Richtig Laden

  • Ich habe meinen Enyaq jetzt seit ein paar Wochen. Beim Thema Laden gibt es bei mir noch offene Fragen.

    Z.B. wenn ich irgendwo 200km hin fahre und eine 2 stündige Besprechung habe, ist es dann besser kurz vor Ankunft noch zu laden oder ist es besser nach der Besprechung zu laden.


    Vielleicht könnte einer von den "alten Hasen" einmal eine gebündelte Anleitung "Richtig Laden" schreiben.


    Also z.B. so Themen wie:

    - am Besten nur bis 80% Laden?

    - 100% nur, wenn man innerhalb von x Minuten los fährt?

    - möglichst nicht unter 20% leer fahren?

    - an Schnellladern ist es besser ab 20% oder besser ab 40%?

    - besser nach langer Fahrt Laden oder besser kurz nach Start?


    Würde allen Anfängern sicher helfen :thumbup:

  • Ich glaube, dass man sich da viel zu verrückt macht.

    Als Faustregel:

    • Regelmäßig nur bis 80% laden
    • Schnelladen eher direkt nach der Fahrt, da ist der Akku noch auf Temperatur. Bei AC Laden spielt es keine Rolle.
    • Vor langen Fahrten auf 100% laden, ob man jetzt direkt nach dem Volladen oder erst nach 10 Stunden los fährt spielt keine Rolle. Man soll das Auto nur nicht tagelang mit 100% stehen lassen.

    ENYAQ iV80 First Edition|Race-Blau

    Bestellt 07.07.21|Lieferung: 20.07.2021:love:

    Einmal editiert, zuletzt von SAXI ()

  • - an Schnellladern ist es besser ab 20% oder besser ab 40%?

    In Ergänzung zu SAXI


    Umso tiefer, umso höher die Ladeleistung

  • Du kannst im Prinzip die Ladegrenzen im rollenden Betrieb vergessen. Wenn Du auf längerer Tour bist und "Eier" hast, ist es kein Problem, den auch auf 5 oder 2% SoC runterzufahren, ebenso wenig wie ihn auf 100% aufzuladen. Die 20/80-Regel gilt eigentlich grundsätzlich beim längeren Abstellen des Autos und wenn man den Akku langfristig schonen möchte.

    Wie SAXI schon schrieb:

    Mach Dich da nicht verrückt. Auch diese Akkus vertragen es, bis an ihre Grenzen genutzt zu werden, solange man es nicht andauernd so macht. Und die Hersteller haben ohnehin nach unten und nach oben Pufferzonen festgelegt, in die Du so einfach nicht rein kommst. 0% SoC heißt daher nicht "Akku leer" und 100% dementsprechend auch nicht "Akku 100% voll".


    Man muss sich erst zusammensetzen, ehe man sich auseinandersetzt.

  • An kälteren Tagen macht es im oben beschriebenen Fall Sinn, erst nach der Besprechung mit DC zu laden und so den Akku bereits aufzuwärmen.


    Ansonsten würde ich bei dem Gall sehr pragmatisch vorgehen und dann laden, wann es vom ganzen Ablauf her mir als Mensch am Besten passt.

  • Enyaq-Forum - da werden sie geholfen


    Vielen Dank an die Alten Hasen.


    Ich fasse einmal zusammen:

    • Regelmäßig nur bis 80% laden
    • Auto nicht tagelang mit 100% stehen lassen; hier besser im Bereich zwischen 20% und 80%
    • Bei AC Laden spielt es keine Rolle, wann geladen wird
    • Vor langen Fahrten auf 100% laden; auch am Abend vorher möglich
    • Schnelladen eher direkt nach der Fahrt, da ist der Akku noch auf Temperatur.
    • Bei kalten Temperaturen evtl. Schnellladen vor Abfahrt, um den Akku zu "wärmen"
    • Bei längeren Fahrten dann laden, wenn es passt. Hier spielt der Akkustand beim Laden faktisch keine Rolle.
    • Die Ladeleistung an Schnellladern ist umso höher, je niedriger der Akkustand (SoC) beim Laden

    Einmal editiert, zuletzt von Highforest () aus folgendem Grund: Zusammenfassung ergänzt (ich hoffe Limo entzieht mir nicht das "Gefällt mir")

  • Super zusammengefasst.

    Um's ganz kurz zu sagen:

    Du kannst eigentlich nichts wirklich falsch machen, denn das Auto schützt den Akku schon sehr gut selbst vor grober Fehlbehandlung. Probiere einfach alles aus und Du wirst eine für Dich, Dein Auto und Dein Fahrprofil passende Strategie finden. ;)


    Und mal ganz im Ernst - ich würde mich nicht als "allten Hasen" bezeichnen. Alt beinahe, aber elektro-erfahren noch lange nicht. Der Eny ist seit Mai mit uns unterwegs und unser erster Stromer und wir haben noch nicht einmal eine wirklich weite Tour gefahren.

    Ich spiele nur irre gerne mit neuer Technik und probiere viel. ;)


    Man muss sich erst zusammensetzen, ehe man sich auseinandersetzt.

  • Auch ich bin noch kein „alter Hase“ in Bezug auf die E-Mobilität. Mit meinem ENYAQ habe ich seit Mitte Mai nun um die 28.000 km gefahren und habe daher recht viel Langstreckenerfahrung, die sich weitestgehend auf die Nord-Süd-Verbindungen von nördlich der A2 nach südlich der A8 und zurück entlang den Autobahnen A7, A71, A81 beziehen.


