Fortsetzung von TEIL 1
Der TA macht für mich im Prinzip einen guten Job!
Ich bin allerdings ein schon sehr aktiver und kontrollierter Fahrer, daher schalte ich den TA nicht immer an. Wenn er dann an ist, bin ich auch immer sofort bereit einzugreifen. Das ist meine Natur. Von daher habe ich keine Probleme mit lediglichen Ausrutschern wie falsches Lesen von Verkehrsschildern, oder manchmal zu spätem Bremsen. Bevor es hier zu Problemen kommt, habe ich längst eingegriffen. Der Lenkpilot funktioniert hervorragend und verlässlich. Am liebsten aber habe ich das geschickte und genaue Bremsen vor Kreuzungen, Kreisverkehren, Geschwindigkeitsbeschränkungen und anderem Verkehr. Klasse! Das nimmt mir viel Arbeit ab und ist extrem zuverlässig.
Ich kann den TA daher mit sehr gutem Gewissen empfehlen!
Die Schiebedachprobleme sind seit dem Modultausch verschwunden und das Dach macht mittlerweile genau was es soll.
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Komfort und Fahrwerk:
Der Enyaq ist ein recht leises Auto. Die unterschiedlichen Straßenbeläge werden auch einigermaßen zufriedenstellend gedämmt, nur Gischt und Steinchen kann man leider aus den Radkästen hinten hören. (19 Zoll)
Vom Fahrwerk mit DCC bin ich aber etwas enttäuscht. Ich habe mir hier mehr erwartet.
Gut, da ich aber auch immer höchste Ansprüche an den Komfort lege, passiert das bei mir sicher schneller als bei anderen Menschen. Das bitte ich hier immer zu berücksichtigen.
Leider teilt mir der Enyaq auch in der Individual-Max-Komfortstellung immer noch jeden Straßenzustand mit. Kanaldeckel, Eisaufbrüche, Teerflickenteppiche, Querfugen, alles wird wahrgenommen, gehört und immer leicht durchgereicht und das dann oft auch nicht zu leise. Es ist schwer zu ermitteln, ob es eher die Fahrwerksgeräusche sind, oder die Bewegungen, jedenfalls ist das Gesamtergebnis für mich immer: Zu viel von Allem.
Das klingt dann manchmal sogar richtig billig plastikmässig, wenn es mal wieder rumpelt und ist eines so großen und stattlichen Autos absolut unwürdig! Schade! Selbst kleinere Fahrbanwellen lassen das Auto ebenso zittern. Der Wagen ist meiner Meinung nach unterdämpft und auch schlecht entkoppelt. Der VW Tiguan Synchro meines Vaters schluckt selbst ohne DCC viel leiser Unebenheiten, obwohl er auch eher recht straff ist. Kanaldeckel zum Beispiel werden viel besser geschluckt und kommen nur leise und dumpf im Innenraum an. Das habe ich mehrfach getestet und verglichen. Mit dem Komfort des Citroen ist es gar kein Vergleich.
Möglicherweise ist das eines der Diktate des VW-Konzerns, dass Skoda eben nicht komfortabler als VW sein darf. Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich hierüber etwas unglücklich. Mein Peugeot war da eben nicht schlechter als der Enyaq.
Zur Ehrenrettung: Der BMW Active Torer hatte zB. „gar keine“ Federung. Der „knallte“ regelrecht über alles.
Ich klage sicher auf sehr hohem Niveau, das darf man nie vergessen, aber Skoda hätte es auf jeden Fall noch besser machen müssen, gerade in der maximalen Komfort-Einstellung wenigstens. Ich zahle viel für DCC. Die Unterschiede der Einstellungen sind tatsächlich auch nur marginal. Dann hoppelt er schon etwas im Sportmodus über jedes Steinchen. Wer´s mag… Ich kann da zB die sehr gute Bewertung des damaligen ADAC-Auto-Test des Enyaq 80 mit der Note 1,5 (!) zum Fahrwerk/Fahrkomfort absolut nicht nachvollziehen! Mal genau zwischen den Zeilen gelesen, haben die im Text eigentlich dann doch eher oft gemeckert. Das ist mir damals schon widersprüchlich aufgefallen und passte für mich nicht zur guten Benotung (als ich meinen Enyaq noch nicht hatte). Auch wenn ich die ausführlichen ADAC-Tests sehr schätze, die zu gute Benotung des Enyaqs in Sachen Fahrwerk halte ich einfach für absolut falsch!
Also, bei solchen Auto-Tests bitte immer zwischen den Zeilen lesen und Hinterfragen hilft!
Software:
Hm, da tu ich mich schwer. Viele hier im Forum regen sich total darüber auf. Ärgerlich wird es tatsächlich dann, wenn das Auto nicht mehr so funktioniert wie es soll. Die ganzen Ausfälle, von denen ich hier gelesen habe, sind schon ziemlich blöd.
Mein Enyaq hat einmal eine Warnmeldung ausgegeben, dass der TA nicht funktioniert. Komischerweise war nach weiteren 5 Minuten davon nichts mehr hören oder zu sehen, er funktionierte danach auch ohne Probleme. Das Schiebedachproblem ist mit dem Modultausch gelöst worden. Ich klopf dreimal auf den Tisch, dass es auch so bleibt.
Ich bin aber tatsächlich mit dem System ganz zufrieden.
Software-Updates interessieren mich persönlich jetzt auch nicht so. Jedes Update kann auch wieder neue Fehler bringen. In einem Auto fände ich das echt gefährlich. Von daher bin ich da etwas draußen. Dennoch ist die Kommunikation seitens Skoda unterirdisch und schlecht. So geht man nicht mit Kunden um, wenn behauptet wird, dass das Auto Over the Air updatefähig ist und dann nicht liefert. Verbesserungen eines so mit Software vollgestopften Fahrzeugs dann erst in einem Modelljahresupdate zu verbauen, und die Kunden der ersten generation dann im regen stehen zu lassen mit möglicherweise Wertverlusten ihrer Autos, ist schon ziemlich scheiße.
