Beiträge von Langstreckenfahrer

    Gibt’s das Teil auch genoppt oder mit Erdbeergeschmack 😁

    Ansonsten ein schöner Bericht!

    Danke


    Auch dem ADAC würde es gut tun, seine Petrolheads mal hinter ein BEV zu setzen....das sind doch nur Stammtischparolen die er da rausgehauen hat.

    Ich würde da mal nicht pauschal auf den ADAC abstellen. Der Mann ist auch eingefleischter BMW-Fan und in allem hatte er auch nicht recht. Beim Thema Bremsweg meinte ich, dass der Enyaq 37 Meter aus 100 km/h hat. Da lachte er und meinte, dass das Porsche-Werte wären. Ich habe dann mal beim ADAC nachgelesen. Der ADAC hat unseren Enyaq sogar mit 35,9 m getestet. Aber alles in allem war er m.E. ein guter Trainer und angenehmer Trainer.

    Ach so, ich wollte ja noch dranhängen, wie das mit der Reichweite ausging. Den Trainer musste ich enttäuschen und auch einige Teilnehmer, die meinten, dass ich frieren müsste, damit ich wieder Heim komme. Ich hatte die Heizung wie immer auf 20 bzw. 21 Grad, morgens Sitz- und LRH an. Also mit 90% hin, den ganzen Tag hin und hergefahren, permanent beschleunigt, Heizung an. Ohne Aufladen nach Hause mit 130 km/h und mit SoC von 10% angekommen. Während des Trainings hatte ich übrigens einen Durchschnittsverbrauch von 25 kWh.


    Was mich nervte:

    Immer wieder nach dem Einsteigen in den Wagen dauerte es ewig, bis das System hochfuhr.

    So, jetzt habe ich es auch getan. Heute war ich beim ADAC PKW-Intensivtraining in Koblenz. Morgens ging es mit einem SoC von 90% und bei 1,5 Grad Temperatur in Hunsrück und Eifel auf die 130 km Strecke zur Trainingsanlage. Dort traf ich dann auf unseren Trainer und 11 weitere Teilnehmer mit ihren Verbrennern. Bei der Vorstellung gab es nur einen Fahrer mit einem richtigen Auto. Der Trainer bezeichnete so Autos mit Schaltgetriebe. Das Schaltgetriebe war ein Ford Ranger und mit 2,5 Tonnen errang er den "Sieg" in der Wertung schwerstes Auto. Da konnte mein Enyaq nicht mithalten.


    Einführung und Meinungen des Trainers zu E-Autos:

    Am Start waren nur Neuwagen oder Fast-Neuwagen. Neben meinem Enyaq einen Skoda Superb, einen 5er BMW, einen Audi A6 und der Rest Mercedes (E-Klasse und einige GLC und einen GLE). Einzigartig war mein Enyaq, das einzige E-Auto. Die Mitstreiterin im GLE fährt aber privat und mit Begeisterung einen Taycan. Der Trainer war schon so ein bisschen ein Petrol-Head (und selber Fahrer eines BMW X4). Zu E-Autos meint er nur, es gäbe Autohersteller, die würden einen Verbrenner nehmen, den Motor ausbauen und einen E-Motor einbauen. Dabei raus käme ein Auto, das schlecht ausbalanciert wäre, weil die schwere Batterie halt irgendwo sitzen würde, wo vorher Tank oder Motor waren. Die Autos, die als E-Auto konzipiert sind, wären durch den tiefen Schwerpunkt und die gute Gewichtsverteilung gut. Aber dann kamen Aussagen zur Reichweite, die mir nur noch ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten. "Da kommen die mit einem Mini, fahren den ganzen Tag hier flott rum und abends haben sie keinen Strom mehr, um Heimzukommen". Na ja, aber ansonsten ein guter und kompetenter Trainer mit viel Erfahrung im Test von Autos, Reifen, etc.


