Schwieriger ist eher das Ganze Infrastrukturthema, denn das ist nochmal eine ganz andere Größenordnung und verlangt schon banalerweise Handwerker. Die haben wir aber nicht mehr in der benötigten Menge, Tendenz weiter abnehmend und bekommen die auch nicht mehr so schnell. Will ja kaum noch einer Handwerker werden.
Wir hätten genügend Handwerker. Für viele Gewerke reichen ganz einfache Tätigkeiten, die jeder machen könnte... wenn nicht jeder Handwerksverband seine eigenen Zertifikate verlangen würde und seine Meinung in Gesetze giessen könnte.
Um eine PV Anlage aufs Dach zu schrauben braucht es nicht so viel. 20km Asphalt auf die Strasse bringen braucht nicht so viel. Baumstämme durch die Säge zu schieben braucht keinen Prof.Dr.Dr.
Als Ingenieur für technische Informatik, Mikrosystemtechnik und Luft und Raumfahrt traut man mir nicht genug Peilung zu, ein Flugzeug zu betreten (!), wenn es bestromt ist. Dazu brauche ich eine spezielle Qualifikation. Damit ist nur das Betreten gestattet... da reden wir noch nicht von Arbeiten an elektrischen Systemen.
Wenn bei uns jemand von Büro A zu Büro B umziehen soll, dann darf der nicht einfach seinen Monitor schnappen und den Raum wechseln. Nein, nein... da kommt zuerst einer vorbei der die Geräte vom Strom absteckt (Schukostecker aus Schukodose ziehen). Und wenn man den fragt, ob er nicht gleich die Netzwerkleitungen mit abklemmen möchte, dann bekommt man als Antwort, "nein, das darf er nicht. Dafür kommt gleich der Kollege."
Eine Gesellschaft, die sich so in Qualifikationswahn und Protektionismus verrannt hat, hat es eigentlich nicht anders verdient, als sich selbst im Wege zu stehen.