Gestern haben wir mal aus Langeweile ( und zur eigenen Befriedigung alles richtig gemacht zu haben ), bei Tesla das Modell-Y Probe gefahren.
Über die Performance im Vergleich zum Enyaq brauchen wir uns nicht unterhalten. Der Tesla ist eine Rakete und die angezeigten Verbrauchswerte 18kw/100km sind schon eine Ansage für einen Vorführer, wo jeder rein tritt wie blöd.
.... aber der Rest 
Das Tesla Fahrwerk ist im Vergleich zum Enyaq schon eine voll Katastrophe. Total laut, rumpelig und holpperig. Im ganzen Wagen hört man es knacken und knarzen, besonders bei Schlaglöchern, kommen laute Geräusche von den Rahmenlosen Fensterscheiben der Türen. Außerdem ist der Wagen Vergleichsweise laut, weil Tesla dem Modell-Y ja gar keine Hutablage spendiert.
Die Materialien wirken billig. Am Fahrersitz ist der untere Anschlagpunkt des 3-Punkt Gurtes mittels Gurtpeitsche ausgeführt. VW Käfer BJ 1970 läßt grüßen.
Einsteigen und hin setzten, läßt es sich beim Tesla tatsächlich besser, weil man beim Enyaq doch einen sehr hohen und breiten Schweller überwinden muss. Das ist bei Tesla angenehmer. Laderaum mit umgeklappter Rücksitzbank ist beim Modell-Y auch schon ziemlich groß - kann man nicht anderes sagen, vor allen Dingen, wenn man noch an den zusätzlichen Stauraum darunter und im Frontbereich denkt.
Auch ist die Software beim Tesla nicht das non Plus Ultra, wie viele immer Behaupten. So standen wir mal an einer Ampel. Im Display wurden uns 7! Ampeln in unterschiedlichen Farben angezeigt, die wild am blinken waren. Mal waren es 3, mal 5 mal 7 Ampeln und bisweilen zeigten alle unterschiedliche Farben an. Also auch Tesla ist Softwaremäßig nicht unfehlbar.
Tatsächlich ist für mich aber der Enyaq das Fahrzeug, was den größeren Wohlfühlcharakter hat. Jetzt mit wenigen Stunden Abstand und dem direkten Vergleich Modell-Y / Enyaq, ist der Enyaq viel viel Leiser und fahrdynamisch deutlich besser als der Tesla. Auch klappern und knarzen wie im Tesla, gibt es im Enyaq nicht.
Mich persönlich nervt am Enyaq halt die aktuell bescheidene Ladeplanung und das außer acht lassen der Schnellader > 50kw, sowie der pACC mit seiner Schilder Erkennung und dem bisweilen eigensinnigen Bremsverhalten. Auch die Laura macht bei mir ihren Job mehr schlecht als recht. Ich hoffe, das sich ein Großteil der Punkte mit der V3.0 dann erledigt hat.
Auch könnte der Enyaq ein bisschen mehr Punsch haben, aber brauche ich über 500 PS wie im Tesla? Eher nicht, vielleicht aber eine andere Sprintcharaktaristik mit einer kurzzeitigen Boost Leistungsfreigabe wie im Cupra Born und evtl. Vmax 170 - 180 km/h.
Sonst ist der Enyaq wirklich ein Top Auto.
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NACHTRAG zum Tesla:
Ich hatte ganz vergessen, das mir persönlich die Lenkung im Enyaq wesentlich besser gefällt, weil diese im Modell-Y vergleichsweise schwergängig, oder wie andere sagen würden "stramm" geht. Gefällt mir persönlich nicht so. Auch das der Tesla "brutal" am Gaspedal hängt.
Dieses braucht man beim Tesla nur "streicheln" und schon drückt er sofort los - auch beim normalen losfahren aus dem Stand und beim rangieren. Ich empfinde die schlechte Dosierbarkeit des Tesla Gaspedal als nicht schön - kann aber auch mit der unglaublichen Leistung zusammen hängen, was wieder ein Grund für die Frage wäre - braucht es wirklich > 500 PS?