Und trotzdem sollten wir darauf achten, dass möglichst viel von der Wertschöpfung in Europa bleibt.
Einen neuen Job zu finden, wenn man aus der Autoindustrie kommt, ist eben nicht so einfach. „Dank“ immer mehr Automatisierung und KI ist es nicht nur die Autoindustrie, wo immer mehr gut bezahlte Arbeitsplätze verschwinden. Es braucht immer mehr Spezialisten, aber der klassische „Bandarbeiter“ ist trotz meist guter Ausbildung nach ein paar Jahren (wie in vielen Jobs) doch nur noch einer, der die Kisten zusammensteckt, -klebt und -schraubt. Den kannst du ohne teure Umschulung nicht als Spezialisten irgendwo anders einsetzen. Und ob er sich von seinem Lohnniveau herablässt, nochmal Elektriker, Heizungs- / Klimaanlagenbauer oder etwas ähnliches zu lernen?
Diese Ausbildung kostet Geld. Also ist der die Ausbildung Bezahlende darauf angewiesen, den Mann zu binden. Was schwer wird bei dem „Vorverdienst“. Es bilden immer weniger Betriebe aus, oder schulen um, weil sie sich die Leute (und deren Ansprüche) hinterher nicht mehr leisten können.
Und nicht nur aus der Autoindustrie…. Wer von denjenigen, die sich hier den Enyaq „leisten“, möchte noch für 36‘000 EUR brutto im Jahr arbeiten? Weil sein / ihr gut bezahlter Job wegfällt. (Elektrikerlohn nach der Ausbildung, regional sogar weniger, anderswo etwas mehr)
Die Realität ist doch einerseits ein Fachkräftemangel, andererseits immer mehr Nichtarbeitende, weil die Hängemattenmentalität viel zu gut „bezahlt“ wird.
Und die Lösung dafür kann nicht die Anhebung der Löhne sein, das treibt wiederum die Preise, sondern die Absenkung der Sozialleitungen für die Nichtarbeitswilligen. Hilfe zum Leben ist nötig und richtig, Hilfe zum Faulenzen ist falsch.
Und deshalb ist es -gerade für die Erhaltung von möglichst vielen Arbeitsplätzen in Deutschland / Europa- wichtig, ein Auto aus dem EWR zu kaufen. Das Argument mit den Kabelbäumen aus Marokko etc. zieht auch nicht, auch in China sind es eher wenige „Komplettfabriken“. Auch dort sind die Lieferketten stark fragmentiert, und es werden Teile durch dieses riesige Land geflogen oder gefahren.
Und man sollte noch eines bedenken: Von was sollen diejenigen, die wegen der hier wegfallenden Jobs weniger zum Leben haben, später ein Auto kaufen? Und wer bezahlt die Sozialleistungen, wenn es nur noch wenige hochqualifizierte Beitragszahler und den „Hilfslohnsektor“ gibt? Weil auch „Großinvestitionen“ wie Autos aus China gekauft werden. Sehr viele andere Techniksektoren (Elektronik, Telefontechnik, Netzkomponentenbau, TV-Produktion, Spielzeugherstellung etc. etc. etc.) sind doch dank unseres Geizes schon in China.
Für mich muss eine Alternative auf jeden Fall aus Europa kommen. Ob sie jetzt Enyaq, Elroq, i5 Touring oder wie auch immer heißt. EQE usw. sind wegen der Besitzanteile bei Mercedes auch ‘raus. Vielleicht kommt ja tatsächlich bald ein E-Golf aus Zwickau. Oder WOB.