Wozu denn eine 12V Batterie??

  • Hallo,


    in der Betriebsanweisung habe ich gerade gelesen, dass das Enyaq Teil eine 12V Batterie hat, die separat geladen werden kann.


    Ich bin verwundert: Wieso hat das Auto denn diese 2. "Kinder"-Batterie, im Rumpf sitzt ein Batterie-Gigant, der durch ein 3,50€ Bauteil die 12 V jederzeit liefern könnte.


    Kann mich jemand bitte aufklären, wieso auf dieses Verschleißteil nicht verzichtet werden kann??


    (Ich hoffe ja immer noch, dass das ein Copy und Paste Fehler aus der Hybrid-Anleitung ist....)


    Vielen Dank


    Stefan

    Seit 1.6.2021: Ein schöner, schneller, schicker, schwarzer Enyaq iV 80 8)

  • TECHNIK ERKLÄRT
    Warum E-Autos eine 12-Volt-Batterie brauchen


    Klick:

    https://www.auto-motor-und-spo…troauto-12-volt-batterie/


    Auszug:

    "(...) Zündung an beim Elektroauto?

    Eine Aufgabe der 12 Volt-Batterie ist auch beim Elektromotor tatsächlich das Starten des Fahrzeugs. Und da geht es vor allem um die bereits erwähnten 12-Volt-Komponenten. Zentralverriegelung, Innenlicht, Instrumente. Die Energie dafür speichert der 12-Volt-Akku und hält damit alle Autos (E-Fahrzeuge und Verbrenner) "auch nach etwa sechs Wochen Stillstand betriebsbereit", erklärt Jochen Kramer, Projektleiter für die Elektrik des Porsche Taycan. "Die Traktionsbatterie (Antriebsbatterie) hingegen ist bei verriegeltem Auto im Stand vom Hochvoltnetz getrennt – so wie man es auch zum gefahrlosen Arbeiten am Auto braucht", so Kramer. Der Druck auf den Startknopf verbindet sie mit dem Netz, schaltet auch beim E-Auto quasi die Zündung ein. (...)"


    "Sicherheit erfordert Redundanz

    "Tatsächlich ist eine Architektur ohne 12-Volt-Batterie denkbar", sagt Kramer. Es würde also grundsätzlich funktionieren, das 12-Volt-Netz immer via Wandler aus der Traktionsbatterie zu versorgen – aber das wäre nicht einfacher. Denn die 12-Volt-Batterie dient auch als Puffer, um für funktionale Sicherheitsaspekte Redundanz zu schaffen. So muss beispielsweise auch beim Verbrenner sichergestellt sein, dass die Lenkhilfe (Servolenkung) weiter funktioniert, wenn der Motor aus ist, damit die Manövrierfähigkeit erhalten bleibt. Nicht nur beim E-Auto arbeiten Servolenkungen heute meist elektrisch. Versorgte also die Traktionsbatterie via Spannungswandler die Servolenkung und fiele aus, bräuchte man eine zweite Batterie, die zumindest für eine gewisse Zeit noch Energie bereithält. Eine zweite, getrennt abgesicherte Hochvoltbatterie wäre erheblich aufwendiger als eine millionenfach erprobte 12-Volt-Technologie. (...)


    Der Elektroantrieb hat mit dem 12-Volt-Bordnetz nichts zu tun. In dem steckt jahrzehntelange Entwicklung und es gibt unzählige bewährte Verbraucher, die mit dieser Spannung arbeiten. Drum bleibt das 12-Volt-Netz auch im E-Auto gesetzt. Die 12-Volt-Batterie wäre zu seiner Versorgung nicht zwingend, ist aber bislang offenbar die einfachste Möglichkeit, redundante Sicherheitsfunktionen auch im E-Auto darzustellen. Darum fährt sie auch in E-Autos mit, bei Taycan und ID.3 sogar an den gleichen Einbauorten wie bei Verbrennermodellen. Dass die Sicherheitsfunktion eine Direktversorgung durch den Wandler möglich wäre, zeigt die fehlende 48-Volt-Batterie im Taycan. Während 12- und 48-Volt-Akkus in Autos mit Verbrennungsmotoren von der Lichtmaschine, also letztlich vom Verbrenner, geladen werden, übernimmt in Elektroautos die Traktionsbatterie via Wandler die Versorgung."

  • ja, sogar der allseits beliebte TESLA hat eine 12VBatterie. Ich glaube mich zu erinnern das TESLA diese abschaffen wollte, aktuell gibt es diese aber meines Wissens nach immer noch. Das Gute ist ja, selbst wenn die Hochvolt-Batterie alle ist und die 12VBatterie auch nicht mehr will diese sogar per Fremdstart in Betrieb genommen werden kann. Umgekehrt lässt sich damit auch ein Verbrenner starten.

  • Vielen Dank für die Infos.


