Auslösung Sprengsicherung beim Laden

  • Hi Zusammen,


    ich bin letztens mit meinem 2 Monate alten Enyaq an der Schnellladesäule liegen geblieben.


    Folgendes ist passiert:

    Der Akku war nach einer längeren Autobahnfahrt warm trotz niedriger Außentemperatur.

    Der Wagen wurde bei ca. 10% angeschlossen und die Ladesäule tat ihr bestes und lieferte ~130kW.

    Bei einem SOC von ~30% gab es einen mittellauten Knall und der Ladevorgang war abgebrochen.

    Fahren ließ sich der Wagen auch nicht mehr. Überall rote Warnmeldungen, dass etwas mit Motor/Batterie nicht Stimmt.


    Ein herbeigerufener Servicetechniker unseres Händlers stellte mit dem Diagnosegerät fest, dass eine Sprengsicherung (es roch tatsächlich wie nach einem gezündeten Böller als ich ausgestiegen bin) an der HV-Batterie ausgelöst worden ist. Er sagte, dass dies eigentlich ausschließlich durch das Steuergerät des Airbags ausgelöst werden dürfte um bei einem Unfall die Batterie komplett vom Fahrzeug zu trennen und wirkte sichtlich verwundert. Er stellte in Aussicht, dass nun die komplette HV-Batterie ausgebaut und diese Sprengsicherung ausgetauscht werden müsse. Der Wagen steht nun seit Heiligabend ohne eine Zusage bis wann er wieder repariert werden kann beim Händler in der Werkstatt.


    Meine Frage an euch ist nun 1. :


    Habt ihr schonmal mitbekommen, dass so etwas schonmal passiert ist?


    und 2.


    womit wäre zu rechnen wenn sowas während der Fahrt passiert wäre? Würde der Motor dann nicht sofort voll in die Eisen steigen (weil Permanentmagnet) und somit ggf. einen Unfall provozieren?


    VG!

  • Zu 1: nein

    Zu 2: gute Frage, die Frage ist doch warum die Sprengladung ausgelöst wurde: wenn da ein Sensor fehlerhafte Werte geliefert hat (Airbag ausgelöst???) dann dürfte das Auto auch ausrollen können (keine Ahung ob es dann automatisch in den N Modus geht). Kann aber auch sien dass in so einem Fall effektiv eine Notbremsung ausgelöst wird und zugleich die Warnblinker eingeschalten. Allerdings: wenn dir in diesem Fall einer hinten reinfährt dann hat der Hintermann den Sicherheitsabstand nicht beachtet...

    mfg

    80 - blau - Loft - Infotaimaint Basic - Convenience BASIC - Transport

  • womit wäre zu rechnen wenn sowas während der Fahrt passiert wäre? Würde der Motor dann nicht sofort voll in die Eisen steigen (weil Permanentmagnet) und somit ggf. einen Unfall provozieren?

    Nein, ein Elektromotor im Generatorbetrieb läuft quasi im Freilauf, wenn keine Energie abgenommen wird. Das wäre dann so, wie wenn du beim Verbrenner die Kupplung trittst.

    In diesem Fall müsst der Wagen also im "Segelbetrieb" weiter rollen und du kannst ihn - sofern der Schwung noch reicht - zum Seitenstreifen steuern und dort kontrolliert mit Hilfe der mechanischen Bremsen zum Stillstand bringen.

    Skoda Enyaq iV 80x 85x | Race-Blau | Loft | MAXX inkl. DWA | AHK | Panorama | Netztrennwand | Transport

    Bestellt 17.01.2023 | Start Karosseriebau 04.04.2024 | auf dem Weg zum Händler

    Enyaq loading: ####################### ~ 115 % (bis ULT)

  • Es gibt aber auch den Active Short Circuit (ASC). Dabei wird , z. B. beim Ausfall des Wechselrichters, der Motor kurzgeschlossen.

    Das ist ähnlich wie Anker werfen.

    Das soll eigentlich die Batterie schützen vor Überspannung.

