Langlebigkeit der Enyaqbatterie

  • Hallo zusammen,


    Ich frage mich immer wieder, wie lange unsere Batterie wohl halten wird. Dafür habe ich mittlerweile einiges recherchiert und wäre an qualifizierten Meinungen interessiert.


    Natürlich ist der Enyaq mit einer wassergekühlten Batterie nicht vergleichbar mit frühen E - Autos. Ich bin sicher, dass er nicht nach 5 Jahren Probleme macht - aber wie siehts aus mit 10, 15, 20 Jahren? Wir fahren unsere Autos gerne 'bis zum Ende' Von der Batterie abgesehen hat dieses Auto das Potenzial, uns lange zu begleiten.


    Ein spannender Artikel für Interessierte kommt von der EV clinic, wo hunderte E Autos repariert werden und so Realwelt-Daten vorliegen und ausgewertet werden:


    https://evclinic.eu/2024/07/24/which-battery-is-the-best/


    Ein Auszug:

    "What the industry has now realized but lacks the courage to talk about, is the new taboo topic that Europe completely missed the mark by using the worst possible cell for battery systems, which is the Pouch cell. The Pouch cell has proven to be very unreliable, complicated for industrial assembly, and unreliable in the long term for any application in the automotive industry. The problem is that each manufacturer designs its form factor, making repair impossible due to the lack of replacements. Another issue is the high degradation and intolerance of cells to high C-rates, i.e., higher discharge and charge currents. Almost all battery systems where repairs were very expensive or impossible involved these cells.

    Today, everyone understands: Porsche, Hyundai, Kia, BMW, and some others, that the only correct path is a battery system with Cylindrical cells, precisely the cells the entire legacy industry mocked. Now, those same ones who mocked are switching to cylindrical, 16 years after realizing that Tesla was right. The system is more durable and easier to repair, cells are easily available and replaceable. One of the easiest and cheapest battery systems to repair is the Tesla Model 3 LR and SR with cylindrical cells, simpler than the Model S."


    Tldr: Tesla und einige andere verwenden prismische Cellen für die Batterien, welche langlebiger und günstiger sein sollen als der europäische Standard, die pouch-Zelle, welche auch in unseren Enyaqs verbaut wird.


    In einem Forum, das ich hier nicht verlinken darf, gibt es im ersten Post eine Datensammlung und visuelle Darstellung von tatsächlichen SoH-Werten von Enyaqs (Zu finden mit google Suche nach Batteriedegradation Enyaq).

    Laut Daten aus dem oben genannten Forum setzt die Degradation bei 60ern (=unserem) etwas früher ein als bei den großen Batterien. Auch wir sind bei 20.000km trotz balancing bei einem SOH von 94% (gemessen mit OBD Adapter). Jetzt dürfte die Degradationskurve erst einmal abflachen, aber irgendwann kommt dann vermutlich der stärkere Abfall, wie man es zum Beispiel (als nachgeschobene Information) bei dem Enyaq mit 300.000km aus dem Kilometerkönig-Video von Speicher beobachten konnte.


    Meine Sorge:

    Nach 10 Jahren sind wir wahrscheinlich bei 300.000km. Da der 60er dafür mehr Zyklen durchlaufen muss, befürchte ich, dass das dann auch 'schon' das Ende der Batterlebensdauer sein könnte. Wir könnten ihn auch recht gut bis 60/70% SOH fahren - aber irgendwo hab ich gelesen, dass die meisten Batterien zeitnah unter 70% für den Straßenverkehr komplett ausfallen, auch wenn einem die Reichweite reichen würde (habe dafür gerade leider keine Quelle mehr im Kopf.).


    Am liebsten würden wir ihn aber 15, 20 Jahre fahren, mit 500.000km, was manche e-autos ja tatsächlich schaffen sollen- aber ich befürchte nicht unser 60er Enyaq.


    Was habt ihr an Gedanken? Gibt es jemanden, der an solche Zahlen glaubt oder sachverständige Einschätzungen beitragen kann?

