In meinen Augen darf man nicht immer nur auf das Geld schauen. Es gibt immer mal Investitionen, die sich nie amortisieren. Bei nem neuen Fernseher geht ja auch keiner hin und rechnet durch, nach wie viel Jahren sich der neuer Fernseher durch den geringeren Stromverbrauch amortisiert hat. Ich leiste meinen Teil an der Dekarbonisierung des Verkehrs indem ich 100% Ökostrom lade. Das ist ja schon ein Wert in sich, das bin ich meinen Kindern einfach schuldig.
ICH möchte meinen Enkeln nicht sagen müssen, dass ich von einem CO2-freien Auto wieder auf einen Verbrenner gewechselt bin, weil ich Geld sparen wollte, um einmal im Jahr mit der Aida ne Schiffsreise zu machen (um es jetzt mal überspitzt zu sagen)
Ich finde deine Haltung absolut nachvollziehbar und bewundernswert – gerade der Gedanke, Verantwortung für die nächste Generation zu übernehmen, verdient großen Respekt.
Ich bin grundsätzlich offen für nachhaltige Technologien und sehe den ökologischen Nutzen eines Elektroautos durchaus. Dennoch ist die wirtschaftliche Kalkulation für mich aktuell sehr knapp. Der gesunkene Benzinpreis relativiert den Kostenvorteil des E-Autos deutlich, und das externe Laden ist in der Schweiz oft überrissen teuer – mit teils extremen Preisschwankungen und keiner klaren Preisstruktur.
Hinzu kommt, dass es bei uns kaum staatliche Anreize für den Umstieg auf ein Elektroauto gibt. Der Markt wird weitgehend sich selbst überlassen, was bedeutet, dass die Entscheidung für ein E-Auto in erster Linie privatwirtschaftlich getragen werden muss – ohne steuerliche Vorteile, Förderungen oder klare Rahmenbedingungen.
Ich finde, solche Investitionen sollten nicht nur ideell, sondern auch wirtschaftlich tragbar sein.
Aber am Ende geht es doch darum, eine Entscheidung zu treffen, die sowohl mit den eigenen Werten als auch mit den persönlichen Lebensumständen im Einklang steht. Und wenn beides zusammenpasst – umso besser.