Skoda storyboard, Artikel vom 28.04.2022

Ob das Bauen von eigenen Chips das Problem löst, wage ich zu bezweifeln.

Die Autohersteller begeben sich in Kompetenzfelder, die sie absolut nicht beherrschen (bis vielleicht auf Tesla).

Man sieht ja wie gut das beim dem (neuen) Thema Fahrzeug Software funktioniert. Nämlich gar nicht.

Sie sollten ihre Einkaufsplanung und Verhalten überarbeiten. Die Autohersteller behandeln ihre Zulieferer wie ein feudaler Herrscher im Mittelalter, der fordert und nichts zurückgibt.

Jetzt sind mal die Zulieferer am längeren Hebel und das wird der Branche gut tun.

Tesla baut den Chip auch nicht selbst.

Wenn man Chips selbst baut, dann tut man dies meist unter Lizenz und in Zusammenarbeit mit einer Chip-Designer/-Manufaktur. Ohne Kenntnisse bekommt man sowas überhaupt nicht hin. Apple hat auch das Design von ARM genommen und verbessert. Die haben sich halt einfach noch Chip-Spezialisten eingekauft.

Für die VW Gruppe sollte so etwas eigentlich kein Problem sein. Alternativ geht man zu Nvidia, wie Tesla.

Auch Apple oder Tesla bauen keine Chips, dafür gibt's Foundries wie TSMC, UMC oder auch Globalfoundries.

So eine Chipfabrik kostet schon mal ein paar Milliarden US Dollar, und dann kommt noch die Entwicklung der Chips. Tesla geht nur einen etwas anderen Weg und baut einen Zentralrechner ein. Dieser übernimmt fast die komplette Steuerung. Klassische Autobauer verfolgen eher die Steuergerät Strategie und bauen viele verschiedene Geräte die auf die jeweiligen Aufgaben spezialisiert sind.

Karl und wenn die großen Hersteller nochmal von 0 Anfangen könnten würden sie den Teslaweg gehen: so aber haben sie (bis vor Corona gut funktionierende) a) Lieferkette und x Zulieferer und b) x andere Modelle wo auch x Steuergeräte gut funktionieren. Hätten sie für ein Modell bzw. Modellbaukasten alles Umstellen wollen wäre das eine komplette Neuentwicklung gewesen und hätte um einiges Länger gedauert (und um einiges teuerer gewesen), und wieso soll man das Rad (also z.b. die Ansteuerung der Lichter oder auch die elektrisch verstellbaren Sitze usw.) neu erfinden wenn man gut funktionierendes im Regal hat? Man sieht aber so langsam, wenn man mit ODBC die Fehler ausliest, wieviele Canbus Fehler vorhanden sind, dass zumindest die Komunkation unter den Steuergeräten über Canbus am limit ist. Ich kenne mich in der Beziehung aber 0 aus, weiß also nicht wieviel Bandbreiter der Canbus überhaupt hat, oder ob VW bei der Implementierung gespart hat und anstatt (ich fabulier jetzt) den 1000Mbit/s Canbus den 100Mbit/s Canbus verbaut um ein paar €cent an Kupferleitungen zu sparen.

Tesla hat, soweit ich weiß, zumindest im Infotaimentrechner, zuerst auf Intel Celerons gesetzt, momentan werden AMD Ryzen verbaut. Ob dieser auch die Steuerung übernimmt (hoffe nicht..) weiß ich nicht. Sollte aber für meinen Sicherheitsanspruch getrennt sein. Wenn das Infotaiment abstürtzt: whocares, wenn das Steuergerät für die Bremsen abstürtzt und man dadurch nicht mehr Bremsen kann...

p.s. auch Bosch macht eigene Chips für die Autoindustrie, da wurde doch gerade erst letztes Jahr der erste Wafer in Dresden belichtet. Zudem muss man natürlich sagen: in einem Auto (bis auf den Ryzen im Tesla) steckt normalerweise kein Chip in der aktuellsten Fertigungstechnologie, eher das Gegenteil, vor allem in den kritischen Systemen nimmt man eher einen Chip aus einer größeren Fertigung (65nm oder gar 130nm) die schon milliardenfach erprobt ist. Diese Fertigung ist auch wesentlich robuster gegenüber Störströmen usw.

mfg

Richtig, wobei Bosch auch Cips fertigen lässt trotz das in Reutlingen noch eine 200mm Fab von Bosch steht.

Mit den vielen Steuergeräte hat aber auch Vorteile, es muss nicht wie bei Tesla die komplette MCU getauscht werden. Der Nachteil die Suche ist komplexer.

Richtig, gibt überall vor und Nachteile, die Frage ist wie reparierbar Tesla die MCU gemacht hat: klar beim Kundenauto wird die ganze Einheit getauscht, aber haben sie dann eine Werkstatt die die MCU analysieren kann und dann z.b. nur einen geplatzten Kondensator tauscht? Dass eine CPU mal kaputt geht (die innerhalb ihrer Spezifikationen betrieben wird) habe ich in meinen über 20 Jahren als IT Supportler nicht erlebt. Was kaputt geht sind Festplatten (auch SSDs), Netzteile, RAM (wobei dieser wenn meist DOA ist), Mainboards (in dieser Reihenfolge). Was bei Tesla bei einer bestimmten Serie mal ein Problem war (verfolge Tesla nicht aktiv, bekomme also nur die wirklich groben Schnitzer mit) dass ein Speicher zu klein dimensieort war, Log Dateien diesen voll gemacht haben, es auch keinen Check gab damit das nicht passiert und die MCU deshalb gar nicht mehr gestertet ist-> Auto tot.

Und umgekehrt: wenn eine Steuergerät spinnt, es aber nicht offensichtlich ist welches und einfach durch falsche Daten den Canbus stören und andere Steuergeräte mitziehen, viel Spaß beim Wechselreigen

mfg

Auch heute schon findest du abseits von Tesla Halbleiter mit Strukturgrößen kleiner 28nm, allerdings in der Tat eher nicht bei den sicherheitskritischen Berechnungen. Dafür gibt es dann speziell Prozessoren wie z.B. die Infineon TriCore-Familie.

Aber da wo viel Rechenleistung benötigt wird (Infotaiment und Fahrassistenzsysteme wie der TA) kommen auch heute sehr leistungsstarke Prozessoren und SoCs zum Einsatz, die noch keine lange Reifung hinter sich haben. Grundsätzlich wird es mit zunehmend kleineren Strukturgrößen auch immer schwerer robuste Designs zu ermöglichen. Es gibt schlichtweg weniger physische Reserve die Fehler ausgleichen kann. Hier können dann redundante Strukturen helfen, aber die Kosten natürlich Geld und max. Leistung.

Was noch dazu kommt. Eine eher dezentrale Architektur befördert den Einsatz von leistungsschwächeren Prozessoren (verteilte Rechenaufgaben), die dann eben in älteren Strukturgrößen gefertigt werden.

Thema bei Tesla ist ja eher das fahrrelevante Dinge nur über das Infotainment gehen.

Wenn man kein Tacho mehr hat und keinen Scheibenwischer ist das schon blöd.

Wenn der Fahrtrichtungsschalter dann auch noch da liegt wird es ganz blöd.

So gesehen ist bei Tesla der Hauptprozessor schon wichtig.