Ich wollte doch nur eine Wallbox im Eigenheim installieren

  • Hallo

    Ich bin neu hier, und eigentlich nur ein stiller Mitleser gewesen, um mich einfach mal auch in die ganze Thematik einzulesen.


    Vor 4 Wochen habe ich mich dann dazu entschlossen einen Scoda enjaq iv 80x Bj. 2022 mit 17000 zukaufen.

    Reingesetzt und verliebt (Ok ihr dürft mich jetzt schlagen ich habe den Wagen von Scoda ungesehen nur übers Internet gekauft)


    Aber trotzdem seit 4 Wochen mehr als zufrieden und glücklich.


    Zu meinem Hintergrund, ich bin Bj. 1966 und Informatiker, lebe in der Schweiz. Bin kein Ökotypus und auch kein Körnerfresser aber die Idee des Stromfahren fasziniert mich

    und ich bin auch der Meinung das es die Zukunft ist. Arbeitsweg habe ich jeden Tag hin und zurück 240 km und das gerechnet mit einem Stromer, halt wesentlich günstiger als mit einem Verbrenner.


    Da ich ja nun den Enjaq habe, mein Bekannter gelernter Elektriker ist (Arbeitet aber auch als Informatiker), mir also auch eine Wallbox (Heidelberg) und den benötigten FI besorgt. Tante Google im Internet für die Installation der Schweiz befragt, Ergebnis, bis 11KW keine Genehmigung, sondern nur Anmelden.


    Mit dem Wissen dann alles Installiert und dann Montag das E-Werk angerufen, noch mit einem freudigen grinsen im Gesicht.


    (E-Werk)


    E-Groupe Schweiz angerufen ……..

    Hallo, mein Name ....

    Ich hab da mal mir ein E-Auto gekauft, und am WE eine Wallbox (Heidelberg 11KW) aufgebaut wo darf ich ihnen die Bilder incl. Schaltung verwendetes Material zusenden ?

    Ja ne, ja so nicht, und überhaupt und sowieso und Eigentümer muss schriftlich und sowieso



    (Ich)

    ÄHHH Hallo wir wohnen in einem eigenen Haus, da muss ich niemanden um Genehmigung frage …..



    (E-Werk)

    (Man hört tipseln am Computer, wir werden als Kunde aufgerufen)

    Ja dann brauchen sie einen Smartmeter, und eine gewissen Vorrichtung, dass wir den Strom von uns aus auf der Wallbox ausschalten können ……

    Und sie brauchen einen Elektriker der alles Einrichtet, und bei uns dann den Antrag stellt.



    (Ich)

    Ja ne, Antrage wieso Antrag, bis 11KW muss nur gemeldet werden und nicht beantragt werden …….



    (E-Werk)

    Ja trotzdem, wir müssen ein Smartmeter bei ihnen installieren dann die Fernabschaltung, und alles andere vom Elektriker, der dafür verifiziert ist. Dieses muss dokumentiert, Bebildert und eingereicht werden.



    (Ich)

    Moment, wir haben Bekannte und Freunde, welche auch ein E-Auto haben und die 11KW Wallbox installiert haben und nichts machen mussten.



    (E-Werk)

    Ja vor 2 Jahren ging das so, jetzt nicht mehr, und Außerdem ist das von Kanton zu Kanton unterschiedlich und jedes E-Werk hat seine eigenen Bestimmungen.



    (Ich)

    Wie jetzt, jeder darf hier Bestimmen wie er will, es muss doch eine Bundesvorgabe geben, wir sind hier doch nicht im Schildbürger Land

    Ja und wo bitte finde ich im Internet die Gesetze, Anordnungen, Unterlagen usw. Irgendwo muss es doch irgendein Regelwerk geben welches geprüft und verordnet ist, wo man sich dran halten kann.



    (E-Werk)

    Nein das sind Bestimmungen welche jedes E-Werk / Anbieter, selbst aufstellt.

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    Den Rest spare ich mir, da ich mich sehr zusammenreißen musste noch im Jungendfreiem Sprachgebraucht reden zu können.


    Gefühlt haben wir jetzt an die 30 Elektriker Buden angerufen, von, ich mag nicht, keine Zeit, keine Zertifizierung dafür, haben wir jetzt eine gefunden, welche uns einen Elektriker gesendet haben, der uns dann erklärt hat, das wir alles falsch gemacht haben, da neu nun nur noch 7 Adrige Leitung verbaut werden dürfen und 5 Adrige Leitungen nicht mehr reichen.

    5 Adrig schon, den diese werden für die Wallbox gebraucht, die 2 Zusätzlichen, damit das E-Werk die Wallbox abschalten kann.


    Kostenvoranschlag ist am Laufen.


    Seit 3 Wochen nur ein Hick/Hack, gefühlt 3 Magengeschwüre mehr, und für mich sieht es echt so aus als wenn auf breiter Front versucht wird das voranschreiten der E-Mobilität privat zu verhindern.

    Oder man macht einfach, und meldet einfach nicht !


