Herr Bloch wird Dir den genauen Grund für deine Erfahrung nicht beantworten können.
Herr Bloch wird es allein deshalb nicht erklären können, weil es schlichtweg aufgrund einer Programmierung der Entwickler bei dem angegebenen Fz-Typ so ist, dass bei einem Start ab 35% SOC grundsätzlich nur relativ wenig Ladeleistung (ca 65kW) zustande kommt.
In Stein gemeißelt sind 65kW Maximum bei rund 35% ganz bestimmt nicht.
(und noch mal deutlich:
bei unterstellt gleicher Batterietemperatur, wie beim 125kW-Start ab 10%-SOC)
Dieser große Gegensatz kann kaum zwingend mit den Batterieeigenschaften zu tun haben.
Deine Ladekurven zeigen eine Ladeleistungszunahme von 0 auf ca 120kW innerhalb der ersten 2 geladenen Prozent ("Ladeschub")
Es ist im tieferen Entladungsbereich der Batterie (in deinen Diagrammen 14 bzw. 17% SOC) für die Entwickler offenbar kein Problem nach kurzer Zeit mit nahezu voller Leistung zu laden, obwohl man in dem Bereich eigentlich noch nicht so stark laden sollte.
Warum sollte das (inkl. "Ladeschub") ab SOC 35%, mit der dann ohnehin etwas geringeren Maximalladeleistung (s. deine Diagramme), nicht genau so sicher funktionieren?
Wenn man bei 35% SOC mit der Ladung anfängt....
Warum muss man, technisch bedingt, die Ladeleistung dann unbedingt um rund 1/3 (auf 65kW) vermindern?
Und nochmal:
unterstellt bei der gleichen Batterieausgangstemperatur und, selbstverständlich, gleicher "Zellengesundheit"....
Einen allgemeinen technischen Grund könnte Herr Bloch m.E. nicht nennen, weil es eventuell (m.E. höchstwahrscheinlich) eben keinen zwingenden technischen Grund für diese Maßnahme gibt.
Es ist schlichtweg mal so progammiert worden. Anfangs hat man bezüglich der Batterie besonders auf Sicherheit geachtet.
Das wird m.E. der einzige Grund sein und daher kann man das durchaus, wie z.B. viele andere Dinge bei den MEB ab SW 3.0, verbessern.
OT-Beispiele nicht optimaler Programmierung:
Es gab keinen technischen Grund, den Einsatz der WP anfangs so zu progarmmieren, dass sie in der Praxis (im Test des ID.3) keinen Energiesparvorteil bringt. Auch da wird es /gibt es erst dann eine Verbesserung, wenn die vorher schlecht angepasste Programmierung verbessert wird.
Es gab offenbar auch keinen zwingenden technischen Grund, die Akkubeheizung schon ab Unterschreiten von 8Grad zu aktivieren, was zu einem besonders großen Energiezusatzverbrauch führt(e). Bei der neuen Programmierung reicht es, trotz identischer Batterie, auf einmal aus, die Akkubeheizung erst ab Unterschreiten von 0Grad zu aktivieren.
Die Ladegeschwindigkeit und das Ladepeak werden per SW verbessert. Die Ladegeschwindigkeit steigt bei der gleichen Batterie von 10-80%-SOC in 38min, auf 10-80% SOC in 29min und das Ladepeak soll auf 135kW angehoben werden.
Ist die Zellengesundheit nach Aufspielen der neuen SW auf einmal besser, so dass man sich diese letzten beiden, nicht ganz unerheblichen Schritte, erlaubt hat?
Nein. Man ist nur "mutiger" geworden.