Stromtarifmodelle basierend auf stundenaktuellen Börsenstrompreise (z.B. Tibber, Voltego, Awattar, Eon, EnBW, ...)

  • Ich habe jetzt beim Netzbetreiber die Gebühren gefunden. War etwas umständlich, das zu verifizieren, weil die Gebühren mit Beginn diesen Jahres erhöht wurden, aber letztlich konnte ich mit dem alten und den neuen Preis die Kosten genau errechnen.


    Seit diesem Jahr sind es netto 94,90 € Grundpreis für die Netznutzung. Dazu kommt eine Netznutzungsgebühr von 0,1258 € pro verbrauchter kWh.


    Das ist schonmal ein anderer Schnack.

    Die Netzentgelte werden sich im kommenden Jahr deutschlandweit erhöhen, kann ich schon einmal verraten, da ich diese z.B. bei meinem Arbeitgeber berechne. Wenn die Bundesregierung mit der Bundesnetzagentur nicht auf einen Nenner kommt, was das Thema "faire Netzentgelte" angeht, wird auch die 14 Mrd.-Spritze an die Übertragungsnetzbetreiber, die in den aktuellen Netzentgelten berücksichtigt ist, nicht noch einmal kommen und es gibt einen noch größeren Schnaps auf die Netzentgelte...


    Und ja, die Netzentgelte werden für Haushaltskunden mit einem Grund- und Arbeitspreis ermittelt und richtigen sich nach dem tatsächlichen Netzbezug.


    Da der Netzbetreiber von der Bundesnetzagentur sein "Budget für die Netzentgelte = Erlösobergrenze in €" für 2024 genehmigt bekommt, Netzausbaumaßnahmen die Kosten steigen lassen (mehr €) und immer mehr dezentrale Einspeiser (PV, Wind) die tatsächliche Durchleitungsenergie (kWh) sinken lassen, muss unweigerlich auch der Arbeitspreis der Netzentgelte steigen.


    Wir rechnen da ja vereinfacht Erlösobergrenze (€) / Absatzmenge (kWh) = Arbeitspreis (ct/kWh).


    Soweit mal ein kleiner interner Einblick in die Bildung der Netzentgelte.


    Zu den Börsenpreisen. Hier hat sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr beruhigt und es gibt temporär gute Preise am Spotmarkt, die den Terminmarkt (70-80 % Portfolio für Haushaltskunden) dann doch toppen können. Wer seinen Vertrag im letzten Jahr mit Fixierung für mind. 12 Monate abgeschlossen hat, muss dieses Jahr leider in den sauren Apfel beißen. Bei Verlängerung ab sofort dürfte der neue Arbeitspreis aber wieder wesentlich für Entspannung sorgen...

    btw: Das Netzentgelt wird unabhängig vom Beschaffungspreis hinzugerechnet, da es dem örtlichen Netzbetreiber zusteht, egal, wer der Stromlieferant ist. Da müssen alle Lieferanten die Netzentgelte zu gleichen Teilen abführen :)

  • captain_gut

    Tibber zeigt nach Eingabe der Postleitzahl die aktuell gültigen Netzentgelte an. Das spart langes Suchen ;)

  • Mmh, das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen. Haben sich die Spotmarktpreise so massiv verändert? Ich habe jetzt nach meinem Urlaub die Spotmarktpreise einfach mal aktualisiert. Anbei die neue Tabelle. 1.1. bis 31.7. sind jetzt von 2023 drin. August bis Dezember sind noch 2022.

    Speziell Juli bis September war schon sehr teuer. Heute vor einem Jahr war der Strompreis bspw. von 17 - 21 Uhr über einem Euro (inkl. Netzentgelte). Da gibt es schon einige Zeiträume, wo die Spotmarktpreise über 70 oder 80 Cent (ohne Entgelte) lagen.


    Ich werde Deine neue Tabelle demnächst mal testen. Vielen Dank dafür.


    Dass es sich bei 800 kWh nicht lohnt, glaube ich aber gerne.