    So, nun aber zu den einzelnen Trainings und den Besonderheiten des Enyaq:

    Insgesamt hat mein iV 80 seine Sache sehr gut gemacht und das Training hat sehr viel Spaß gemacht, mir aber auch die Grenzen aufgezeigt. Und darum ging es und daher finde ich das Training so wertvoll und kann es nur jedem empfehlen.


    Slalomfahrt

    Das war die Paradedisziplin für den Enyaq. Den Slalom bin ich im Modus Sport gefahren, da ich dachte, dass die Rekuperation auf Stufe 2 im Sport-Modus ideal ist, um etwas Geschwindigkeit rauszunehmen, wenn man zu schnell ist. Dem jungen 5er BMW-Fahrer vor mir hang ich am Ende der Slalomstrecke immer schon fast im Kofferraum, obwohl ich zu Beginn der Strecke immer großen Abstand hielt. Der Enyaq lenkt sich super, wankt wenig und lässt sich sehr flink um die Pylonen steuern. Nachdem ich es schaffte, den Blick schon zu Beginn auf die letzte Pylone zu lenken, ging es um die Pylonen wie mit einem Sportwagen.


    Vollbremsung auf trockener Fahrbahn

    Das war die einzige Disziplin, die ich noch von meinen letzten beiden Trainings (schon rund 25 Jahre her) im Blut hatte. Ich konnte direkt heftig aufs Bremspedal hauen, der Enyaq haut gleich das ABS rein, strafft die Gurte kräftig und schreibt im Disziplin etwas von "proaktivem Insassenschutz". Very good job, Enyaq.


    Vollbremsung auf nasser Fahrbahn

    Zunächst mit lächerlichen 25 km/h. Und jetzt kam mein Erstaunen. Der Enyaq fährt kerzengeradeaus, kam aber gefühlt nicht mehr auf dem ADAC-Gelände zu stehen, sondern am Deutschen Eck. Spaß beiseite: Der Bremsweg war grauenhaft lang. Interessanterweise hatte ich bei 25 km/h den mit Abstand längsten Bremsweg, bei den späteren 50 km/h rutschten einige der Mitstreiter ähnlich weit.

    Über dieses Verhalten und woran es liegt, sprach ich dann mit dem Trainer. Folgende Aussagen des Trainers:

    ..1. Er geht davon aus, dass es weniger am Enyaq liegt als an den Reifen (Bridgestone Turanza Eco)

    ..2. Das Gewicht des Autos ist nicht das Problem. Das Gewicht drückt die Reifen an den Boden und ist förderlich.

    ......LKW haben lt. seiner Aussage teils sehr kurze Bremswege und er würde immer darauf achten, dass die Reifen

    ......ein sehr gutes Label bei Nasshaftung haben. Geräusch und Rollwiderstand sind ihm egal.

    ..3. Die extrem breiten Reifen beim Enyaq sind auf Nässe ein Nachteil

    ..4. Die für E-Autos gemachten Reifen wären härter als andere Reifen (hohes Gewicht und vor allem muss der Reifen das

    ......hohe Drehmoment beim Anfahren auf die Straße übertragen


    --> Mein Fazit: Achtung bei Glätte mit dem Enyaq


    Vollbremsung und Ausweichen auf nasser Fahrbahn

    Fahrt zwischen 40 und 50 km/h. Plötzlich taucht eine Wasserwand auf, bei der es eine kleine und eine große Lücke gibt. Die Aufgabe bestand darin, eine Vollbremsung hinzulegen und den Wagen durch die große Lücke zu fahren (die kleine wäre eh zu klein gewesen) und am Ende durch 2 Pylonen zu fahren. Die Schwierigkeit für den Fahrer ist es, unten eine heftige Bewegung aufs Bremspedal hinzulegen und oben am Lenkrad nur eine zarte Bewegung zu machen. Vom Trainer habe ich immer ein Lob bekommen, aber in der Form: "gut gekämpft". Und in der Tat musste ich hier mit dem Enyaq kämpfen. Er rutschte schon ziemlich und ich musste ihn mehrfach abfangen. Aber einige Teilnehmer legten auch eine Pirouette hin oder blieben rechts oder links mit querstehendem Auto liegen. Ich kämpfte wohl so ein wenig mit den Reifen und dem hohen Gewicht des Enyaqs. Aber schlussendlich: Gut gemacht, Eny.


