Langstreckenfahrer
Dein Angriff auf Manfred Krug wegen der Werbung ist aber so etwas von durchschaubar (Was hat das mit seiner Herkunft aus der DDR zu tun, Du arbeitest doch-so ich mich recht entsinne- nicht im Heimatland, sondern in Lux): Der hat sich vom Geld korrumpieren lassen. Der hat das nicht gemacht, weil er vom Konzept Aktie, speziell Kleinaktie überzeugt war. Schon gar nicht 1996. Der war, wie Du richtig schriebst, Schauspieler. Später hat er das selbst hinterfragt mit der Werbung. Und es haben auch „Wessies“ dafür geworben.
Wer sagt denn, dass es StaatsKONZERNE sein sollen. Abgehalfterte Politiker in Entscheidungspositionen? Lieber nicht. Das haben wir z.B. mit der Waldhaus-Brauerei hier in BaWü. Wobei die wenig bis nichts entscheiden, sondern eher Rentenposten bekommen, wenn sie in Stuttgart nicht mehr gewollt sind.
Die Konzerne dürfen gern gewinnorientiert arbeiten, auch Aktien, alles möglich.
Es gehören jedoch klare Grenzen gezogen, was in Situationen wie heute zu tun ist. Eben auch Gewinnaufschläge gehören in einer solchen Krise begrenzt. Man kann die Zügel in normalen Zeiten locker lassen.
Nur hat sich die Politik jeglicher Eingriffsmaßnahmen beraubt. Die Pferde haben die Zügel gefressen. Eine Lösung wäre mehr Erhard, weniger: Der Markt richtet das.
Auch im Falle von sich anzeichnenden Fehlern hätte man mehr Eingriffsmöglichkeiten. Wäre Lehman Brothers so passiert, wenn die SEC mehr und schneller ihre Möglichkeiten genutzt hätte? In Deutschland musste man erst in der Krise eine halbwegs funktionierende Aufsicht schaffen, weil sich der „Markt“ verselbständigt hat.
Weiterhin muss gerade im Grundversorgungsbereich der „Markt“ zurückgedrängt werden.
Die Gewinne aus dem Strom, ein großer Teil davon muss für die Infrastruktur gebunden werden, nicht für die Anteilseigner.
Der Markt richtet das, das sieht man beim Verkauf von Wasserwerken an Investmentfirmen. Der Markt macht das schon. Nun kostet das (um keinen Deut bessere, die Infrastruktur ist immer noch marode) Wasser teilweise das 4-fache.
Kommunen verkaufen ihren Wohnungsbestand an Vonovia & Co. Nutzen diese den Gewinn für Neubau & Sanierung? Nein, Sanierung wir für Gewinnmaximierung missbraucht, für Neubau verlangt man gigantische Zuschüsse. „Ihr wollt die Wohnungen, also zahlt“ Das hätte doch die kommunalen Eigentümer auch so bezahlen müssen, wären dann aber Eigentümer. Die Kommunen wären nie auf die Idee gekommen, wären sie nicht von „Marktliberalen“ dazu gedrängt worden. (Schaut mal, ihr werdet Eure Schulden reduzieren mit dem Verkauf)
Noch ist das Straßennetz in öffentlicher Hand. Erst kommt die PKW-Maut, dann übergibt man es an den Markt. Die Folgen kann sich jeder ausmalen.
Ein weiteres, und für mich eines der schlimmsten Beispiele ist die Krankenhaus-Privatisierung. Weshalb muss da Geld verdient werden? Für Wen? Für den Patienten? Dazu gibt es doch auch Beispiele in Europa, wie es funktionieren kann.
Es geht mir nicht um den Kapitalismus an sich, es geht mir um die Auswüchse, die sich gerade in der Krise potenzieren.
Hier muss der Staat eingreifen können, Gewinne abschöpfen.
Wenn sich die Konzerne, um im Thema zu bleiben, die Energieversorger, zusätzlich die Taschen vollmachen, gehören sie eben regulierend an „Eigentum verpflichtet“ erinnert.
Wir wollen alle mehr Erneuerbare: Toll, gerade wäre die Möglichkeit, Milliarden zu investieren durch die Konzerne dank Zusatzgewinnen. Wenn ihr das nicht macht, dann kassieren wir das Geld, und übernehmen das. Das wäre vernünftige Marktregulierung, die ALLEN zugute kommt, und aus Abhängigkeiten (Gas) befreien kann. Aber real versackt das Geld in den Taschen der Großaktionäre. Der Kleinaktionär bekommt dann auch 1,50, mit denen er genau WAS kann?
Der Staat hat immer noch den Auftrag der Daseinsvorsorge.
Dazu gehört eben auch, dafür zu sorgen, dass sich der Normalbürger den Strom leisten kann, dass die Heizung bezahlbar bleibt.
Aber was macht man jetzt Umlage für alle Gaskunden. Uniper hat jahrelang Milliarden verdient. Jetzt müssen Steuerzahler und Gaskunde eingreifen. Bankenkrise 2.0 -> Too big to fail.
Auch gehört ein Herr Söder daran erinnert, dass er Stromtrassen braucht, und die grüne Basis in Bayern geschult, wie der Strom in die Steckdose kommt (Südlink….) Dass er halb Bayern mit Gas bestromen lässt… Irgendwie schon vor Jahren aus der Zeit gefallen. Was sagte RWE dazu? Ausserordentlich performante Energieerzeugung aus Gas… (gut, die versorgen jetzt nicht Bayern, das macht uniper -klingelt‘s?- aber das Prinzip ist das gleiche.
Middelhoff: Der war doch schon vor dem Knast in seiner eigenen Welt. Vom Wahnsinn nicht weit weg.
Die deutschen haben zu wenig Aktien: Das ist auch gut so, finde ich. Wie viel Einfluss hat einer, der sich 2 oder 3 Aktien von RWE leisten kann? Wie viel Einfluss hat einer, der Aktien für das Alter kauft, also alles „richtig“ macht, und nun HEUTE in Rente geht? Von seinem eingesetzten Geld sieht er gerade nur einen Bruchteil.
Die Wohneigentumsquote ist niedrig: Ja warum wohl, weil die nahezu unbezahlbar geworden sind, weil die großen Konzerne nicht bauen, sondern lieber Gewinn abschöpfen. Bauen soll „der Staat“, und dann an die verkaufen, selbstverständlich günstig, weil man kauft ja 10‘000 Wohnungen mit einmal.
Mehr Erhard ja, mehr Liberalismus, nein.
Vor allem bei der Stromversorgung, und den Grundversorgungsaufträgen des Staates. Und weniger Merz (für mich ein trojanisches Pferd). Sonst wird die Rente auch vollprivat. mit allen Folgen, siehe USA.
Dann bleibt der Strom auch bezahlbar. Wobei ich beim Strompreis noch recht gut dran bin (sehr moderate Erhöhung bekommen). Ich könnte mich zurücklehnen, mache ich aber nicht.