkt. Und wenn man dann unterwegs ist, dann holt das Auto die ganze Differenz schleichend in der Anzeige auf. So fühlt sich das jedenfalls an.
Gibt es die Möglichkeit, die Werte ein paar Tage lang mit einem Dongle über die ODB-Schnittstelle (heißt die so?) zu tracken und hinterher auszuwerten?