Beiträge von Rumpelkammer

    Das Problem ist aus meiner Sicht für Elli/Powerpass nicht die beiden Ionity-Tarife sondern der Premium-Tarif. Dort kostet DC mit ein paar Ausnahmen 69ct. Als Grundlage für den Roaming-Preis gilt ja der Adhoc-Preis. Schauen wir mal, was bekannte CPOs als Adhoc-Preis verlangen: EWE Go 84ct, Shell recharge 79ct, Pfalzwerke 79ct. Da zahlen die dann drauf bzw. die 17,99€ im Monat werden aufgezehrt. Das wollen die möglichst unterbinden. Darum auch die relativ harte Grenze. Je nachdem wo man lädt, werden die das entsprechend prüfen.

    Powerpass schließt die gemeinsame Nutzung des Kontos aus (sowohl in den alten als auch neuen AGBs). Der Vertrag ist personen- und nicht fahrzeufgebunden. Im Endeffekt heißt es zwei E-Autos, zwei Ladekarten.

    Nehmen wir jetzt an, dass das Konto auf Michael Mustermann registriert ist. Dann kann er seinen Enyaq damit laden, aber auch den Werkstattleihwagen Elroq, den Tesla Model S Plaid, den er sich fürs Wochenende von einem Freund ausgeliehen hat, und den Mercedes EQB im Urlaub.

    Den BMW iX1 seiner Frau kann er auch laden, wenn er mit dem Auto unterwegs ist. Ist seine Frau aber alleine mit dem iX1 unterwegs und lädt, braucht sie eine eigene Ladekarte.


    Dass das praxisfern ist, sieht wohl jeder selbst ein. Keiner wird im Familienkreis wohl zwei Ladeabos (beim gleichen Anbieter) haben. Solange das nicht übertrieben wird, kräht kein Hahn nach. Aber die Ladevorgänge sollten sich nicht auf die Regionen Hamburg und Berlin verteilen und dazwischen keine Anknüpfungspunkte geben. Des Weiteren sollte die Ladehistorie plausibel sein.

    Die verstehen das Problem nicht! 300 oder auch 500kWh im Monat sind kein auffälliges Nutzungsverhalten und rechtfertigt keine (manuelle) Untersuchung und ggf. Konsequenzen. Oder geben die damit echt zu, dass kein Nutzer so dumm ist und die absurden Preise (Ausnahme: die beiden Ionity-Tarife) zahlt?


    Die nicht-private Nutzung und das Account-Sharing sind ja bereits jetzt ausgeschlossen. Das lässt sich heute automatisch kontrollieren. Die notwendigen Daten (Standort Ladesäulen, Energiemenge) liegen ja vor. Wie kann man das rausfinden?

    - Account-Sharing: Sind die Werte plausibel? Um 8 Uhr in München zu laden und dann um 10.30 Uhr in Frankfurt passt nicht. Aus den den Standorten der beiden Ladesäulen kann ich die Wegstrecke berechnen. Der Routenplaner berücksichtigt Stau und spukt auch den Verbrauch aus. Durchschnittsgeschwindigkeit von 130km/h und ein Verbrauch von 30kWh/100km sind auf einer Autobahnetappe möglich. Quer durch die Eifel eher nicht.

    - Gewerbliche Nutzung: Wird entlang bestimmter Routen geladen oder sind das Punktwolken in bestimmten Regionen?


    Ist die automatische Prüfung unauffällig, werden die Daten gelöscht, ansonsten geht es an den Mitarbeiter. Der kann sich das dann ansehen und ggf. handeln.

    Diesen schrägen 17,99 Tarif, in dem Ionity mit 45 Cent teurer ist als im Ionity Power für 11,99 monatlich und 39 Cent die kWh habe ich eh noch nicht verstanden.

    Bei den 17,99€ kosten die anderen DC (Ausnahme EnBW) pauschal 69ct. Das ist wahrscheinlich ein Relikt aus der Anfangszeit der E-Mobilität, wo man es der Kundschaft möglichst einfach machen wollte. Das kann man machen, führt dann aber wahrscheinlich zu dieser 300kWh-Begrenzung, weil diese Ladesäulen-Wegelagerer im Roaming abkassieren. Da wäre es konsequent zu sagen: "Ladeanbieter > 60ct, get the fu** out of here!". Wird nicht gemacht, weil man die für sein Elli Business Fleet gedöns haben will.