  • Finde eine aktuellen Verbrenner der auch nur annähernd an die 300tkm kommt. Da mache ich mir um den Akku die wenigsten Sorgen. Notfalls werden einzelne Module getauscht.

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

    Panasonic Wp 5kW, 4,9kWp mit 20x245W plus 38x440W Bluesun auf Nord- und Flachdach, LG 10Resu Speicher, Passivhaus

  • EinYak sehr interessanter Thread. Danke dafür. Ich kann aktuell wenig Substanzielles beitragen, werde den Faden aber interessiert verfolgen.

  • Schau dir mal das Video "Skoda ENYAQ mit 300'000km im Taxibetrieb" von Speicher Elektrisiert auf Youtubean:

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    Ich mache mir da keine Sorgen (nicht das ich je auf diese Kilometerleistung komme).
    Im Taxibetrieb wird die Batterie sicher nicht geschont.

  • [...]


    Am liebsten würden wir ihn aber 15, 20 Jahre fahren, mit 500.000km, was manche e-autos ja tatsächlich schaffen sollen- aber ich befürchte nicht unser 60er Enyaq.


    Was habt ihr an Gedanken? Gibt es jemanden, der an solche Zahlen glaubt oder sachverständige Einschätzungen beitragen kann?

    Glauben ist da vermutlich das richtige Stichwort - es gibt halt einfach noch keine so riesige Datenbasis wie bei Verbrennern, was man erwarten kann.


    Zudem kommt es ja auch stark auf die Pflege der Batterie an (ist beim Verbrenner ja nicht anders, wenn man in die Kilometer-Regionen vorstoßen will). Wenn der aus Sicht der Batterie hart rangenommene Taxi-Enyaq bei 300.000km noch halbwegs gut da steht, warum sollte ein deutlich schonender gefahrener 60er das nicht auch schaffen? Auf der anderen Seite: ein Montagsmodul in der Batterie erwischt, ist vllt. schon nach 500 Zyklen Feierabend. Dann muss man zu dem Zeitpunkt halt überlegen, ob eine Instandsetzung der Batterie sinnvoll sein kann - bis dahin sollte es dann hoffentlich ein paar mehr Betriebe geben, die sich mit der Instandsetzung von HV-Batterien auskennen, da das bei Skoda direkt vermutlich wirtschaftlich nicht so attraktiv werden dürfte.


    Bzgl. des SoH: ich meine mich zu entsinnen, dass die Reichweite zwar ein Thema ist, bei niedrigem SoH aber auch die Leistungsaufnahme und -abgabe stärker eingeschränkt sind (auf Grund der Physik, nicht weil die OEMs das so programmieren) und evtl. das dann der Punkt ist, weswegen die Batterie im PKW nicht mehr sinnvoll betrieben werden kann. Im 2nd Life als Stationärspeicher machen die ja dann wohl durchaus noch ein paar Zyklen.

    Enyaq Coupe RS in Mamba-Grün 🐸
    VW e-up Facelift in Honey-Yellow 🐝


  • Mein NV200 ist mit 90Tsd km und 8 Jahre noch in einem guten Zustand. Es hat einen 24kWh Akku der wochentäglich immer auf 100% aufgeladen wurde und auch mal mit 100% einige Tage stand. Bei Übernahme vor 5 Jahren zeigte es noch mehr als 150km Reichweite an, heute so um 135 km.


    Ich muss allerdings gestehen das, wenn heute der Akku ein Defekt hätte, ich nicht wüsste ob ich noch eine Reperatur durchführen lassen würde.

    Würde auf die Meinung solcher Firmen wie ev-clinic.berlin ankommen. Von Nissan habe noch nicht viel gutes gehört mit Akkus außerhalb der Garantie. Allerdings wird es da noch nicht soviele geben.

  • Ich nutze seit 20 Jahren LithiumPolymer Akkus im Modellbau. Da sind schon immer und immer noch die Pouchzellen verbreitet.


    Das mit der Langlebigkeit ist so eine Sache, da ich festgestellt habe, das die Akkus schlechter werden, auch wenn die gar nicht benutzt werden. Auch hängt Langlebigkeit direkt mit der Leistungsfähigkeit zusammen.


