Ich bin da extrem skeptisch.
Der Verfall der Zertifikatspreise war ja unter anderem dadurch ausgelöst, dass extrem viele Zertifikate aufgrund sagen wir mal "zweifelhafter" Kompensationsmaßnahmen über waren.
Vereinzelt gab es ja Berichte, dass auch mal Projekte abgelehnt wurden. Der Witz ist ja, dass Konzerne in Europa nachweisen, dass sie in China an einem Umweltprojekt beteiligt sind, das X Tonnen CO2 einspart und lassen sich das hier anrechnen. Nachweis liegt vor, Überprüfung nicht möglich, also wird es anerkannt, ob es existiert oder nicht. Im Zweifel setzen die Chinesen 1 Mio. Bäume irgendwo in die Wüste und lassen sie wieder vertrocknen. So lange sich Geld damit verdienen lässt. Ablehnungen wird es da wohl nur sehr vereinzelt geben. Glaubt ihr wirklich, dass es einen tatsächlichen Willen gibt, an der Praxis etwas zu ändern, so dass die Unternehmen tatsächlich gezwungen sind, große Summen für ihre Versäumnisse bei der Klimatransformation aufzuwenden?
Unsere Regierung entlastet auch lieber beim Gas- als beim Strompreis. Die werden froh sein, dass die CO2 Kompensation für die Unternehmen weiter nur minimale Kosten verursacht.
Als ich kürzlich gelesen habe, dass Katherina Reiche unter Peter Altmeier Staatssekretärin war, wurde mir klar, das nun abermals versucht wird, den Ausbau von Wind und PV zum erliegen zu bringen, um das Geschäftsmodell der alteingesessenen Energiewirtschaft nicht zu retten. Die tun einen Sch... um bei der Klimatransformation voran zu kommen.
Ich würde ja echte sehr gerne weiter daran glauben, dass wir es irgendwie schaffen, zu einer weitgehend CO2 Neutralen Gesellschaft zu werden. Aber ich sehe absolut nicht, dass es in der Politik (und auch in sehr weiten Teilen der Gesellschaft nicht) einen echten Willen dazu hat.