Skoda Annual Press Conference 2022 - Q&A

  • Also ich kann Deinen konkreten Punkt mit der Single-Source zumindest nachvollziehen.


    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass wir uns aufregen können, wie wir wollen - es ist gerade, wie es ist.


    Jetzt hilft alles nichts; jetzt brauchen wir einfach Geduld.

    Enyaq iV80 - Arctic-Silber - Suite

    Plus: Convenience / Fahrerassistenz / Infotainment / Klima / Parken - Basic: Licht & Sicht / Sitzkomfort / Family

    mit 19" Regulus AERO / Transport

  • Also ich kann Deinen konkreten Punkt mit der Single-Source zumindest nachvollziehen.


    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass wir uns aufregen können, wie wir wollen - es ist gerade, wie es ist.


    Jetzt hilft alles nichts; jetzt brauchen wir einfach Geduld.

    So isses, schmerzlich... aber wahr.

  • Und wie kann Skoda seine Fahrzeuge einfach nur an einem Ort produziere, einfach Himmelschreiend, Sarkasmus aus.

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

    Panasonic Wp 5kW, 4,9kWp mit 20x245W plus 38x440W Bluesun auf Nord- und Flachdach, LG 10Resu Speicher, Passivhaus

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()

  • super Post Selenium, Ich stimme mit den meisten Dingen überein.

    aber..80%(!) der Kabelbäume Supply wurde dort gelagert. 80%! Das ist mehr oder weniger ein SingleSupplier strategy und das verstehe ich überhaupt nicht..wie man auf sowas kommen kann. Gerade wenn dieses Teil beim Autobau kritisch ist! Showstopper-niveau.

    Ich weiß ja nicht genau, wie viel Erfahrung Du mit Produktionsplanung, Risikomanagement und Lieferketten hast.

    Ein Kabelbaum ist ja ein wenig mehr als ein paar Drähte, das Ding ist ein hoch komplexes Produkt mit speziellen, auf ein Modell abgestimmten Montagetischen, Maschinen etc. Gut eingeschulte Mitarbeiter sind hier - da viel Handarbeit - extrem wichtig, um die Qualität hochzuhalten. Aus diesem Grund geht man bei diesen Produkten nicht wirklich in die Breite sondern konzentriert die Kompetenz lieber an einem Standort. Immer auch mit der Brille des Risikomanagements (und glaub mir, solches Risikomanagement wird laufend gemacht - auf verschiedensten Ebenen).


    Was wären die Varianten für Leonie/VW gewesen?:
    - Produktion von Kabelsträngen je Modell an zwei unterschiedlichen Standorten (also z.B. für den Enyaq in der Ukraine und in Tunesien (dort hat Leonie ja auch ein Werk). Das hat aber massive Nachteile - z.B. unterschiedliche Transportzeiten zum Werk. Das macht jegliche Planungssteuerung bei Leoni komplexer, da man nun wieder noch viel genauer einsteuern muss, welcher Kabelbaum wann wo gefertigt und verschickt werden muss. Solche Komplexität macht entweder die Lieferkette instabil oder teuer - oder beides. Nichts davon will der Endkunde sehen, teurer darf die heilige Kuh Auto sowieso nicht werden


    - Produktion in einem absolut stabilen Land (z.B. in der EU): Wäre eine Möglichkeit, jedoch schwer umzusetzen. Abgesehen von den hohen Lohnkosten (sprachen wir schon davon, dass ein Auto nicht beliebig teuer sein darf, der Kunde akzeptiert echte/nachhaltige Kosten nicht) fehlt es in diesen Ländern schlicht an Arbeitskräften. Wir sind inzwischen zu einer Dienstleister/Consulting/hochwertige Handwerker-Wirtschaft geworden. Typische stupide Fabriksarbeit gibts zwar noch, will aber in Wirklichkeit kaum jemand machen. Ein so komplexes Produkt lebt aber davon, dass Mitarbeiter lange im Unternehmen bleiben und Erfahrung aufbauen. Bei uns wechselt dieser Typus von Dienstnehmer recht schnell und oft, wenn sich wo bessere Möglichkeiten/Entlohnungen bieten (was ich auch verstehen kann).


