Das ist schon bedenkenswert. Der Umgang mit Kundenreklamationen und Verbesserungsvorschlägen ist immer ein wichtiges Thema in QM-Audits. Es gäbe sicher Möglichkeiten für externe Auditoren hier bei einem Überwachungs- oder Rezertifizierungsaudit eine Abweichung festzustellen.
Naja wegen einer Abweichung beim Umgang mit Kundenzufriedenheit wird dir ein vernünftiger Auditor noch nicht die Verlängerung des Zertifikates entziehen. Außer du hättest gar keins, aber so schlimm ist es ja nicht.
Welche Norm genau gilt da in der Automobilbranche? Da drücken die Zertifizierer wohl schon mal ein Auge zu ... bei der Kundenfreundlichkeit.
Die aus meiner Sicht beiden wichtigsten in Europa:
IATF 16949 wie u.a. danman67 schon geschrieben hat;
ISO 9001, weil ohne die muss der Hersteller jedes einzelne Auto homologieren lassen.
Beide beinhalten auch das Kapitel Kundenzufriedenheit. Das sollte dich hoffentlich nicht überraschen.
Alle Automobilhersteller zertifizieren Ihre Zulieferer mittlerweile nach der äußerst strengen Norm IATF 16949 (siehe hier: Die ISO/TS 16949 wird zur IATF 16949 – Änderungen und Auswirkungen (tuv.com))
Das ist kein Spaß und mit jährlichen Überwachungsaudits und einer kompletten Re-Zertifizierung nach jeweils drei Jahren verbunden. Wer sich dem nicht unterwirft, ist als Partner der Automobilisten draußen.
Von den unternehmensinternen Audits (Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Energiemanagement, etc.) mal ganz zu schweigen.
Jawoll trifft es auf den Punkt, aber kleine Einschränkung. Ich kenne Fälle bei Daimler, da hat Daimler bei der Rezertifizierung entschieden, dass der Auditor bestimmte Dinge nicht sehen darf. Das ist halt das Problem wenn die Firma die die Zertifizierung durchführt, Daimler als großen Kunden hat.
Und noch eine Ergänzung, nicht alle Zulieferer werden so auditiert. Ich kenne ein paar Fälle da gibt’s halt am Markt nur den einen und wenn du das Produkt von ihm haben willst und er sagt „gern aber ohne Zertifizierung“, dann halt auch mal ohne.