    Was oder wie ist das bei euch so ? Lebe ich hier in der Schweiz / Fribourg irgendwo auf dem Mond ?

    Oder besser gefragt, was mache ich in 3 Teufelsnamen verkehrt ?



    Sonst liebe ich mein Enjaq wie doll, liebe und genieße jeden fahrt und glaube das Grinsen muss man mir extra aus meinen Mund meißeln.


    Lieben Gruß aus der Schweiz


    Mike

  • Es gibt etwas, das in Deutschland weniger Bürokratisch ist als anderswo in der Welt?

    Tatsächlich muss man die WB hier bis 11 KW nur melden und erst ab 22 KW genehmigen lassen. Und auch das ist, soweit ich weiß, so geregelt, dass man die Genehmigung anfragt und wenn binnen x Wochen keine Rückmeldung kommt, ist es genehmigt.

    Dafür darfst du in der Schweiz dann bald den Strom für (wenn ich meinen Arbeitskollegen glauben darf . . . ) knapp über 10 Cent laden.

    Sonst fällt einem da wenig zu ein. Föderalismus gibt es halt nicht nur in Bundesländern, sondern auch in Kantonen.

    Gute Nerven wünsche ich.

  • Und ich dachte das liegt an der EU - Ironie off-

    Leider ist es bei uns in D seit Januar 2024 auch so, dass die Wallbox vom Netzbetreiber steuerbar sein muss. Selbst die berühmten Ladeziegel müssen (eigentlich) hemeldet werden und dann muss der Anschluß vom Netzbetreiber gedrosselt werden können.

    Die Verbindung von der Wallbox zum Zähler kann über ein Kabel oder auch über eine Funkstrecke realisiert werden, was natürlich zusätzliche Kosten verursacht.

    Im Gegenzug hat mir "mein" Netzbetreiber aber eine Ermäßigung bei irgendwelchen Gebühren zugesagt.

    Ich hatte auch so die Vorstellung dass so eine Wallboxinstallation ja ein Klacks sein müsste, die jeder Elektriker ausführen darf. Aber auch in D ist es so, dass der Installationsbetrieb im Verzeichnis des Netzbetreibers eingetragen sein muss.


    Ein kleines Stück weit verstehe ich die Regularien, denn wo kämen wir denn hin, wenn bei uns in der Strasse jeder ein E-Auto hat und alle gleichzeitig laden wollen. Fallen dann alle Wärmepumpen aus und wird das Essen noch fertig ?????

  • Oder besser gefragt, was mache ich in 3 Teufelsnamen verkehrt ?

    Ihr habt, ohne euch vorher zu informieren, etwas gebaut, was nicht mehr den aktuellen Richtlinien entspricht, und wollt nachträglich doch noch eine Genehmigung dafür.

    Was genau ist jetzt die Erwartungshaltung?


    Der eigentliche Fehler war, dass du nicht im Voraus zum Telefonhörer gegriffen hast.

  • Warum keine rote CEE Dose installieren, da brauchst Du niemand fragen. Bei Bedarf stecke ich meinen Go-echarger an und gut is. Vorteil, im Urlaub habe ich meine Wallbox auch noch dabei.

  • Ich sage mal so - wer viel fragt, bekommt viele Antworte (Auflagen). Warum hießen wohl in der Anfangszeit die Balkonsolaranlagen "Gurillia PV" - weil keine Sau irgend etwas mit Anmeldung oder Registrierung gemacht hat. OK, so eine PV Anlage kann man schlecht verstecken - aber eine Wallbox ......


    Hättest du man lieber von Anfang an den Mund gehalten und nach erfolgter Installation keinen weitern Aufriss gemacht ;) Jetzt ist es so, wie heißt es so schön im Behörden Jargon, das Netzbetreiber von deiner Anfrage "Kenntnis" erlangt hat und ggf. auf die Idee kommt, mal den Zählermonteur vorbei zuschickt um "nach dem Rechten" zu sehen.

    9,9 kwp PV mit 10,24 kw BYD Speicher und openWB Wallbox - alles (und noch mehr) gesteuert über ioBroker

  • Was oder wie ist das bei euch so ? Lebe ich hier in der Schweiz / Fribourg irgendwo auf dem Mond ?

    Oder besser gefragt, was mache ich in 3 Teufelsnamen verkehrt ?

    Es wäre richtiger gewesen, erst den Elektriker Deines Vertrauens zu fragen. Umbauen und Ausbauen in der Schweiz ist ein sehr komplexer und teurer Vorgang. Leider haben sich die Vorgaben tatsächlich vor 2 jahren plus-minus geändert, so dass man u.a. auch für normale Steckdosen zwingend einen FI montieren muss (ausser bei Austausch 1:1) und auch das Thema der Ladestationen wurde inkludiert.


