Beiträge von herrnik

    Naja... also dieses schönreden der Preise über Wallbox und "beim Arbeitgeber laden" ist aber ein Bärendienst an der Sache.


    Die Hälfte aller Leute wohnt zur Miete. Keine Ahnung wie es mit Haus/Wohnung aussieht, aber zumindest in der Stadt ist eine eigene Wallbox eher die Ausnahme. Will man also die E-Mobilität voranbringen, muss man sich damit abfinden, dass dann ein Großteil der E-Leute öffentlich laden müssen.

    Und dann sind die Preise tatsächlich ziemlich saftig derzeit. Selbst wenn ich nicht Adhoc-Preise nehme sondern mir ne Karte von jedem Anbieter hole sind die teils richtig teuer. Mein Stromanbieter hier vor Ort nimmt AC 49cent und das ist schon "mit Rabatt" weil wir da auch Stromkunde sind.

    Neben der Wallbox gibt es auch noch die Möglichkeit, über einen Schuko-Ladeziegel zu laden. Eine Steckdose sollte in den meisten Mieter-Garagen verfügbar sein. Außerdem gibt es seit 2020 das Anrecht des Mieters auf eine eigene Wallbox (bei gemietetem Stellplatz/Garage). Hier können also die Mieter aktiv werden. Es müssen aber auch die Vermieter dringend aktiv werden, hilft ja auch bei der Vermarktung der Mietwohnung...

    Hmm, kann mir jemand erklären, warum das Dienstwagenprivileg so hoch bewertet wird? Bzw. warum dessen Abschaffung auch als Maßnahme zur Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor angeführt wird? Es führt doch eigentlich nur dazu, dass die Anschaffung und der Besitz eines Autos bei denjenigen (die das Privileg genießen dürfen) günstiger wird. Aber führt es auch zwangsläufig dazu, dass diese Leute dann auch gedankenlos damit umgehen (sprich viel fahren, nicht auf den Verbrauch achten)? Mir fehlt da gerade so ein wenig der kausale Zusammenhang in dem Argument. 🤔

    Hier die Begründung aus der Studie:


    „Die Dienstwagenbesteuerung wirkt als klimaschädliche Subvention, da der geldwerte Vorteil oft höher ist als die angesetzte Pauschalregelung. Schätzungen ergeben, dass in der Regel weniger als 40 % des tatsächlichen Vorteils versteuert werden, das heißt, der geldwerte Vorteil eigentlich etwa zweieinhalbfach höher ist als versteuert (Harding 2014, Agora Verkehrswende 2021 & 2022). Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor handelt es sich um eine klimaschädliche Subvention, da aufgrund der faktischen Begünstigung (Nutzungskosten etwa 60 % unter marktüblichen Nutzungskosten) mehr Fahrten mit Verbrenner-Pkw durchgeführt werden. Ferner werden häufig mehr sowie insbesondere größere und verbrauchsstärkere Fahrzeuge angeschafft, als es bei rein privater Finanzierung der Fall wäre, da keine Betriebskosten zu zahlen sind. Dadurch werden mehr Emissionen verursacht, als dies bei marktüblichen Nutzungskosten der Fall wäre. Aus Nutzungssicht besteht insbesondere durch die vollständige Übernahme der Kraftstoffkosten bei privaten Fahrten ein starker Anreiz, diese mit dem Dienstwagen anstatt mit anderen Verkehrsmitteln durchzuführen.“

    Und jep: Wer guckt in die Röhre? Der brave E-Mobilist, der aktiv etwas gegen den Klimawandel tut und deshalb nur noch 80€ statt 300€ für sein CO2 Zertifikat bekommt. Und wer profitiert? Diesel Dieter, der sich über diese Methoden jede Menge CO2 Abgaben spart.

    Die Sache mit den CO2-Steuern ist sogar noch extremer, wenn man den tatsächlichen Schaden der Emissionen mit einrechnet, siehe Ergebnisse aus dem Ariadneprojekt.

    Die Berechnungen der Forschenden zeigen: Subventionen wie das Diesel- oder Dienstwagenprivileg entsprechen negativen CO2-Preisen von minus 70 Euro bis zu minus 690 Euro pro Tonne CO2 – und überkompensieren damit den aktuell geltenden CO2-Preis von 45 Euro pro Tonne zum Teil beträchtlich. Pauschal umgerechnet in Euro pro Liter Benzin entsprechen die Subventionen Kostenersparnissen von 0,18 bis 1,70 Euro pro Liter. Die Höhe der Subventionen im Verkehr übersteigt also deutlich die des aktuellen CO2-Preises von 45 Euro pro Tonne CO2 oder ca. 0,11 Euro pro Liter Benzin. „Diese sich widersprechenden Preissignale schwächen die Wirkungsweise der CO2-Bepreisung und konterkarieren so Klimaschutzbemühungen. Wenn sich der CO2-Preis als eins der Leitinstrumente der Klimapolitik durchsetzen soll, dann müssen verzerrende Subventionen im Verkehr soweit möglich abgebaut oder klimafreundlich umgebaut werden“, so Koch.



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    Frage in die Runde:
    Hat jemand Erfahrung mit Octopus Electroverse?
    Die Preise für registrierte Kunden sollen laut Ladefuchs-App und diesem YT-Video bei 41 Ct/kWh für EnBW Schnelladen liegen (Preis vom 2. Mai 24) und könnte damit das bisherige ADAC Angebot ersetzen.
    Allerdings sind die Preise inzwischen schon wieder bei 87 Ct/kWh laut app.
    Vermutung: Fehler oder Lockangebot seitens Electroverse.

    Noch dazu ist der Stromselten wirklich grün (was allerdings auf den Säulen angepriesen wird), sondern kommt aus Kohle und Gas. Hier im Raum Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen stehen selbst an windigen Tagen (zB gestern am Feiertag) viele Windräder still.

    goofy1966  Rumpelkammer
    Sehe gerade, ein anderes Thema in dem MarG gepostet hatte, wurde inzwischen geschlossen (Diskussion mit Gegnern der E-Mobilität).
    Da war sie wohl zu Ende, die Diskussion mit Gegnern der E-Mobilität 8o

    Noch dazu ist der Stromselten wirklich grün (was allerdings auf den Säulen angepriesen wird), sondern kommt aus Kohle und Gas. Hier im Raum Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen stehen selbst an windigen Tagen (zB gestern am Feiertag) viele Windräder still.

    Das ist inzwischen Geschichte.
    Selbst der Strommix kommt inzwischen zu über 60% aus erneuerbaren Quellen. Siehe Energy-Charts.
    Dazu kommt: Viele Ladesäulenbetreiber verpflichten sich Ökostrom zu verwenden (und ja: Ich weiß, das ist auch Graustrom aus dem Netz, der wird aber über Verträge immerhin langfristig zu grünem Strom).

    Und dass ein paar Windräder wegen diverser Gründe mal ausser Betrieb sind ist noch kein Anzeichen von fehlendem Grünstrom!
    Außer Wind hat es noch ein paar andere Quellen von grünem Strom...