    Bremsen (Vollbremsung) im Kreis / in der Kurve

    Kein Problem für den Enyaq. Der zieht super durch die Kurve und steht sehr schnell. Die Kreisbahn hatte im Gegensatz zur Nassstrecke bei der Vollbremsung einen griffigen Belag, der aber auch bewässert wurde. Hier kam ich sehr schnell zu stehen und der Enyaq bleibt schön in der Kreisbahn. Einzige Kritik vom Trainer: meine Hände waren teilweise vor dem Lenkrad überkreuzt. Fahrer: steigerungsfähig. Enyaq Toll gemacht! Danke Enyaq.


    Schleuderplatte und Wasserhindernis

    Die Königsdisziplin an diesem Tag. Die Aufgabe war mit 40 km/h zu fahren, am Beginn der Hydraulikplatte den Wagen ausrollen zu lassen (nicht bremsen). Sobald die Hinterachse auf der Platte ist, wird die nach rechts oder links gezogen und kurz darauf kommt eine Wasserwand mit einer Lücke in der Mitte (in gerader Linie zur Schleuderplatte). Es ging also darum, den Wagen durch Gegenlenken schnell abzufangen. Ich habe dann noch den Trainer gefragt, wie es mit der Rekuperation ist, also dem Abbremsen der Hinterräder. Er meinte dann, auf jeden Fall in aD fahren, damit der Wagen nicht noch mehr ausbricht wie schon die Schleuderplatte produziert. Die ersten drei Runden absolvierte ich also in aD und ich hatte wieder heftig zu kämpfen, kam aber immer nur mit ein paar "Schrammen" durch ;) also etwas von der Wasserfontäne erwischt. Runde 4 fuhr ich dann im Sport-Modus, der bekanntlich mit Stufe 2 rekuperiert. Hier kam ich gut durch die Lücke. Danach habe ich noch den B-Modus ausprobiert, also volle Rekuperation. Mit dieser Methode kam ich am einfachsten durch die Lücke. Ich denke, dass Bremsen mit einer mechanischen Bremse, die immer mehr vorne bremst, entlastet man deutlich die Hinterachse und das bringt den Wagen noch mehr zum Schleudern. Beim Enyaq bremst er in der Reku ja nur an der Hinterachse, so dass der Enyaq dann wohl weniger an der Hinterachse entlastet wird. Die Räder blockieren wohl auch nicht. Womöglich heben sich die leichte Entlastung der Hinterachse, die sicher noch da ist, und die Verzögerung auf. Auf jeden Fall kam ich besser durch. Der Trainer meinte allerdings, dass man bei Schnee und Glatteis nicht mit der Rekuperation fahren sollte, da die Gefahr besteht, dass das Heck ausbricht. In den Alpen hat ein Tesla-Fahrer dadurch einen Unfall verursacht und wohl erfolgreich seine Schuld auf Tesla abgewälzt.


    Fazit

    Ein spannender Tag, ein hervorragendes Training und vor allem ein spaßiger Tag mit einem sehr guten Auto. Aber, auch der Enyaq hat Grenzen (Nässe). Ich habe übrigens meine Sitzposition geändert und werde diese zum Teil auch beibehalten. Ansonsten werde ich zukünftig beim Reifenkauf noch stärker auf den Bremsweg bei Nässe achten.


    Ich kann Euch ein Fahrsicherheitstraining uneingeschränkt empfehlen!

    Selbst wenn du möchtest, schneckt Morgen kein PV-Anlagenbauer bei dir auf und legt los. Gute alteingesesene Anlagenbauer haben Probleme das entsprechende Material zu beschaffen. Zudem ist die Errichtung von Freiflächenanlagen wesendlich lukrativer.

    Ich habe doch geschrieben, dass ich einen Termin Mitte/Ende Oktober habe. Die PV-Firma hat alle Komponenten (Module, WR, Speicher, etc.) bereits bei sich.