Mich persönlich betrifft es jetzt aber nicht so sehr, ich habe auch nicht so viele Zeit, mich darüber aufzuregen. Der Wagen ist auf 4 Jahre geleast und wird beruflich genutzt. Er macht was es soll.
Großes Aber: Eine Telefontaste am Lenkrad fehlt! Warum Skoda?? Ein Telefonat unter Carplay zu beenden, wenn man gleichzeitig im Autonavi navigiert, ist total umständlich. Man muss immer zuerst ins Carplay zurück, dann in die Telefonanzeige, erst dann lässt sich das Gespräch über den roten Button beenden. Das ist schlecht, Skoda! Auch wenn man generell im Auto nicht telefonieren sollte, ich habe beruflich einfach keine andere Wahl, wenn es um kurzfristige Terminänderungen und evt. Verspätungsmitteilungen geht. Das kommt halt regelmäßig bei mir vor.
Vielleicht findet Skoda ja mit einem Update noch eine Lösung, eine andere Lenkradtaste für das Telefonat zu nutzen. Es ist ja nicht so, dass nicht genügend (unsinnige oder leere) Funktionen da wären.
Das Navi selbst arbeitet bei mir unauffällig und macht gute Arbeit. Ladeplanungen brauchte ich zum Glück noch nie, da die meisten Strecken unter 300 und 400Km waren, die ich alle mit einer Ladung konnte.
Übrigens, die Navigationsanweisungen aus Carplay werden im kleinen Display hinter dem Lenkrad auch angezeigt, sehr gut!
Laden:
Da ich meist zuhause lade, kann ich leider nicht viel über Geschwindigkeiten beim Laden sagen. Die male, wo ich den Enyaq mit AC geladen habe, ist er aber nicht über 60KW hinausgekommen.
Übrigens ist mein Enyaq beim Laden eine ätzende Zicke. Wie oft ich die Notentriegelung betätigen musste, weil er mal wieder nichts freigab, war echt nervig. Erst durch den Hinweis von Saxi mit Betätigung der FB zum Aufschließen klappte es dann. Aber auch nur so! Alles andere geht dann oft immer noch nur über Notentriegeung. Der Mini meiner Frau lädt, egal wie und was man da macht, IMMER und lässt danach, egal mit welcher Reihenfolge, auch immer sofort den Stecker frei. So muss es sein. Mein Enyaq kann das einfach nicht und zickt rum, wenn man nicht immer mit der FB öffnet.
So, was gibt es denn sonst noch so zu sagen?
- Ach ja, das Ambientelicht ist prima, gerade mit den Ausstattungen, wo es auch am Dashboard ist.
- Der Stoßfänger an der Ladekante hinten ist lackiert und verkratzt daher schnell.
- Ja das gesamte System ist sehr lahm und ruckelt immer ziemlich
- Carplay dauert Ewigkeiten, bis es bereit ist. Das konnte mein Peugeot aber auch nicht besser
- Lauras stimme braucht auch immer etwas Zeit, bis sie nach Start bereit ist.
- selten stürzt das System mal ab, dann lässt sich die Lautstärke zB. nicht mehr regeln u.ä. Dann muss das System resettet werden, dann gehts wieder.
- Das Fach für den Regenschirm und das tiefe versteckte Fach für die Warnwesten in den vorderen Türen finde ich sehr gut durchdacht.
- Das Sportlenkrad sieht für mich einfach schöner aus, als das Serienlenkrad.
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Fazit:
Im Grunde bin ich mit dem Enyaq bis jetzt sehr zufrieden. Er ist leise, komfortabel, hilfreich im Straßenverkehr bei Tag und bei Nacht. Der Verbrauch ist mit 15,9 KWh ziemlich gut und die Reichweite war auch im Winter bei Minustemperaturen immer bei ca. 300km. Für einen 60er ein sehr guter Wert!
Einzig das Fahrwerk enttäuscht etwas, obschon es besser als andere Autos ist.
TOP!
Nun zur Frage, würde ich denn den Enyaq aktuell jetzt noch einmal kaufen?
NEIN! Wirklich schade!
Die momentane dreiste Preis- und Ausstattungspolitik von Skoda finde ich so unverschämt und überzogen, dass ich kaum glaube, dass es nach 2 Jahren weiterer Leasingzeit zuzüglich ein Jahr Zeit für Bestellung noch mal preislich besser mit dem Enyaq wird. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt einfach gar nicht mehr. Und wie gesagt: ohne DCC für mich sowieso gar kein Enyaq.
Leider hat Skoda das DCC auch noch in das teuerste Paket dieser unsinnigen, unnötigen und völlig überteuerten Pakete gepackt. Damals konnte ich es noch „einzeln“ bestellen.
Mittlerweile habe ich sogar gesehen, dass sogar der 60er, dazu noch die tolle und robuste Ausstattungslinie Lodge wegrationalisiert wurde. Das sind alles weitere Dinge, die absolut nicht dazu beitragen, dass ich nochmal bestelle.
Der Enyaq ist ein schönes und gutes Auto, nur derzeit ist das Auto so wahnsinnig überteuert, dass es für mich absolut nicht mehr in Frage käme. So viel Geld werde ich NIE für ein Auto ausgeben wollen.
Sehr schade, Skoda!
Dieser Bericht spiegelt meine eigene Meinung wider, die natürlich nicht Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Ich habe versucht, sehr sachlich das Auto zu bewerten.
Viele Grüße!