Rudi Mann Lohnt sich die Anlage? Da kannst Du 2 Seiten betrachten.
CO2 Fußabdruck. Ja. Egal ob Du den Strom selbst verbrauchst oder einspeist. Es wird weniger Kohle benötigt. Wobei hier solltest Du den Speicher weglassen. Dem CO2 ist es egal, ob Du weniger CO2 benöitigst oder Deine Nachbarn. Der Speicher kostet nur Ressourcen und hat Verluste
Geld / Amortisation. Ja. Dein Haushaltsstrom-Verbrauch wird deutlich sinken. Vergesse dabei erstmal das Auto. Im wesentlich amortisiert sich diese kleine Anlage über deinen Haushalt. Mit der Solaranlage wirst Du Deinen Stromverbrauch des Hauses deutlich senken können. Ich nehme mal 3.000 kWh an (liegst Du drüber oder drunter). Vom Bild her würde ich sagen, Du hast keine Wärmepumpe, sondern eine Gastherme. Mit PV-Speicher 5kWh kommst Du im Sommer über die Nacht. Herbst / Frühling wird dann schon schwierig und Winter gar nicht dran zu denken. Selbst mit 10 kWp ist im Winter nicht mehr viel drin. Es ist eher so - je größer die Anlage, desto eher reicht es für die Übergangszeiten.
Das Auto unterstützt dann noch etwas, damit sich die PV-Anlage schneller amortisiert. Aber der wesentliche Betrag ist das Haus und der Verbrauch im Haushalt.
Übrigens habe ich genau das gleiche Haus. 5kWp passen auf jede Dachseite, ich habe auch 37° Neigung. Nur mein Haus steht genau Ost/West (und Nähe Düsseldorf. Dresden ist ja weiter im Süden und vermutlich deshalb besser). Natürlich habe ich beise Dachseiten belegt, damit ich möglichst viel Ausbeute habe. Ich habe auch einen Speicher. Man sagt ja, Ost/West bringt für den Eigenverbrauch mehr. Das ist insofern richtig, dass man über den Tag verteilt mehr Strom zur Verfügung hat, denn man kann schon morgens Sonne einfachen und erhält Strom bis in den Abend. Der Vorteil gilt aber nur für Anlagen ohne Speicher. Mit Speicher ist dieser Aspekt eigentlich egal, denn auch mit einer Südanlage wird man im Sommer genug Strom sammeln, um mit dem vollen Speicher über die Nacht zu kommen. Mit Speicher ist eine Südanlage, insbesondere mit einem relativ steilem Dach von 37°, besser. Warum? Im Winter ist der PV-Strom sehr knapp. Mit Ost/West bekommt man fast keinen Ertrag mehr. Mit einer Süd/Nord-Anlage 37° wirst Du aber jeden Sonnenstrahl der Wintersonne sehr gut einfangen können. Meist ist diffuses Licht da, so dass die Süd und die Nordseite Strom bringen. Die Sonne, sofern sie scheint, strahlt dann genau auf das Steile Süddach. Optimal um im knappen PV-Winter doch noch einigermaßen Ertrag zu haben. Ich würde Dir deshalb Nord/Süd vollmachen (ggf. Nord etwas weniger) empfehlen.
Ich persönlich würde gerne mein Haus auf Süd/Nord drehen. Dann hätte ich über das Jahr zwar etwas weniger Ertrag, aber im Winter deutlich mehr und in Summe mehr Eigenverbrauch. In diesem Sinne solltest Du Dein Dach voll machen. Als Ost/West-Haus würdest Du Dir Dein Dach auch voll machen. Als Nord/Süd Dach wird das Dach dich besser versorgen als Ost/West. So viel mehr sollte es auch nicht kosten. Es kommen nur etwas mehr Module aufs Dach und der WR muss etwas größer werden. Aber die ganzen anderen arbeiten bleiben gleich usw. Aber klar, wenn Du nur das Norddach anschaust, ist der Ertrag doch eher klein.
Nun zum Enyaq. Wenn der tagsüber weg ist und nur abends und Nachts laden kann, dann bringt der nicht so viel für den PV-Eigenverbrauch. Der Speicher mit 5kWh ist eh zu klein für das Auto. Die 5kWp auch zu klein. Damit Du den Enyaq mit den Speicher versorgen könntest brauchst Du schon eher 20kWh und größer. Meine eigenen 10kWh sind für den Enyaq auch zu klein.
Sollte man den Enyaq über den Speicher füllen? Ich sage ja. Der Speicher ist dafür da, um genutzt zu werden. Natürlich hast Du doppelte Verluste. Die hast Du aber auch, wenn Du den gespeicherten Strom für die Waschmaschine, den Geschirrspüler oder das Licht benutzt. Es hilft nichts, ein Speicher verbraucht Energie und hat nunmal Verluste. Egal ob für das Auto oder das Licht. Allerdings, wie geschon gesagt, mit 5kWh kommst Du nicht weit und einen größeren Speicher nur für das Auto, das lohnt sich wirklich nicht. Ach ja, übrigens. Den BYD Speicher kannst Du nachträglich nicht wirklich erweitern. Die alten Module und die neuen Module (für die Erweiterung) müssen gleich alt sein mit max. 1 Jahr Unterschied. Somit ist die Erweiterbarkeit eher nur theoretisch möglich.
Amortisation: Nunja, zum einen verschlechter der Speicher die Amortisation. Wenn Du nur auf das Geld schaust, dann solltest Du den Speicher komplett weglassen. Wenn Du aber ein besseres Gefühl hast mit Speicher Deinen Eigenverbrauch zu erhöhen, dann ist das ok. 5kWh sollten Nachts im Sommer für ein übliches Haus mit 3.000 kWh Jahresverbrauch ganz gut reichen. Schwieriger finde ich die 15-17k€ für die gesamte Anlage. Das erscheint mir doch viel zu hoch zu sein. Aus diesem Grund wird auch eine Amortisationszeit von 15 Jahren errechnet. Auch das ist recht lang. Falls größere Umbauten am Hausanschlusskasten erforderlich sind, dann ist der Preis vielleicht nochok. Diese werden dann ja auch alleine schon wegen der Wallbox notwendig sein. Ansonsten, nur für die PV-Anlage 5kWp und 5kWh Speicher finde ich es etwas sehr teuer. Mal zum Vergleich. 2021 habe ich für die PV auf meinem Reihenhaus Ost/West mit 8,9 kWp und 10kWh Speicher (Kostal + BYD) knapp 15.000 EUR netto bezahlt. Das war damals auch nicht besonders günstig. Da Düsseldorf aber leider eine teure Gegend ist, habe ich schlicht kein besseres Angebot gefunden. In Norddeutschland (wo ich eigentlich herkomme, wäre es deutlich günstiger möglich gewesen). Aber warum hast Du bei halber PV/Speichergröße den gleichen Preis. Irgendetwas passt da nicht, oder es ist anders z.B. wegen des Hausanschlusses.