    Ob gesegelt wird oder kurzgeschlossen kann wohl nur Skoda/VW sagen. Oder jemand der das bereits erlebt hat.

    iV60 Arctic Silver, Loft, 19", Basic (Convenience, Drive Sport, Infotainment, Klimatisierung, Licht und Sicht), Plus (Fahrerassistenz, Parken), AHK, WP, 100kW

    Bestellt 29.04.2021, geliefert 26.07.2021

    Einmal editiert, zuletzt von trunkenbold ()

  • Hab mal kurz gegoogelt. Das Sprengen der Pyrofuse ist die letzte Exit-Strategie (Level 3), wenn beim Schnellladen irgendwas schief läuft und die normale Abschaltung (Ramp-Down 100 A/s) und auch die folgende Notabschaltung (200 A/s) nicht funktionieren.


    Siehe hier: https://tesla.o.auroraobjects.…harging_System_V3_1_1.pdf, Folie 70: "Vehicle disconnects via disconnecting device. Designed for disconnection under load." Damit ist die Pyrofuse gemeint.

  • Hab mal kurz gegoogelt. Das Sprengen der Pyrofuse ist die letzte Exit-Strategie (Level 3), wenn beim Schnellladen irgendwas schief läuft und die normale Abschaltung (Ramp-Down 100 A/s) und auch die folgende Notabschaltung (200 A/s) nicht funktionieren.


    Siehe hier: https://tesla.o.auroraobjects.…harging_System_V3_1_1.pdf, Folie 70: "Vehicle disconnects via disconnecting device. Designed for disconnection under load." Damit ist die Pyrofuse gemeint.

    D.h. im Umkehrschluß dass das nicht während der Fahrt passieren kann.

    Etwas beruhigend :)

    80 - blau - Loft - Infotaimaint Basic - Convenience BASIC - Transport

  • Das spregen der Pyrofuse kann theoretisch auch unter Fahrt passieren, wenn entsprechend die vorherigen Abschaltmechanismen nicht mehr greifen. De facto wird dieser Zustand meines Wissens, aber nur bei einem Unfall eintreten und dann ist es auch schon egal. Proforma ist die galvanische Trennung der HV-Batterie ein sicherer Zustand, da zumindest keine Personen mehr durch einen Stromschlag gefährdet werden.

    Das die Pyrofuse aber beim Laden auslöst finde ich ebenfalls sehr ungewöhnlich. Dann müsste irgendwo ein Kurzschluss angelegen sein, der dann auf Grund der umgesetzten Leistung zu einem derart schnellen Stromanstieg führt, dass die Schütze nicht mehr aufgerissen werden können.


    Hatte die Säule im Anschluss eigentlich auch einen Fehler gemeldet? Der Kurzschluss kann ja durchaus auch von außerhalb des Fahrzeugs kommen.

  • Ich hatte das Dokument in einem Tesla-Forum gefunden (sieht man ja auch am Link), wo über einen ähnlichen Fall berichtet wurde. Passiert also gaaaaanz selten.


    Ich hatte mich auch gefragt, ob die Ladesäule danach noch ging. Möglicherweise war die sogar dafür verantwortlich. Es könnte (!) z.B. so gewesen sein: Zu irgendeinem Zeitpunkt hat sich die Säule aufgehängt und nicht mehr auf die Kommunikation vom Enyaq reagiert. Das hat sie aber intern nicht gemerkt und einfach weiter konstanten Strom geliefert. Der Enyaq fordert aber mit steigendem SoC immer weniger Stromstärke an. Nach kurzer Zeit merkt der Enyaq, dass der anliegende Strom zu hoch ist und weißt den HPC an, die Ladung abzubrechen (Level 1). Aber da tut sich nichts, die Kommunikationseinheit ist ja abgeschmiert. Der Enyaq geht auf Level 2 und fordert die Notabschaltung (Level 2), aber es passiert weiter nichts. Also hilft nur noch Level 3: HV-Batterie absprengen, um den sicheren Zustand zu erreichen.

  • Hubi das würde ich so als theoretischen Fehlerfall zumindest gut nachvollziehen können.

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