Wie am besten akkuschonend laden?

  • Dass weniger Lade- und Entladeströme die Lebensdauer eines Akku erhöhen ist richtig. Dabei gibt es aber einen Grenzwerte, unterhalb dessen die Lebensdauer nicht mehr signifikant erhöht wird, so dass ohne Sorge an diesen Grenzwert herangefahren werden kann. Meines Wissen ist der Grenzwert 1C, also der Ladestrom, mit dem man in einer Stunde einen Akku von leer auf voll lädt.


    Wenn mein Akku eine Netto-Kapazität von z.B. 72 kWh hat, ist das Laden mit weniger als 72 kW Akku-schonend. Von daher halte ich z.B. bei einem ENYAQ iV 80 Ladungen mit <= 50 kW generell für ausreichend Akku-schonend.

  • ich habe das andere Infos zur Alterung von Li-Akkus. 72kW Ladung sind schonender, als 125kW.....und 11kW sind schonender, als 72kW....

    Dass bei Unterschreitung von 1C Ladung die Alterung von LI-Zellen unbeeinflusst bleibt, habe ich noch nie gelesen.


    Selbst in der Betriebsanleitung Stand 11/2020 (da waren 50kW maximale Schnellladung beim DEnyaq durchaus noch normal) steht:

    Zitat

    Beim Schnellladen mit Gleichstrom (DC) erfolgt der Ladevorgang

    mit sehr hohem Ladestrom. Häufiges Schnellladen (DC)

    kann zur dauerhaften Reduzierung der Ladekapazität der Hochvoltbatterie

    führen.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

    Einmal editiert, zuletzt von enopol ()

  • Es ist schon so wie Enyaq2020 geschrieben hat.

    Die zyklische Alterung nimmt praktisch nicht mehr zu, wenn gewisse Lade-/Entladeströme nicht überschritten werden. Diese sind jetzt natürlich für jede Zellchemie bzw. Zellkonstruktion einzigartig.

    Grobe Richtwerte habe ich schon in Publikationen gesehen (es waren meines Wissens so etwas um 1C), müsste aber nochmal in Ruhe danach suchen.


    Und Enyaq2020 schrieb auch nur von

    Dabei gibt es aber einen Grenzwerte, unterhalb dessen die Lebensdauer nicht mehr signifikant erhöht wird,…

    Er schrieb ja nicht, dass die Alterung unbeeinflusst bleibt.


    Und was im Handbuch ist, stimmt leider auch manchmal nicht mit der Realität überein bzw. wird sehr konservativ beschrieben um sich rechtlich abzusichern.

  • man sollte es m.E. nicht zu positiv sehen.


    Eine Studie der TU München, die sich mit älteren Batterien befasst, die nicht mehr unbedingt in Fz eingesetzt werden (70-80% SOH ist da übrigens die Grenze, da es ca ab dann mit der Alterung schneller geht):

    Zitat

    Big Data Alterungsanalyse von Fahrzeugantriebsbatterien

    zur Klassifizierung für stationäre Anwendungen

    kommt u.a. zu dem Aussage:


    Zitat

    Die Zyklentests ergeben etwa 9,2% Differenz zwischen der

    Restkapazitäten der Module mit 1/3C und 1C Zyklisierung. Dies weist darauf hin, dass zyklische Alterung

    neben der kalendarischen Alterung auch bei niedrigen C-Raten und resultierendem DOD bei gleicher

    Zeit noch bemerkbar ist.


    merkliche Unterschiede bei der Alterung sind daher allein zwischen 1/3 und 1C vorhanden.

    Wir laden mittlerweile mit bizu ca 2C beim Enyaq.....und ärgern uns darüber, wenn nicht mal das klappt.....über 1 C ist man bei der Ladung durchaus längere Zeit.


    Zudem: 1C bezieht sich auf die tatsächlich maximal speicherbare Energie und steht damit im direkten Zusammenhang mit dem SOH.


    ich denke daher schon, dass es dem Batterieleben zuträglich ist, wenn man möglichst häufig über AC mit 11kW lädt.

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  • Das es dem Batterieleben am zuträglichsten ist wenn man mit möglichst geringer Ladeleistung ist, ist unbestritten.


    Wir müssen uns aber auch vor Augen halten, dass nicht nur allein das Laden, sondern auch die Art des Entladene eine wichtige Rolle spielt. Da sind wir dann schnell eher im Bereich 0,5C und weniger.


    Hier gibt es ja eine Untersuchung der TU München (auf die hattest du enopol glaube ich schon ein paar mal verwiesen), bei der am ID.3 genau solche Untersuchungen zur Alterung durchgeführt werden. Interessant ist das die Abb. 17. Hier sieht man mal einen groben Überblick über das Alterungsverhalten.