    Powerpass bzw. Skoda kann nur das anbieten, was Elli bzw. VAG/Cariad möglich macht. Das wurde in den Videos von Matthias öfter deutlich, dass Skoda selbst wohl durchaus gewisse Dinge will, aber durch Konzernvorgaben beschnitten wird.

    Nix wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.


    a) Ich gehe nicht davon aus, dass Elli den Vertrag kündigt, nur weil jemand mehr als 300 kWh im Monat lädt.

    Aber da fängt doch das Problem an. Als Verbraucher weiß man nicht, woran man ist. Diese Intransparenz geht gar nicht.


    Ich kann mir ein Szenario vorstellen, gegen das sich Elli/Powerpass schützen will. Es gibt den Tarif Premium für 17,99 € im Monat. Dort kann man mit Ausnahme von Ionity (45ct) und EnBW (87ct) DC für 69ct laden. Die Adhoc-Preise, die die Grundlage für die Roaming-Preise sind, liegen bei EWE, Shell, EON, Pfalzwerke bei 75-79ct. Hier müsste Elli/Powerpass dann draufzahlen. Bei 18€ und 10ct Differenz ergeben sich 180kWh. Darüber zahlt Elli/Powerpass dann drauf. Verständlich, dass die das nicht wollen. Aber warum kann man die Nutzungsbedingungen nicht anders formulieren oder die Tarife anpassen?

    Wer sich 300 kWh pro Monat bei PP leisten kann der hat auch Ladekarten von Gucci, Versace, Hermes und Amex .... da macht das nichts.

    Powerpass ist für Endkunden nur interessant, wenn man ausschließlich bei Ionity lädt. Die Konditionen von Ionity gibt es 1:1 bei Powerpass. Heißen auch entsprechend (Ionity Charge Boost, Ionity Charge Ultra) und werden explizit fürs Laden bei Ionity beworben.

    Zusätzlich bekommt man beim Powerpass noch eine Ladekarte und Plug&Charge.

    Aber mal schauen, wie lange es über Dritte die gleichen oder leicht bessere Konditionen als bei Ionity direkt gibt. In einem der letzten Jahresberichte stand, dass man Endkunden ins Visier nehmen will, weil aktuell 80% über Dritte kommen.

    In den Powerpass AGB steht folgendes:

    Zitat

    Vertragspartner für den Powerpass-Ladeservice sind die Volkswagen Group Charging GmbH, Karl-Liebknecht-Straße 32, 10178 Berlin, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg, Deutschland, unter der Nr. HRB 208967 B, Telefonnummer: 00800 355 411 11, E-Mail: info@elli.eco („Elli“) und Volkswagen Group Charging CZ s.r.o., Ve svahu 482/5, Podolí, 147 00 Praha 4, Tschechische Republik, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Prag, Tschechische Republik, unter der Nr. 07959184, Telefonnummer: 00800 355 411 11, E-Mail: info@elli.eco („Elli Czechia“); vgl. Punkt 4.4.

    Powerpass ist einfach eine Marke von Elli.


    AGB von Ionity findet man in der App. Ich habe keine explizite Begrenzung der Lademenge pro Monat gefunden. In den AGB werde ich als Verbraucher betitelt, also ist das ein B2C-Geschäft (Punkt 2.2). Ionity hat laut Punkt 6.3 das Recht den Produktvertrag mit Wirkung zum nächsten Rechnungsdatum ordentlich zu kündigen. Das ganze ist natürlich schwammig formuliert, aber rechtlich wohl sauber.


    Als Customer/Verbraucher ist §307 BGB interessant.

    § 307 BGB - Einzelnorm

    Zitat

    Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Eine unangemessene Benachteiligung kann sich auch daraus ergeben, dass die Bestimmung nicht klar und verständlich ist.

    Alles, was einer normalen Nutzung bei der Lademenge entspricht, dürfte unproblematisch sein und kann auch nicht in den AGB ausgeschlossen werden. Die 300kWh pro Monat dürften vor Gericht schwer zu halten sein. Aber wo kein Kläger, da kein Richter!

    Die wollen halt die gewerblichen Nutzer aus dem Angebot zu Elli Business schieben. Dort sehen die Preise netto wie folgt aus:

    - monatlich: 6 bzw. 11 € pro Karte (wobei man pro Auto in der Praxis eine Karte braucht)

    - AC: 49ct

    - DC: 59ct

    - Ionity: 55ct (bei 6€) bzw. 41ct (bei 11€)


    Bei über 300kWh im Monat sagt Elli halt "Verstoß gegen die AGB. Wir müssen das prüfen. Schicken sie uns bitte eine Kopie des Fahrzeugscheins.".