    Folgende Faktoren reduzieren die Langlebigkeit/Leistungsfähigkeit :

    1. Überlastung beim Entladen. Der C-Ratenaufdruck ist enorm werbewirksam, da wird gern übertrieben. Und was ist schon "Kurzzeitig" ? 0,1 sec oder 1 sec oder 10 ?
    2. Tiefentladen/Unterspannung. gar niemals nie nicht darf die Spannung einer Zelle im Betrieb unter 3,3-3,2V fallen
    3. kalte Akkus belasten. Das gilt nicht nur im Winter, wenn der Akku nicht durchgewärmt ist auf 35°C dann geht das auf die Lebensdauer
    4. Akkus vollgeladen lagern . Dazu zählt für mich schon das Aufladen über Nacht und erst am nächsten Tag nutzen. Regel: möglichst unmittelbar nach Ladeende wird der Akku genutzt


    und woran erkenne ich, wenn sich das Ende nähert ?

    1. Akku wird rund/dick. Und nein, das ist nicht normal, das der mit der Zeit dick wird, auch wenn das viele Modellbauer so sehen (das ist meiner Erfahrung nach immer auf die o.g. Punkte 1-3 zurückzuführen)
    2. Die Differenzen der Zellspannungen beim Entladen unter Last kommen in den Bereich von 1/10 Volt

    Mit dem Tausch einer "schlechten" Zelle durch eine Neue ist nicht viel gewonnen, da danach sehr schnell eine andere schneller altert als die übrigen. Meistens ersetze ich den Akkupack durch einen Neuen. Der Alte bekommt ein "Second Life" als ein Pack mit einer Zelle weniger und wird in anderen Modellen genutzt.



    Wie man sieht haben die Autohersteller die meisten der Themen schon adressiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, wie z.B. Kühlung/Heizung, Abregelung wenn Akku leer wird usw. Und auch das Laden nur bis 80%


    In meinem Enyaq 60 ist die Zelle 12 die "schwächste". Bei der liegt die Zellenspannung immer 0,01 bis 0,015 V niedriger als die der Anderen, egal ob SOC von 30% oder 95%. Von daher bin ich mir sicher, das diese als erste noch schneller schlechter wird.



    Gruß,
    Christian

    Enyaq iV60 - Race Blue, Manufacturing Date 2022-05-20, Tageszulassung bei freiem Händler, Zulassung auf mich Sept. 2022

    Plus: Klima / Convenience - Basic: Licht & Sicht / Sitzkomfort / Infotainment / Navi / Klima / Parken - Sonstiges: Transport / WP / AHK

    Wallbox: go-e HOME+, als Notziegel im Kofferraum ein BMW FlexibleFastCharger an CEE16

  • Zwar anderes Fahrzeug und anderer Akku, aber da hab ich zumindest etwas Langzeiterfahrung:

    unser e-up hat nach knapp über 4 Jahren / 100.000km / ca. 490 Vollzyklen / etwas über ein halbes Jahr Standzeit bei 100%SoC (laut Carscanner) noch einen aus Carscanner berechneten SoH von >90%. Und der Akku hat kein aktives Temperaturmanagement, hat im Winter also auch schon negative Temperaturen während der Fahrt gehabt und auf der Autobahn nach dem zweiten Schnellladen in seiner Jugend auch schon öfters und länger >40°C gesehen.


    Ich für meinen Teil mache mir zum Akku (auch bei unserem gekauften Enyaq) recht wenig Sorgen; vermutlich wird irgendwann mal ein Modul die Hufe hochreißen, dann muss man die Situation halt bewerten; da es nach inzwischen >60.000km noch nicht passiert ist, gehe ich mal davon aus, dass keine Montagsmodule verbaut sind und sich der drohende Modultot dann der Badewannenkurve folgend eher am Ende des geplanten Lebenszyklus einstellt.


    EinYak Wie ist denn bei Dir das Nutzungs- und Ladeverhalten?

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