WLTP-Testverfahren - oder wie ich möglichst kompliziert Daten erhebe

  • Nach ein bisschen Recherche im Forum erstelle ich mal ein neues Thema zum WLTP.

    Es wird zwar in den Reichweitendiskussionen immer wieder mal ins Spiel gebracht, aber jetzt separat in den Reichweitenthreads für alle Varianten wollte ich es auch nicht posten.


    Der WLTP sollte ja im Vergleich zum NEFZ die Dinge mit der Verbrauchsermittlung etwas realistischer gestalten. Leider sind da speziell die BEVs (und auch die PHEVs) bei der Betrachtung (aus meiner Sicht) etwas merkwürdig davon gekommen.


    Im verlinkten Artikel von electrive *klick mich* wird kurz zusammen gefasst, wie im WLTP die Verbräuche und die Reichweiten ermittelt werden, denn und jetzt wird’s lustig, dass sind nicht die Selben Verfahren.

    In dem Fall noch nicht mal die Gleichen, aber das ist ein anderes Thema.


    Was in dem Artikel leider noch fehlt und daher bringe ich es hier noch an. Der WLTP umfasst auch die Ladeverluste. Hier erfolgt das Laden des Fahrzeugs über AC, daher legen die Hersteller aktuell auch einen großen Wert auf ein effizientes AC-Laden, da dies die ermittelten WLTP-Werte positiv beeinflusst.


    admin, Skullz101 Sollte der Eintrag hier dennoch redundant sein, dann natürlich wie immer gern an den richtigen Platz verschieben und ich mach es das nächste Mal besser 😊.

  • Danke MuesLee . Ich habe den Artikel auch gerade gefunden und wollte ihn hier teilen. Gut, dass du ihn in einen separaten Thread gepackt hast. So kann man immer hierher verweisen, wenn mal wieder jemand ob seines zu hohen Verbrauchs verzweifelt.

  • Es wird Zeit für genormte real-drive-tests bei genormten äußeren Bedingungen. Und das liesse sich nur realisieren, wenn alle einen Winter-und Sommer-Test zum gleichen Zeitpunkt unter gleichen Verkehrsbedingungen am gleichen Ort machen müssten.

    Eher schwierig.

    Das wird wohl nie realisierbar sein, das es gerade beim BEV so viele Faktoren gibt, die größeren Einfluss haben. Temperatur, Wind, nasse Fahrbahn, trockene Fahrbahn usw. Wer will das Normen??

    Und wenn es dann endlich mal gelingt, einen Testverbrauch zu haben, der bei 70% der Kunden passt, beschweren sich wieder Einige, dass sie das Auto gekauft hätten, wenn sie gewusst hätten, der Verbrauch lässt sich unterbieten.

    Das ist ein Teufelskreis.

    Solche Angaben können immer nur bessere Schätzungen sein, da keine Norm das tatsächliche Fahrprofil abbilden kann.

    Dann müsste der e-Twingo fast nur in der City gemessen werden, der EQS vorwiegend auf Langstrecke.... Das Model X primär in der Edelvorstadt auf dem Weg zur Kita ;) und der Enyaq??

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  • Wenn die Diskutierenden denn möchten, wäre als Vorgabe schon ein bisschen mehr möglich.


    Klimatisierte Rollenprüfstände sind ja nichts Neues. Genauso lassen sich unterschiedliche Straßenbeschaffenheiten über tauschbare Oberflächen der Rollen darstellen (wird z.B. für Akkustikuntersuchungen bereits gemacht).

    Das Thema Wind wäre, meiner Meinung, jetzt tatsächlich nur indirekt über einen Rollenwiderstand (bezogen auf cw-Wert und Stirnfläche) umsetzbar.


    Bei so einem Vorgehen freuen sich natürlich alle Prüfstandsbetreiber und -bauer, aber alle OEMs laufen Sturm ob der Vielfältigkeit die getestet werden muss.

    Und die Kosten dafür zahlt dann am Ende der Verbraucher, denn die Mehrkosten wird sicherlich kein OEM freiwillig übernehmen.

