Hallo zusammen,
ich fand dieses Video ziemlich interessant, in dem das neue Model Y (Juniper), dem aktuellen Enyaq gegenübergestellt wird. Die Kommentare darunter waren allerdings abseits von gut und böse, was die Diskussionskultur angeht (Tesla-Jünger und "Ohne das Video gesehen zu haben, würde ich (ganz andere Marke, ganz anderes Auto) kaufen!"), daher dachte ich, wir könnten es hier mal in Ruhe besprechen.
Ich finde ein paar Punkte spannend:
- Bei 26:50 überholt der Enyaq im Travel Assist ein anderes Auto auf der rechten Seite. Der Tesla vermeidet rechts überholen angeblich automatisch. Könnt ihr bestätigen, dass man beim Enyaq auf solche Sachen noch manuell achten muss oder gibt es dazu eine Einstellung?
- Ich finde diese Youtube-Netflix-Thematik spannend. Unser Auto ist bisher nur bestellt, daher kann ich nicht aus Erfahrung sprechen, aber die Tatsache, dass das Infotainment-Display mittig und relativ weit vorne und (bei diesem Tesla-Modell) das Rücksitz-Display so weit unten angebracht ist, zerstört in mir jede Lust, darauf länger als eine Minute zu gucken. Ein mitgebrachtes iPad (z.B. mit Rückenlehnen-Halterung) oder selbst ein Handy, mit dem ich mich entspannt im Sitz zurücklegen kann ist doch da für jede Ladepause besser geeignet, oder?
- Bei der Marktrecherche kürzlich für unser erstes Auto war Tesla gar keine Option (genauso wie wir gesagt haben, es wird auf keinen Fall ein Verbrenner), weil Tesla einfach unzertrennlich mit Elon Musk verknüpft ist. Eventuell müssen wir diese moralische Überlegenheit in Zukunft aufgeben, weil bei uns direkt um die Ecke ein Supercharger am Einkaufszentrum ist und die anderen Lademöglichkeiten sehr bescheiden sind. Mal sehen, wie konsequent wir bleiben. Was sind eure Erfahrungen mit den Tesla Chargern? Klappt das mit einem "Fremdwagen"?
- GIbt es hier "Umsteiger", die von oder auf Tesla umgestiegen sind? Was sind aus eurer Sicht die Vor- und Nachteile?
Ich bin beides gefahren und jetzt beim Enyaq RS Coupe und bin absolut begeistert von dem Auto.
Bin vorher 20 Jahre mehrere Porsche Cayenne S gefahren, also Ansprüche aus der Oberklasse.
Aber zu den Details, das Model 3 ist optisch ein gelungenes Auto, wer aber mehr Platz braucht, muss
auf Model Y gehen und das ist leider nach meinem Geschmack grottenhässlich. Der Juniper ist bisschen
besser im Design, aber immer noch hässlich.
Beim Enyaq gefällt mir auch nur das Coupé extrem gut, der normale nicht.
Ok das ist alles Geschmacksache.
Die Teslas sind vor allem ein nerd tool mit viel Hype und Firlefanz im Infotainment das niemand braucht.
Wozu ein 3D Profil-View im Navi, braucht irre CPU und ist als Marketing Gag cool, sonst nichts.
Da finde ich den Weg den die VAG-Group mittlerweile geht, reduziert auf das wesentliche, Schalter und Knöpfe wo nötig, und weg von dem Touch-Irrsinn, einen sehr guten Weg.
Technisch gibt es jede Menge das bei Telsa nicht funktioniert, beim Enyaq bzw. VAG-Group aber alles top ist.
- VZE ist bei Tesla einfach nach Zufallsprinzip. Er erkennt nicht mal nach dem 4ten 30er Schild eine 30er Zone.
- Phantombremsungen sind super nervig. An AB Auffahrten erkennt er nicht dass das Auto nicht auf deiner Spur ist und haut voll die Bremse rein.
- Die AHK ist eine Zumutung für jemand der die ab und zu mal braucht, da abnehmbar hat man immer dreckige Bratzen. Wieso nicht eine elektrisch auslösende, schwenkbare, wie alle VAGs ?
- Der Regensensor geht seit Jahren nicht richtig. Verstehe nicht wieso man sowas nicht hinkriegt.
- Das Infotainment ist überladen mit nerd features die niemand braucht und alles per touch, also
Ablenkung vom Verkehr.
- Die ganze Ankündigungspolitik ist sehr unzuverlässig. Es gibt Leute die haben 2019 den Enhanced Auto Pilot für 7500€ gekauft, weil angekündigt war dass das bald zugelassen wird.
Ist es bis heute nicht, die 7500€ haben sie aber trotzdem nie zurück bekommen.
Noch ein Beispiel von dem Sekten-Hype, das Model Y Performance den ich gefahren bin hat angeblich
535PS. Aber sorry, ich kann da gefühlt keinen Unterschied zum Enayq RS mit AP550/340PS feststellen.
Also du siehst, es ist viel Hype den man hinterfragen oder selbst ausprobieren muss.
Das politische Thema halte ich zwar für Unsinn, weil ich mag Elon und seine Innovationen, aber es hat
natürlich Effekte für den normalen Tesla Owner. Wenn dir die Linken in der Stadt dein Auto zerkratzen
ist das ärgerlich, zudem lässt es natürlich bei dem ganzen Terror die Kaskoprämien steigen.
Weiter halte ich das Konzept von Tesla, keine Serviceintervalle zu brauchen für schwierig, was auch dazu
geführt hat das Tesla #1 in der TÜV-Mängelstatistik wurde.
Auch ein EAuto braucht einen Wechsel der Klima-Flüssigkeit zur optimalen Akku-Konditionierung und
einen Wechsel der Bremsflüssigkeit und Kontrolle der Bremsen.
Auch wenn das manchmal von den etablierten Herstellern zur Abzocke missbraucht wird, indem
Pollenfilter für 500€ getauscht werden.
Wichtig auch, wo ist dein nächstes Tesla Servicecenter, das Skoda Händlernetz ist natürlich viel dichter.
Es ist auch vieles cool bei Tesla, der ganze digitale Prozess im Servicecenter etc. oder OTA, oder das Ranger Konzept, keine Frage, da sind die etablierten Hersteller noch meilenweit entfernt bzw, durch Altlasten
nicht so schnell transformierbar.
Hoffe ich konnte da paar andere Sichtweisen einbringen.