Es gibt tatsächlich mehr Fälle von Korrosion im Bremssystem bei BEV als bei Verbrennern. Ebenso wie die Bremsflüssigkeit Wasser anzieht (stark hygroskopisch), gibt sie das Wasser wieder zum Teil ab, wenn sie „warmgebremst“ wird. Das passiert beim Verbrenner permanent.
Nur: Wann und wie oft wird die Bremsflüssigkeit beim BEV mal richtig warm? Ich rede nicht vom Kochen und verdampfen des Wassers bei Bergabfahrt oder Notbremsungen aus hohen Tempi mit aller Kraft. Das Wasser wird also nicht abgeschieden. Und dann gibt es Rost. Da stand schon vor über einem Jahr etwas dazu in der (Fach)-Presse.
Die Hersteller entwickeln auch an einer Bremsflüssigkeit speziell für BEV, um das zu unterbinden. Da diese Entwicklung Geld und Zeit (Langzeiterfahrungen) kostet, werden die das nicht nur machen, um die Preise anzuheben. Das könnten sie auch so.
Und wenn Du dann Rost in den Radbremszylindern hast, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so klein, dass die Bremszange nicht mehr ganz öffnet. Und dann tritt genau das ein, was Du anzweifelst.
Klar, es ist kein Massenphänomen. Ein Auto mit versagender Bremse hinter Dir reicht am Stauende aber aus. Und da immer mehr mit TA / GRA etc. gefahren wird, merkt man das schlechte Rollen des Autos wegen der schleifenden und überhitzenden Bremse u.U. nicht einmal.
Und zum Thema Tesla sollten die Eigner mal gefragt werden, wie oft sie sich um die Bremsflüssigkeit kümmern. Man hört nämlich zumeist nur: Mein Tesla hat noch nie eine Werkstatt von innen gesehen in den letzten 5, 6 oder mehr Jahren. Der muss nur dahin, wenn etwas kaputt ist…….. Reifen lass‘ ich da wechseln, wo sie billig sind….
Der Hinweis zum Thema Bremsflüssigkeit wird bei der Übergabe sicher nicht immer erwähnt. Und die Anleitung lesen? „Ich kann auch ohne Studium Auto fahren!“…..