    Ich kein Ingenieur, aber so ganz verstehe ich die obige Aussage nicht:


    Das Beispiel mit der ServoLenkung ist doch sinnbildlich: Wieso brauche ich eine Servolenkung, wenn die Tracktionsbatterie leer ist ? Komme ja keinen Zentimeter voran ??

    Zünden beim E-Auto? Wieso denn das?

    Auch wenn beim Auto bei leerer Tracktionsbatterie die Tür nicht mehr aufgeht....Rüssel dran und nach ein paar Minuten geht's wieder.

    Weiterhin hat die Tracktionsbatterie immer noch mehr Reserven, an die eine 12V Batterie niemals herankommt.

    Für den Service wird man doch einen 12V Zugang bereit legen können, damit der Mechaniker/Elektriker ohne 400V schrauben kann.

    Keins der oben genannten Argumente überzeugt mich.


    Die Vermeidung der 12V Batterie hätte aber umweltschonende und kostenreduzierende Effekte.

    Ich habe den Eindruck, man kommt schwer von alten Technologie weg...


    Mein bescheidener Eindruck und ohne Chance, das zu ändern.


    Gruß


    Stefan

    Seit 1.6.2021: Ein schöner, schneller, schicker, schwarzer Enyaq iV 80 8)

  • Stefan,


    das dürfte die Kerninformation sein.

    Der Elektroantrieb hat mit dem 12-Volt-Bordnetz nichts zu tun. In dem steckt jahrzehntelange Entwicklung und es gibt unzählige bewährte Verbraucher, die mit dieser Spannung arbeiten. Drum bleibt das 12-Volt-Netz auch im E-Auto gesetzt.

    D.h. im Moment gibt es so viele andere Kosten um die E-Mobilität ans laufen zu bringen, da fast man diesen Teil (noch) nicht an.


    Irgendwann, wenn die E-Mobilität sich durchgesetzt hat, kann man sich (hoffentlich) auch dazu durchringen, diese "alten" Zöpfe abzuschneiden.


    Nur meine bescheidene Meinung als ebenso nicht Ingenieur


    Michael

  • Ich denke genau das trifft es: Und ja, natürlich wäre es kein Thema, bei der Anzahl der Batteriezellen ein paar so zusammen zu schalten das dies 12 V ergibt. Aber auch die bräuchten dann eine Lademimik usw... und die alten Batterien haben sich ja mehr oder weniger bewährt. Die Hochvolt-Anlage ständig unter Last zu lassen macht schlichtweg keinen Sinn.


    Das ist ähnlich wie unser blödes 220V-Netz mit 50HZ. Millionen Tonnen Kupfer könnten gespart werden, wenn man die Frequenz auf paar Kiloherz hochdrehen würde. Und wenn endlich im Haushalt überall zu den 220V-Leitungen eine 12V / 5V Leitung gelegt werden würde. Der Aufwand ist dafür leider einfach zu hoch.


    Das meine Meinung als Ingenieur :)

  • Wenn man das Hochvoltsystem komplett abschaltet, braucht man ein zweites autonomes System, um es wieder einzuschalten.

    Das könnte "mechanisch :)" erfolgen (z.B. mit einem Zündschloss oder eben elektrisch.


    Was allerdings nicht zu verstehen ist, ist wohl die Versorgung der Schukodose 230V aus der 12V-Batterie.

  • Was allerdings nicht zu verstehen ist, ist wohl die Versorgung der Schukodose 230V aus der 12V-Batterie.

    Wieso? Ist doch derselbe Ansatz wie der für die 12V Technologie: Existierende Komponenten.


    Ich hab da grad ne Geschäftsidee ...

  • Wenn man das Hochvoltsystem komplett abschaltet, braucht man ein zweites autonomes System, um es wieder einzuschalten.

    Das könnte "mechanisch :)" erfolgen (z.B. mit einem Zündschloss oder eben elektrisch.


    Was allerdings nicht zu verstehen ist, ist wohl die Versorgung der Schukodose 230V aus der 12V-Batterie.

    ... vermutlich auch ein Bauteil, das einfach schon da war (aus dem KODIAQ z. Bsp.) Ansonsten braucht es wieder ein Bauteil, das aus 400V Gleichstrom 220V Wechselstrom macht. Das zieht sich bei vielen Dingen ja durch. Für viele der Stellmotoren, auch die Soundanlage wäre eine Gleichspannung um die 50V deutlich Sinnvoller. Würde aber wieder Entwicklungskosten und Kompatibilitätsverlust bedeuten. Licht ebenso. Viele LED's werden in Reihe geschaltet. ist eine kaputt, dann geht der ganze Strang nicht. Weniger Spannung, alles parallel und wenn eine Ausfällt reichen die anderen in der Regel auch noch aus.

  • Achso: Das Radio hängt ja auch an den 12V ....


    Wieder ein Argument mehr, warum es einer 12V Batterie Bedarf ;)

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