    Zu Anfang habe ich mir relativ genau vor den Fahrten überlegt, wo ich wann wie laden werde — auch an den Zielorten. Inzwischen fahre ich immer mehr wie früher mit einem Verbrenner, weil ich weiß, dass ich immer Lademöglichkeiten finden werde. Und so nutze ich situativ die Möglichkeiten:

    — Wenn ich von zu Hause losfahre, fahre ich immer mit 100 % SoC los.

    — Beim Zwischenladen fahre ich so bei SoC 20 % einen Ladepark an oder im Umfeld der Autobahn an. Wenn ich die Wahl habe, nehme ich zumindest zu Stoßzeiten (z.B. Ferienreiseverkehr) lieber Ladeparks an weniger befahrenen Autobahnen oder an Fahrtrichtung gebundenen Raststätten, weil dort das Risiko, warten zu müssen, gegen Null geht. So lade ich z.B. gerne an der A71 an den Rastanlagen „Geraer Land“ in der Nähe vom Rennsteigtunnel und wenn ich merke, bis dorthin wird es knapp, dann nehme ich eine Rastanlage vorher noch kurz für 10 Minuten ausreichend Strom auf.

    — An Zielorten nutze ich das dortige Angebot. Letzte Woche hatte ich jemanden in Stuttgart vom Flugplatz abgeholt und wieder zum Flugplatz gebracht und da hat es sich angeboten, die Schnelllademöglichkeit neben dem Ride&Fly-Parkplatz zu nutzen, weil diese nah am Terminal liegt und ich so die Parkgebühren zum Laden nutzen konnte.


    Meine Empfehlung ist daher, die oben bereits genannten Randbedingungen „im Hinterkopf“ zu haben und ansonsten mit passender Reserve „Mut zur Lücke“.

  • Zu Anfang habe ich mir relativ genau vor den Fahrten überlegt, wo ich wann wie laden werde — auch an den Zielorten. Inzwischen fahre ich immer mehr wie früher mit einem Verbrenner, weil ich weiß, dass ich immer Lademöglichkeiten finden werde.

    Genau, da müssen wir hin.


    Danke

  • Weil es gerade gut passt, schildere ich mal meine Fahrt letzten Donnerstag von Norddeutschland nach Stuttgart mit dem Focus auf dem Laden:

    • Die gesamte Strecke sollte rund 650 km entlang den Autobahnen 7 - 81 - 8 gehen.
    • Zur vorbereitenden Verbrauchs- bzw. Lade-Planung:
      Bei der derzeitigen Witterung schaffe ich mit einem SoC von 100 % um die 350 km, wenn ich durchschnittlich 120 km/h fahre.
      Das Auf und Ab der "Kassler Berge“ (Strecke zwischen Hann. Münden und Kirchheimer Dreieck) egalisiert sich bei einem E-Auto weitestgehend.
      Und die Baustelle auf der A7 zwischen Seesen und Göttingen mit „nur“ maximal 80 km/h war mir bekannt.
      => Ich habe geplant:
      — ein Zwischen-Ladestopp in Eichenzell (AD A7/A66) mit PowerPass an IONITY
      — mögliche Ausweichen-Ladeplätze sind Ladepark am Kirchheimer Dreieck (A7/A4/A5)
      — ein End-Laden am Flugplatz Stuttgart mit PowerPass an EnBw (neben Kiss&Fly)
    • In den Nachrichten kam dann die Info, dass wegen einer kurzfristig notwendigen Bombenentschärfung bei Fulda genau die letzten Kilometer der A7 vor meinem geplanten Zwischenladen in Eichenzell gesperrt werden sollen.
    • Kurz vor Erreichen des AD Kirchheim habe ich mich spontan entschlossen, statt über die A7 nun über die A5 (Rheinschiene) zu fahren.
    • Da ich mir auf dem bordeigenen Navi die „Reichweiten-Wolke" anzeigen lasse, wusste ich, dass ich nun irgendwo bei Gießen laden musste.
      Über die Suche mit „IONITY“ - „entlang der Route“ habe ich mich für die Zwischenladung am Rasthof Reinhardshain entschieden (Es ist ein kleiner Rasthof mit 4 IONITY-Ladesäulen direkt am Shop).
      Da ich Zeit hatte, habe ich von rund 18 % auf 100 % aufgeladen (diesen Ladevorgang habe ich auch mitgeschrieben).
    • Dann ging die Fahrt über A5 Richtung Stuttgart, wobei ich wegen diverser großer Staus auf der A6 und der A8 letztendlich ab Bruchsal quer über das Land gefahren bin, was natürlich auch Verbrauchs-dienlich war.
    • In Stuttgart habe ich mich dann mit 24,5 % wieder an den Schnelllader am Flugplatz angedockt.

    Ich weiß, dass ich mich mit meinen Erfahrungen von rund 28.000 km Langstrecke mit dem ENYAQ schon eher leicht tue. Ich kann aber guten Gewissen allen Mut zusprechen, weitestgehend „fast einfach so los zu fahren“. Und wenn ich so an meine Anfangszeit mit dem Autofahren Ende der 70er Jahre zurück denke, waren da auch bei längeren Strecken ein oder zwei Tankstops notwendig (die zugegebenermaßen weniger Zeit benötigten).

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