Die grundsätzliche Frage war in diesem Fall:
Warum sollte die Batterie, wenn sie im optimalen Temperaturbereich ist oder sogar eine tiefere Temperatur hat, gekühlt werden?
ich hatte im aktuellen Urlaub in Norwegen öfters schnell geladen (zuhause muss ich praktisch nie schnellladen. Deswegen war das für mich relativ neu) und das aufgrund geringer Geschwindigkeiten und geringer Außentemperaturen immer mit bei Ladestart relativ kalter Batterie (ca 10-14Grad).
Eine größere Vereisungsgefahr gab es also nicht.
Der Ablauf war jedes mal ca der Gleiche:
Mit Ladestart wurde der Batterie-PTC-Heizer und die zugehörige Umwälzpumpe gestartet. Beheizt wurde die Batterie bis ziemlich exakt 23 Grad, zuerst mit 5kW dann, langsam abflauend mit zum Schluss minimal 3,7kW.
Durch den Ladevorgang selbst wurde die Batterie dann weiter beheizt, bis ca 33Grad.
Ab ca 33Grad wurde die Kühlung über den Wärmetauscher aktiv. Der Kompressor lief ab dann.
Es wurde dadurch ca eine Batterie-Temperatur von 34Grad während der Ladung nicht überschritten.
Bei der direkt nachfolgenden Fahrt gab es definitiv kein einziges Mal eine aktive Kühlung durch den Kompressor!
Der war nach dem Ladevorgang nicht mehr eingeschaltet.
Die Batterie-Temperatur ist aufgrund der relativ geringen Außentemperatur und des Spritzwassers am Batterieboden durch die meist regennassen Straßen relativ schnell abgesunken.
warum hätte man der Batterie, die quasi nach der Ladung in ihrem optimalen Temperaturfenster war, Wärme entziehen sollen?
Das wäre zudem nur kurzfristig möglich, denn die Wärmekapazität der Batterie ist nicht sehr groß und die dem Kühlkreislauf zu geführte Wärme durch Entladeverlust, Abwärme des Antriebs usw. ist bei Geschwindigkeiten um maximal 80km/h (Norwegen) nur minimal. Deswegen sinkt die Batterietemperatur bei der anschließenden Fahrt ja durch die Außenkühlung deutlich.
Wenn mit einer Luft-WP bei unter 0 Grad der Außenluft, wegen Vereisung, praktisch gar keine Wärme mehr entzogen werden könnte, würden sämtlich üblichen WPs (das sind i.d.R. Luft-Wärme-WPs) an Häusern bei unter 0 Grad versagen.
Dafür verfügen Luft-Wasser-WPs üblicherweise über ein Abtauautomatik, die, selbstverständlich, den Gesamtwirkungsgrad schmälert.
Das ist sehr wahrscheinlich auch der Grund, weswegen die WP im Enyaq bei tieferen Temperaturen nur mit Pausen läuft und der PTC-Innen-Heizer dann übernehmen muss.
Zudem hat ja gerade eine WP mit CO2 als Kältemittel, den Vorteil, dass der Außenluft bis deutlich unter 0 Grad Wärme entzogen werden kann. Dafür hatte VW sogar mal extra ein Schaubild veröffentlicht.