    Die gesamten Lieferketten haben über Jahrzehnte prima funktioniert, auch wenn es immer wieder mal Herausforderungen gab (z.B. Produktionseinschränkungen aufgrund von Bränden in Zulieferwerken etc.). Solche Dinge konnten immer super kompensiert werden. Mit der Pandemie - die ja nun wirklich nicht alltäglich ist - sind wir halt in einer absolut neuen und ungewohnten Situation, tollen Dominoeffekten in den unterschiedlichen Liefer- und Transportketten. Der Krieg in der Ukraine machts nun nicht einfacher - nicht nur für Kabelbäume.


    Man kann aber guten Gewissens davon ausgehen, dass hier in den Unternehmen immer entsprechendes Risikomanagement bzw. Vorsorge getroffen wurde. Nur alles geht halt nicht. Niemand kann irgendwo ein Ersatzwerk mit Ersatztransportmöglichkeiten hinstellen und im Leerlauf hindümpeln lassen nur für den Fall, dass es einspringen muss. Geduld ist leider keine Tugend mehr, alles muss schnell und sofort gehen, für alles muss sofort eine Lösung her. Das sind wir so gewohnt - spielts halt aktuell nicht. Das müssen wir einfach akzeptieren. Alle Beteiligten tun eh ihr Bestes.


    Bei den täglichen Bildern aus der Ukraine, zerbombten zivilen Gebäuden und massiven Zerstörungen müssen wir uns sowieso jeden Tag 100mal glücklich schätzen, dass wir uns Gedanken über den Liefertermin unseres Autos machen können.

    iV 80x in moon-white metallic, 19" Standardräder, mit Fahrassistenz Basic, Klima Plus, Komfort (Convenience) Plus, Licht und Sicht Basic, Wärmepumpe. Bestellt 18. November 2021 - geliefert 12. Juni 2023

  • Wie in einem anderen Thread erwähnt, hat Leoni die Produktion wieder aufgenommen. Ich weiß nicht, es macht mich vor allem traurig, wenn ich an diese Menschen denke, die unter diesen Bedingungen arbeiten, und an das ganze Land, das unter so viel Stress steht. Ich hoffe, sie sind sich bewusst, wofür sie sich verpflichten, und ihre Sicherheit ist einigermaßen gewährleistet. So viel Risiko...


    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/mitten-im-krieg-deutscher-zulieferer-fährt-werke-in-der-ukraine-wieder-hoch/ar-AAVpxqC?ocid=msedgdhp&pc=U531


    enewby

    Ich bin mir sicher, dass jeder ein gewisses Risikomanagement betrieben hat, aber da Geld eine Rolle spielt (vor allem nach dem ersten harten Schlag der Pandemie), haben sie so viel wie möglich gespart. Da sind sie nicht die Einzigen. Schau mal nur an, wie viel in InfoSec investiert wird, verglichen mit dem, was investiert werden soll...., bis irgendein Scheiß passiert, wie die Colonial Pipeline Geschichte...


    Das beweist nur, dass je fortschrittlicher wir als Gesellschaft werden (wie du sagtest, indem wir uns zu Beratern und Dienstleistern entwickeln), desto selbstgefälliger werden wir und nehmen Dinge als selbstverständlich hin...


    Ich bin mir jedoch sicher, dass sie ihre Lieferketten nach diesem Kapitel überdenken werden... aber zuerst muss Europa den nächsten Winter überstehen und alle einigermaßen warm halten :)

  • Dass die Leute bei Leoni wieder an die Bänder gehen ist nicht "nur" mutig. Sie werden das nicht machen, weil sie uns was Gutes tun wollen. Es wird schlicht eine Notwendigkeit sein, weil sie auch in Kriegstagen von etwas leben müsses.


    Ich möchte deren Mut und Entschlossenheit nicht kleinreden. Dennoch wird der Treiber nicht pure Nächstenliebe, sondern wirtschaftliche Zwänge sein.


    Immerhin haben sie (noch) die Möglichkeit Geld zu verdienen, was man von vielen anderen nicht sagen kann und was vielleicht auch nicht für alle Ewigkeit so bleiben muss.


    Sie haben definitiv unseren Respekt verdient. Statt unseren Respekt hätten sie vielleicht mehr von besserer Bezahlung. Und am besten für alle Beteiligten (und unbeteiligten) wäre, wenn der Krieg zuende ist.

    Enyaq iV80 - Arctic-Silber - Suite

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