E-Auto ohne eigene Wallbox - wie kann es funktionieren!

Also bei mir ist es traurig der örtliche Eergieversorger ruft 59 ct/kwh auf egal.ob haustarif bei ihm oder wie auch immer, mit Power Pass käme ich auf 50 ct runter für den 11KW Lader da ist der ionity Schnellader mit 45 ct im Power Pass noch billiger mit drin

Dann will ich auch mal... wollt sowieso mal nen Laternenparker-Thema aufmachen, auch wenn hier viel zu viel von Wallboxen gesprochen wird.

Meine Situation: Ich wohne in der Stadt, zur Miete in nem Altbau aus der Jahrhundertwende. also der vorletzten.

Ich habe zwei Ladesäulen in meiner Umgebung, einmal 300m und dann 650m entfernt. Als die in 650m gebaut wurde, war das der letzte erfüllte Punkt, ein E-Auto zu bestellen, die dichtere Säule war dann während der 11 Monate Wartezeit aufgetaucht und ist meine Standard-Säule zum laden. Ich bekomme dort die KWH für 49ct, weil ich auch Stromkunde beim Betreiber bin, sonst wären es 52ct oder so.

49ct ist also mein Goldstandard, was Ladepreise angeht.

Ich hab auch eine 11kw-Säule bei meiner Arbeit (33km entfernt), die habe ich aber erst ein einziges Mal benutzt (die haben auch sehr abenteuerliche Preise da).

Ladekosten - Spritkosten und Wirtschaftlichkeit:

Vorher hatte ich nen 2L-Diesel Passat, der wurde mit 5,5-6,0 Liter bewegt. Das wollen viele immer nicht glauben, aber ich bin damit bis zu 1200km weit gekommen.

Meine durchschnittlichen Ladekosten nach 10k km seit letztem September sind 10,57€/100km. Wenn ich mal 6l ansetze und 1,56€/l rechne komme ich auf 9,36€/100km.

Das ist für mich jetzt nicht die Welt an Unterschied. Dafür verbrenne ich keine toten Dinos mehr, das ist mir das alle mal wert.

Ich weiß auch nicht, warum es diese Fixierung darauf gibt: "ach, jetzt fährst ja bestimmt viel günstiger?"

Ist aus meiner Sicht ne völlig falsche Rangehensweise. Ich kauf mir doch nicht für mehr als 50.000€ ein Auto, um dann Sprit zu sparen.

Das ist Autosuggestion, um sich das schönzureden, weil der Bock so teuer war. Wer Spritkosten sparen will, kauft sich nen gebrauchten Diesel für die Hälfte und fährt sein leben lang günstiger als mit einem neuen E-Auto.

Egal, wie geht das nu als Laternenparker im Alltag?

ich fahre 4 Tage ins Büro und einen bin ich im Home Office, das sind also 264km pro Woche minimum. Typischerweise hänge ich den Enyaq in meiner Mittagspause am Home Office-Tag an die Säule und lade dann so 30-50% auf 80% auf, im Winter mehr, zur Zeit weniger. Das ist dann zum Feierabend fertig. das gleiche mache ich dann noch einmal am Wochenende.

Ich komme auch eine ganze Woche hin mit einmal Laden, aber kleinere Hübe sind besser für den Akku.

Weil wir diesen Monat im Urlaub das Shell-Abo genutzt haben, hab ich das auch mal ausprobiert, also DC-Laden für regulären Betrieb.

Ist ehrlich gesagt jetzt nicht sooo toll.

Sieht dann so aus, ich fahr bei der Arbeit los und buch die Säule ins Navi (oder drücke halt manuell den Vorheizknopf), in der halben Stunde bis ich zuhause bin, ist der Akku dann warm.

Dann steh ich so 20-25 Minuten an der Tanke, 3km von zuhause weg. Ja und daddel dann halt aufm Handy rum und sitz mir halt den Hintern platt.

Da ist mir das andere lieber, 5 Minuten zur Säule fahren und zurücklatschen und paar Stunden später wieder abholen. Das mag in Summe nachher genauso viel "unnütze" Zeit verschwenden wie beim rumsitzen, aber 2x der kleine Spaziergang ist mir deutlich lieber.

Tja, und sonst? Getreu dem Motto "wer steht der lädt" wird halt beim Einkaufen geladen oder wo man gerade ist. Selbst ne halbe Stunde lohnt sich da, da bekomme ich 7-8% in den Akku, nach 1h sind 14% drin. Ich brauche 16% für einmal zur Arbeit und zurück - da mach ich den Gerd und nehm das mit.

Zumal es beim Supermarkt günstiger ist, Globus will 29ct/kwh + 49ct Stargebühr hier. Bei Kaufhof wär's auch mal ganz geil da zu laden, 60kw für 44ct, aber die beknackten Säulen sind ständig kaputt. Ich warte noch drauf, das Aldi Nord Säulen aufstellt, der Aldi ist nämlich 50m von der einen Säule hier entfernt.

Unterm Strich ist das Laden alles sehr viel entspannter, als ich am Anfang gedacht habe. Mich nerven die drölfzig Ladekarten und Apps, ich hab extra ein kleines Etui im Auto für die Karten. Und das man sich quasi für jede Säule ne eigene Karte besorgen muss. Ich hab ne Extra Karte für den lokalen Anbieter bei meinen Eltern, wo ich ein paar mal im Jahr hinfahre.

Andererseits ist das auch ein bischen ein Spiel, sich nen guten Preis rauszusuchen. Nur dieses abgezockt werden wenn man nicht aufpasst, das nervt.

Letzten Endes ist das größtenteils alles Quark und "selbstgemachtes Leid".

