Natürlich hat da jeder sein so ganz eigenes Empfinden, was gut klingt und was nicht - wer z.B. Musik von Streamingdiensten via Smartphone über AirPods und ähnliche hört, hält das womöglich irgendwann für guten Klang, vor allem, wenn der Vergleichsmaßstab die früher mitgelieferten kabelgebundenen 10€-Piepser sind.
Gerade eben interessehalber getestet und vom iPhone über die AirPods (normale, keine Pro) ein paar Songs (in ALAC-Qualität gerippte CDs) angespielt - ja, kann man machen, es ist Musik zu hören, natürlich höre ich da auch Bässe, ABER: sehr verhalten, von Druck keine Rede, Dynamik bleibt eine Vorstellung, räumliche Abbildung Fehlanzeige, an vielen Stellen vermisse ich bei Jazz und Rock die definitiv vorhandenen und gespielten Becken . . . so ähnlich ist das auch mit dem Standardsystem im Enyaq, es geht gerade noch so, wer nichts besseres kennt, kann zurecht kommen.
Wenn ich nun noch nie gehört habe, wie sich das identische Musik-Material anhören kann, wenn die Wiedergabekette wirklich gut oder vielleicht sogar noch besser ist, dann werde ich auch morgen noch denken, Streaming/Smartphone/BT-Headphone (bzw. das Standardsystem im Enyaq), diese Kette klingt gut - tut sie aber nicht wirklich. Ich fand und finde es gruselig, einfach nur . . . schlecht!
Ich gebe zu, da bin ich zu sehr HighEnd-belasteter Soundfreak, aber schon meine persönliche nächste Stufe HiRes-Player/FLAC/Kabel-In-Ear (ein kleiner beyerdynamic IDX200) zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, und dann warten da noch weitere Stufen, die mich dann endgültig wegbeamen (wem es was sagt: beyerdynamic xelento, danach stationär beyerdynamic T1 2nd an einem SPL Phonitor - und der leuchtende Stern am Nachthimmel, ein Stax SR-007 MkII).
Die Frage dabei ist weniger, ob man die höhere Klangqualität hört - das hören und empfinden nach meiner Erfahrung alle, auch diejenigen, die das vorher massiv abstreiten und der unverrückbaren Überzeugung sind, das nie, nie, niemals zu hören (wer einmal den Stax gehört hat, staunt Bauklötze und vergisst das nie wieder) - die Frage ist nur, wieviel Geld man bereit ist auszugeben für die Verbesserung, denn da lauert ja noch das ungeschriebene Gesetz, dass die letzten kleinen Schritte der Verbesserung die mit Abstand teuersten sind und immer noch teurer werden.
Ich habe auch ein halbes Jahr das Standardsystem (also die AirPods) im Enyaq "ertragen" (das Canton gab es anfangs nicht zu bestellen), das Canton für 500€ macht es auf alle Fälle besser (geht schon in Richtung IDX200, war zumindest in O2 und O3 so) , ein Subwoofer (wenn gut gemacht und abgestimmt) bringt immer das fehlende Fundament, vorne statt 2-Wege dann ein 3-Wege-System in den Türen kostet nochmal Geld, da lässt sich vortrefflich streiten, ob das per se was bringt (eher nein, die Anzahl der Wege sagt NIX über den Klang), und Canton versucht zumindest in Skodas, die Stereo-Bühne mittels Center zu verbessern, auch da gibt es reichlich zu diskutieren.
Nur wollte ich irgendwann im Enyaq nicht mehr AirPods oder IDX200, es mussten mindestens xelento sein, und da kommst du mit 500€ wie für das Canton nicht mehr hin, da sind wohl 1.500€ die Untergrenze. Was ein guter HiFi-Spezialist auf alle Fälle macht, ist das Einmessen des DSP und das Anpassen an deine Hör-Präferenzen, das kann ein Canton nie erfüllen, das muss einen Kompromiss finden, der hoffentlich alle Hörer mitnimmt, nicht jeder goutiert einen Kick-Bass, den du ordentlich spürst (auch Jazzer können es knallen lassen, oh ja!).
Anspruch hätte ich schon, aber bei 45 dB Hörminderung wird das alles ein Einheitsbrei🤷🏼
Einspruch - ich bin seit 15 Jahren mit der typischen, fortschreitenden Altersschwerhörigkeit geschlagen, sprich die Sprachverständlichkeit leidet zusehends - aber die Musik ist alles andere als ein Einheitsbrei, entsprechendes Gerät (siehe oben) vorausgesetzt.
Allerdings nehme ich die Hörgeräte beim Musikhören raus - also auch im Enyaq mit dem fantastischen Premium von Alex.