    Für den Kanton Zürich ergibt sich dieses hier:

    Technisches Anschlussgesuch für Ladestationen
    Die steigende Anzahl Elektrofahrzeuge und damit Ladestationen bedeuten eine Herausforderung für das Verteilnetz. Sämtliche Ladestationen für Elektroautos…
    www.ekz.ch

    https://www.ekz.ch/dam/ekz/geschaeftskunden/Elektromobilitaet/EKZ_Merkblatt-Elektromobilita-t_20200716.pdf


    Einige Details können für einige Kantone abweichen, aber die Gesuchsstellung auf Basis der WV­CH 2018 (Werksverordnung Schweiz) ist landesweit gültig. Leider nehmen die Netzversorger nur von den Elektrikern solche Gesuche an, man schaut da schon, das man Hand in Hand am Endbenutzer verdienen kann.


    Das der Elektriker sich selber als nicht zertifiziert bezeichnet, würde mir dann schon massiv Angst machen. Der kann dann wohl nur eine Lampe anbauen, wenn überhaupt.


    Betreffend Smartmeter: bis 2027 müssen 80% der Endgeräte auf Smartmeter umgestellt werden. Dies geschieht in der Regel im laufenden Betrieb als Umrüstung in Wellen. Warum Dein Netzversorger dies jetzt mit der Montage einer Wallbox als Voraussetzung kombiniert, ist mir nicht klar, sollte aber keinen Kostenfolge für Dich haben. In Zusammenhang mit unserem PV-Projekt habe ich da aber bei dem Kundendienst des Netzversorgers aber auch gemerkt, dass der Kundendienst sehr schlecht berät und auch Wissenslücken hat.


    @Psionman -- die Vorschriften gelten leider auch für CEE Dosen.

    Dateien

  • Ihr habt, ohne euch vorher zu informieren, etwas gebaut, was nicht mehr den aktuellen Richtlinien entspricht, und wollt nachträglich doch noch eine Genehmigung dafür.

    Was genau ist jetzt die Erwartungshaltung?


    Der eigentliche Fehler war, dass du nicht im Voraus zum Telefonhörer gegriffen hast.

    Hallo DaEmpty


    Hmm da gebe ich Dir nur zum Teil recht (aus Schaden oder Dummheit wird man klug)


    In meiner Informatiker Manier habe ich Tante Google gefragt. Und dort gefunden, bis 11 KW muss nur gemeldet werden, und nicht Angemeldet.

    Und da liegt der kleine und feine Unterschied.

    Im Internet noch nachgesehen, was für Kabel bei 11KW und welchen FI, alles zu finden. Aber das zusätzliche Regelwerk, darüber ist nichts zu finden, nur das bis 11KW nur gemeldet werden muss !


    Ja ich höre dein Einwand, und gebe Dir recht. Hätte mich mal vorher ..... Die Ohrfeige ist gerechtfertigt und ich nehme sie anstandslos hin.

    Und das nicht jeder einfach mal ein Kabel hinschmeißt und irgendwas zusammen brezelt, ist mir auch klar, daher von einem Ausgebildeten Elektriker Fachgerecht installiert. (Mit FI den Speziellen den es für eine WB braucht, Erdung, Querschnitt der Leitung, Notaus usw.)


    Was mich aber in die Schieflage bringt:


    1) Alle erzählen immer, Leute kauft E-Autos, den es muss sich was ändern, aber jeder schmeißt einem Steine in den Weg wenn man was machen will.

    2) Es muss doch eine Einheitliche Regelung geben, an die sich alle halten müssen und nicht jedes E-Werk/Kanton baut sich hier nach Lust und Laune ein eigenes Regelwerk wie es ihnen gerade in den Sinn kommt.

    3) Ab 2030 (oder war es 35 ?) sollen keine Verbrenner mehr neu auf dem Markt kommen, wie soll das funktionieren wenn hier kein gemeinsames Regelwerk aufgebaut wird um diese Wende herbeizuführen ?


    Bei uns in der Schweiz gibt es für jeden und alles Regeln, Gesetze, Verordnungen, Gebote und Verbote. Du darfst noch nicht mal deine Zeitung wegwerfen, wenn du diese nicht richtig gebündelt und sauber zusammengepackt hast. Alles Dokumentiert, und leicht aufzufinden, damit du genau das so machst wie es sich als braver Gesetzestreuer Schweizer Bürger gehört.


    Aber bei WB darf sich jeder sein eigenes Süppchen kochen wie es ihm gefällt. Und Informationen, oder eine Gesetzgebung/Regelwerk was man einsehen kann ..... nada.

    Für mich unverständlich und nicht Zielführend.


    Danke und Gruss

    Mike

  • Die Politik will keine Verantwortung übernehmen und schiebt sie auf die Netzanbieter.

    In Deutschland ging es umgekehrt und die Netzanbieter beschweren sich jetzt, dass es nicht umsetzbar wäre.


    Vermutlich ist die schweizer Lösung am Ende sinnvoller. Auf Netzbetrieber schieben, die Lösungen suchen lassen und dann konsolidieren.


    Egal wie man es macht, es eskaliert, wenn sich jemand bewegen muss. Der normale Bürger/Kunde kriegt es dann ab.

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