Die Entscheidung, dass das nächste Auto ein E-Auto werden soll, war für mich nicht von der aktuellen Förderung abhängig. Die Entscheidung jetzt (!) ein E-Auto zu kaufen, war definitiv davon abhängig.
Ich möchte einen gewissen Prozentsatz meines Einkommens für ein Auto nicht überschreiten. Diese selbstgesetzte Grenze resultiert in einem Kaufpreis von etwa 35000€. Dafür bekomme ich aber nicht, was ich mir vorstelle. Im Verbrennerlager reicht es knapp nicht, im E-Auto Lager (ohne Förderung) reicht es bei Weitem nicht.
Nun habe ich also gesehen, dass mit Förderung und wenn ich noch etwas drauf lege, diese Hürde eingehalten wird und ich trotzdem bekomme, was ich mir vorstelle. Also habe ich den Kauf jetzt ein paar Jahre vorgezogen. Ich habe selber noch etwas mehr investiert, als ich vor hatte und natürlich die Förderung mit als Komponente einbezogen. Ohne Förderung, hätte ich definitiv nicht alles daran gesetzt, jetzt (!) ein E-Auto zu bestellen.
Ich hätte nicht kaufen müssen; ich hätte genauso gut meinen Verbrenner noch acht bis zehn Jahre weiterfahren können. Der Kaufauslöser war für mich die Förderung.
Wenn die Förderung nun wegfällt (oder geringer ausfällt), dann ist es für mich ärgerlich, aber (in meinem Fall) kein Weltuntergang. Die ausfallende Summe kann ich ausgleichen. Aber so war es nicht gedacht. Ohne Förderung hätte ich jetzt überhaupt nicht in Erwägung gezogen, was Neues zu kaufen. Und nach meinem Verständnis, ist ja genau das der Sinn der Förderung: Leute dazu zu animieren, JETZT in die entsprechende Technik zu investieren - nicht erst morgen, sondern heute. Mir persönlich ist es kein Anliegen, 15 Mio. E-Autos bis 2030 auf deutsche Straßen zu kriegen - die Regierung will das.
Wie auch immer. Auch wenn ich das ausgleichen kann, wird es mir eine Lehre sein, mich nicht auf Förderversprechen zu verlassen. Auch wenn es nach den blanken Buchstaben einen Topf gibt, der jederzeit leer sein kann, die Förderung jederzeit eingestellt werden kann, etc... die Konsequenz muss (und wird) sein, dass ich zurückhaltender bin, wenn es um Investitionen geht, die mich auf Jahre in die Verantwortung nehmen. Dann laufen Modernisierungen nach meinem Fahrplan, nicht nach dem Fahrplan der Regierung.
Wie Heinz15 sagte: "Wer das Geld gibt, macht die Spielregeln". Im Umkehrschluss bedeutet das: "Wer kein Geld gibt, hat gar nix zu melden".
Wie man hier sieht, gibt es Leute, wo es keine Budgetgrenzen zu geben scheint. Dazu gehöre ich leider nicht.