    Einmal editiert, zuletzt von captain_gut ()

  • Danke für die Info. Das ist schonmal gut zu wissen. Da die Erhöhung unabhängig vom Anbieter ist, wird sich die wohl auch bei allen Anbietern bemerkbar machen. Bei Bestandsverträgen vielleicht nicht, aber danach dann schon.

  • captain_gut

    Tibber zeigt nach Eingabe der Postleitzahl die aktuell gültigen Netzentgelte an. Das spart langes Suchen ;)

    Ja, wobei das ja, glaube ich, nicht zu 100% akkurat ist.

  • Ja, wobei das ja, glaube ich, nicht zu 100% akkurat ist.

    warum nicht?

  • warum nicht?

    Habe ich auch so im Kopf. Tibber schreibt das auf ihrer Website. Soll man in einer alten Abrechnung gegenchecken. Und das fiel bei mir ernüchternd hoch aus. Deutlich höher als Tibber auf der Website angibt.


    Ich hatte vor einen 3/4 Jahr Tibber deswegen angeschrieben. Sie hatten mit nach einigem E-Mail hin und her dann bestätigt, dass meine Überprüfung richtig ist. Ich war ganz positiv überrascht, dass man sich mit mir so viel Mühe gemacht hat.

  • Ich habe jetzt nach meinem Urlaub die Spotmarktpreise einfach mal aktualisiert. Anbei die neue Tabelle. 1.1. bis 31.7. sind jetzt von 2023 drin. August bis Dezember sind noch 2022.

    Anbei eine Korrektur, auf die mich jemand aus dem Forum aufmerksam gemacht hat. Der Stromanbieter Montana (den ich zukünftig habe und der als Vergleich in meiner Excel drin steht) hat einen Grundpreis von 60 EUR statt 10 EUR. Ich hatte fälschlicherweise den Bonus von 50 EUR einfach vom Grundpreis abgezogen. Das ist natürlich falsch.


    Anbei deshalb die korrigierte Version.


    Noch ein Hinweis zu den Netznutzungs- und Messstellengebühren. Das ist laut Tibber immer noch ein Richtwert. Anbei ein Screenshot von der Preisübersicht an meiner Postleitzahl. Mit Mouse-Over sieht man den Hinweis, dass die Daten falsch sein können. In der FAQ von Tibber stand auch mal, dass man die exakten Werte anhand einer alten Abrechnung ermitteln kann. Irgendwie finde ich das aber nicht mehr


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  • Eine alte Rechnung kann zwangsläufig nie die aktuellen Netznutzungs- und Messstellengebühren abbilden, da der örtliche Netzbetreiber die jedes Jahr neu ermitteln muss. Zum 01.01. eines jeden Jahres diese immer. Am einfachsten einzusehen sind die auf der Seite des Netzbetreibers. Es gibt auch Datenbanken der Branche, die die aktuellen Netzentgelte von allen 835 Netzbetreibern ausspucken. Warum sich Tibber nicht bei der Datenbank bedient, ist für mich unverständlich, da diese Datenbank eigentlich ein Standard für Netzbetreiber ist. Die Datenbankfütterer sind auch darauf aus, dass diese immer topaktuell ist.


    Auf der alten Rechnung nennt sich Jahresverbrauchsabrechnung und darin wird ja ein Abgleich durchgeführt, wie viele kWh und € mit den Abschlägen im Vorjahr bezahlt wurden und wieviel € es hätten sein müssen.

    Der neue Zählerstand zum 31.12. gibt Aufschluss darüber, wieviel im letzten Jahr verbraucht wurde. Und da das Vorjahr eben abgerechnet wird, müssen auch die alten Netznutzungs- und Messstellenentgellte darin enthalten sein.

  • Bei aWATTar (gehören jetzt zu Tado) scheint sich etwas zu ändern. Es wird nur noch der HOURLY Tarif beworben. Auf einer Unterseite wird aber noch ein zukünftiger SUNNY Tarif für PV-Anlagen erwähnt.


    Auch hat man sich offensichtlich von Discovergy beim Smartmeter getrennt (waren ja auch insolvent und starten gerade neu). Stattdessen gibt es eine optionale Smartmeter-Installation für einmalig €299…


    Mal schauen, was es für mich als Bestandskunden bedeutet. Noch wurde ich nicht offiziell informiert.

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