Wenn ich gar keinen Bock auf sowas habe lad ich auch bei EnBW oder Tesla; am liebsten ja noch bei EweGo, weil die Kids dann ein Eis kriegen.

Bei 20kwh/100km zahl ich dann statt 9,80 11,80 wenn ich 59ct statt 49ct zahle. Ja, sind zwei Euro. So'n McFlurry kostet 5 Euro. Ja peng... sind wir wieder bei der Wirtschaftlichkeit. Ein McFlurry gespart und Spritkosten wieder drin. Das geht eigentlich im Rauschen unter.

Das einzige, was mir noch erwähnenswert erscheint sind die Verbrauchszahlen. Mein Auto sagt derzeit, ich hab nen Langzeit-Verbrauch von 19,6 oder so. Meine Abrechnung, also was ich an den Ladesäulen bezahlt habe sagt aber 21,76kwh/100km. Das diese Ladeverluste so hoch sind, das der Brutto-Verbrauch damit eigentlich so viel mehr ist, das hatte ich so nicht erwartet.

Der Wert im Auto ist eigentlich nur für die Reichweite interessant, der Wert an der Säule dafür für den Kontostand.

Der Beitrag sollte golden eingerahmt und öffentlich ausgehängt werden.

Er zeigt wunderbar, was geht und was nicht geht, und vor allem, was besser gehen sollte, um der E-Mobilität auf die Sprünge zu helfen.

DANKE

Zitat von Kasi-Hasi

Das diese Ladeverluste so hoch sind, das der Brutto-Verbrauch damit eigentlich so viel mehr ist, das hatte ich so nicht erwartet.

Das ist wohl dem relativ hohen Anteil an AC-Ladungen geschuldet? Glaub, da liegen die Verluste deutlich höher als bei DC.

Ja, die Verluste fallen im Auto an. Bei DC liegen sie vor dem Zähler.

Ich habe auch deutliche Ladeverluste beim DC-Laden.

Meine Vermutung ist (unter anderem) der Nebenverbrauch. Wenn man steht, an der Ampel, im Stau usw. zählt der Verbrauch ja einfach kwh/h. Das wird aber nicht auf den Verbrauch "ab Laden" umgelegt, da steht der reine Verbrauch während der Fahrt. Weg ist der Strom natürlich trotzdem.

Was man auch nicht vergessen darf, bei DC ballert die Akku-Heizung voll rein, bis der auf Temperatur ist, ob man will oder nicht.

Das DC-Laden also "günstiger" ist im Sinne von Ladeverlusten kann ich nicht bestätigen. Ich hab zwei Einträge von der letzten Autobahnfahrt, da war der Akku komplett warm:

29%>80% :17,2 (Auto) zu 18,44(Säule)

und

33%>53%: 19,6 zu 20,68

Ansonsten hab ich auch bei DC immer so 2-4kwh Unterschied.

Zitat von Kasi-Hasi

Meine Vermutung ist (unter anderem) der Nebenverbrauch. Wenn man steht, an der Ampel, im Stau usw. zählt der Verbrauch ja einfach kwh/h. Das wird aber nicht auf den Verbrauch "ab Laden" umgelegt, da steht der reine Verbrauch während der Fahrt. Weg ist der Strom natürlich trotzdem.

Bist Du Dir da sicher, dass er das nicht mitrechnet? Ich hab beim Enyaq noch nicht aktiv drauf geachtet, aber alle meine Fahrzeuge mit Bordcomputer haben das bislang ganz normal zum Verbrauch dazugerechnet. Dann dürfte ja z.B. bei starkem Stop&Go nicht mehr Verbrauch rauskommen als bei fließendem Verkehr auf der gleichen Strecke.

Und was ist mit den Verbräuchen, wenn die "Zündung" aus ist? Stichwort: Standklimatisieren, Vorwärmen an der Wallbox.

Ich gehe davon aus, dass die in der Verbrauchsanzeige des Autos nicht berücksichtigt werden. Mir ist zumindest noch nicht aufgefallen, dass der "Startverbrauch" der Anzeige "Ab Start" (ist bei mir standardmäßig eingestellt) nach dem Vorklimatisieren höher ist als ohne.

Zitat von bljack

Bist Du Dir da sicher, dass er das nicht mitrechnet? Ich hab beim Enyaq noch nicht aktiv drauf geachtet, aber alle meine Fahrzeuge mit Bordcomputer haben das bislang ganz normal zum Verbrauch dazugerechnet. Dann dürfte ja z.B. bei starkem Stop&Go nicht mehr Verbrauch rauskommen als bei fließendem Verkehr auf der gleichen Strecke.

Nein, bin ich nicht. Daher schrieb ich ja Vermutung, gefühlt isses mal so und mal so mit dem angezeigten Verbrauch. Manchmal fahr ich nach dem Laden auch los und da steht plötzlich 50kwh obwohl er vor dem Laden keine 20kwh hatte. Nach 20km hat er sich dann wieder auf den Verbrauch davor berappelt, bei gleicher Fahrweise.

Was ich im Endeffekt damit eigentlich nur sagen will, als Laternenparker sollte man sich genau ansehen, was man bezahlt und was man lädt.

An der heimischen Wallbox ohne eigenen Zähler guckt man am Monatsende auf die Gesamtrechnung und denkt sich eventuell "passt scho" und schiebt den Mehrverbrauch dem Kühlschrank zu.

Das Auto verbraucht aber trotzdem mehr, als es innen anzeigt. Ich glaube aber manchmal, das ist gerade den Zuhauseladern nicht so explizit klar.

Gerade im Verbrauchs-Thema sieht man das ja, da steht dann was von 16kwh/100km, traumhafter Verbrauch. Aber wenn man dann dochmal extern lädt bezahlt man an der Säule für 20kwh/100km und wundert sich.