  • Wie ich schon öfter schrieb, sollte man den WLTP als Index herausgeben.


    Und für Realverbräuche wäre ein Portal ganz gut, in dem Leute ihre Verbräuche dokumentieren können. Gefahrene Strecke, geladene Menge, paar Angaben zu Randbedingungen, anonymisiert... und jeder könnte sich ein Bild von dem Verbrauch eines Fahrzeugs machen...


    ... oh wait, das gibts ja schon 🤦🏻‍♂️🤷‍♂️😆

  • Der Artikel ist m.E. zumindest für diesen speziellen Fall, nicht so ganz gelungen....

    Zitat

    Diese Kalkulation lässt sich eigentlich auf Elektroautos übertragen: Batteriekapazität durch Stromverbrauch gleich Aktionsradius.

    Diese Aussage ist beim E-Auto eben grundsätzlich, unabhängig von WLTP o.ä., nicht ganz richtig.


    Neben der Tatsache, die du auch schon erwähnt hast, dass dieser Artikel leider nicht beschreibt, dass der WLTP-Verbrauch an der Steckdose des Fz gemessen wird und die WLTP-Reichweite den Ladewirkungsgrad und den Wandlerverlust nicht zum Inhalt haben, ist m.E., zumindest beim Enyaq, auch die Folgerung falsch, dass sich die (Standard-)Reichweite nur auf den City-WLTP-Bereich bezieht.


    Im Konfigurator des Enyaq kann man die Werte eindeutig erkennen.

    1. wird die (Standard-) Reichweite "kombinierte WLTP-Reichweite" genannt und

    2. gibt es eine gesonderte Reichweitenangabe für den langsamen City-Bereich, die beim Enyaq iV 80 z.B. locker über 700km beträgt.


    Aufgrund dessen, dass man die Standardreichweite (also ca 530km beim iV80) als "kombinierte" WLTP-Reichweite bezeichnet, es zudem die gesonderte Angabe der City-Reichweite mit noch fantastischeren Werten gibt und im gleichen Text an anderer Stelle der "kombinierte" WLTP-Verbrauch angegeben wird, muss ein "normaler" Käufer" eigentlich davon ausgehen, dass sich die Reichweite anhand des Verbrauchs und der Akkugröße errechnen lässt und es sich eben um den "kombinierten" Messzyklus handelt.

    Das ist aber nicht der Fall und es wird dem Kunden seitens Skoda m.E. auch nicht erklärt.


    Von daher sollte der Gesetzgeber, der ja auch sonst gerne alles regelt, auch diese Geschichte mit der Reichweite so regeln, dass sie von jedem Kunden eindeutig ein zu ordnen ist.

    Dazu gehört beim E-Auto eigentlich auch noch eine Angabe für Fahrten mit geringen Temperaturen.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

    Einmal editiert, zuletzt von enopol ()

  • Was Skoda als Marketing beschreibt, war zumindest in meiner Aussage, erst einmal kein Thema bzw. Bestandteil des Posts. Du hast natürlich Recht, dass die Angaben von Skoda sehr viel Recherche benötigen um sie richtig einzuordnen.


    Zitat

    Diese Aussage ist beim E-Auto eben grundsätzlich, unabhängig von WLTP o.ä., nicht ganz richtig.

    Rein physikalisch bleibt die Aussage weiterhin korrekt. Ich habe eine geladene Energiemenge und einen (durchschnittlichen) Energieverbrauch, dadurch errechne ich eine Reichweite.

    Die Frage ist wie ich die durchschnittlich benötigte Energiemengen berechne und, dass es speziell in der E-Mobilität, schnell zu Änderungen der aktuell benötigten Energiemenge (entsprechend diverser Einflussfaktoren) kommt.

    Der Artikel beschreibt ja im folgenden Absatz, dass der WLTP eben nicht mit dieser einfachen Logik arbeitet, mehr aber auch nicht.


    Wie bereits beschrieben stimme ich dir zu, dass es Potential für Verbesserungen gibt.

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