    Im Labor macht es schon einen Unterschied, wenn die Zellen immer mit 1C/1C (Laden/Entladen) vs. 0,5C/1C getestet werden. Rein die Praxis macht so ein Verhalten nahezu unmöglich zu erreichen.


    Aus meiner Sicht kann man zusammenfassend sagen, wenn möglich regelmäßig langsam nachladen was man verbraucht hat um die Ladehübe klein zu halten und den Akku zu schonen. Aber auch größere Ladehübe und regelmäßiges Schnellladen, werden den Akku zwar schneller altern lassen, allerdings nicht unmittelbar in die Knie zwingen.

  • Ich denke, es ist unbestritten, dass z.B. AC-Laden mit 11 kW sehr sinnvoll ist sowohl für den Fahr-Akku als auch für das Strom-Netz. Und wann immer es geht, mache ich das auch.


    Allerdings habe ich bisweilen das Gefühl, das manche E-Auto-Fahrende richtig Sorge haben, bei Laden des Fahr-Akku die 80 % zu überschreiten und beim Entladen im Winter die 40 % und im Sommer die 20 % zu unterschreiten und somit lediglich im Winter 40 %-Punkte und im Sommer 60 %-Punkte für nutzbar halten. Wenn es das Fahrprofil hergibt, ist das Fahren in diesen Bereich sinnvoll.


    Doch der Fahr-Akku darf auch jenseits von 80 % geladen und weiter runter als 40 % bzw. 20 % gefahren werden, ohne dass dann gleich der Wert des ENYAQ drastisch sinkt. Und so nuckelt auch gerade mein ENYAQ beim Stand von 67.813 km sich wieder langsam (AC 4 kW) auf 100 % voll, um morgen eine Mitteldistanz von rund 250 -300 km zu begleiten, ohne dass ich mich um das Laden kümmern will. 8)

  • Ich weiß noch nicht genau, wann es morgen losgehen wird, und so lasse ich meinen ENYAQ langsam die 100 % erreichen, wohl wissend, dass es dabei längere Zeit zu den Ladeverlusten kommt und die damit höher werden.

  • Ich denke, es ist unbestritten, dass z.B. AC-Laden mit 11 kW sehr sinnvoll ist sowohl für den Fahr-Akku als auch für das Strom-Netz. Und wann immer es geht, mache ich das auch.


    Allerdings habe ich bisweilen das Gefühl, das manche E-Auto-Fahrende richtig Sorge haben, bei Laden des Fahr-Akku die 80 % zu überschreiten und beim Entladen im Winter die 40 % und im Sommer die 20 % zu unterschreiten und somit lediglich im Winter 40 %-Punkte und im Sommer 60 %-Punkte für nutzbar halten. Wenn es das Fahrprofil hergibt, ist das Fahren in diesen Bereich sinnvoll.


    Doch der Fahr-Akku darf auch jenseits von 80 % geladen und weiter runter als 40 % bzw. 20 % gefahren werden, ohne dass dann gleich der Wert des ENYAQ drastisch sinkt. Und so nuckelt auch gerade mein ENYAQ beim Stand von 67.813 km sich wieder langsam (AC 4 kW) auf 100 % voll, um morgen eine Mitteldistanz von rund 250 -300 km zu begleiten, ohne dass ich mich um das Laden kümmern will. 8)

    man wird, gerade bei der heutzutage noch nicht sehr weit entwickelten Akku-Technologie, halt mit Kompromissen leben. So einfach, wie bei Verbrennern (Tank immer in spätestens 3 Minuten 100% voll, ohne Beachtung von Temperaturen, wird es in absehbarer Zeit beim E-Auto nicht werden.

    Noch sind die E-Auto-Akkus eher "Pflegefälle".

    Der Rest gefällt mir aber gut und deshalb hoffe ich, dass meiner wie angekündigt kommt.....

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Ich sehe die heutigen Fahr-Akkus nicht mehr in der Rubrik „Noch sind die E-Auto-Akkus eher ‚Pflegefälle‘.“. Ich denke, ich verstehe schon, wie Du ( enopol ) das meinst. Allerdings finde ich es problematisch, dass durch solche Aussagen zu viele Menschen meinen, dass E-Fahrzeuge für sie nicht geeignet seien, weil man eigentlich ja nur 40 bis 60 %-Punkte der Akku-Kapazität nutzen könne. Nee …


    … bei Bedarf kann und darf die Fahr-Akku zu 100 % genutzt werden — bei den Verbrennern. Und für eine lange Nutzung ist es hilfreich, dabei einige wenige Akku-typischen Randbedingungen zu beachten. Ich finde, das sollte die Message sein.

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