Grundsätzlich zeigt es aber hervorragend, das es die "German Reichweitenangst" überhaupt nicht gibt.
Na ja, wenn man damit so fährt, wie üblicherweise (die zul. 100km/h ausnutzen) mit Verbrenner (sonst ist es überhaupt nicht vergleichbar), dann sollte man mit einem vollwertigen Familienwohnwagen (ein Queck oder ein "Hängerchen" sind das nicht...) in jedem Fall nicht mit weniger als 40kWh/100km planen.
Bei 77kWh-netto kommen da theoretisch rund 200km heraus.
Die 200km wird aber aus den bekannten Gründen niemand ausnutzen können.
Ich würde daher spätestens nach 150km langsam dazu tendieren, eine Ladestation auf zu suchen.
Wenn man größere Strecken zeitlich einigermaßen angemessen bewältigen will, kommt nur zwischenzeitliches Schnellladen bis 80% SOC infrage und dann stehen halt nur 62kWh zur Verfügung, für die man m.E. nicht mehr als theoretisch mögliche 150km ansetzen sollte.
Da diese 150km eben auch nur Theorie sind, würde ich ab der ersten Schnelladung bestenfalls von 120km Strecke ausgehen, bis man sich um einen geeigneten Ladepunkt kümmern sollte.
Bei diesen Aussichten spielt "Reichweitenangst" durchaus eine Rolle, denn spätestens nach jeweils ca 2 Stunden und relativ wenig Strecke muss man sich um das Laden kümmern.
Ob man es "Angst" nennt, ist sicherlich Ansichtssache. In jedem Fall dürfte das durchaus nerven und häufiger für (schätzungsweise) rund 40 Minuten Kaffee trinken usw., muss, zumindest für mich, auch nicht sein.
Ich bin bei den heutigen Verkehrsverhältnissen froh, 600km mit WoWa pro Tag geschafft zu haben, denn ohne Staus geht es ja meist nicht ab. Zwangsladepausen brauche ich nicht noch zusätzlich.
Kaffeetrinken kann man zur Not auch während der Fahrt und ansonsten bietet ja gerade ein Wohnwagen inkl. Toilettengang, die Möglichkeit die Pausen (Anzahl und Zeitbedarf) nahezu allein an den Bedürfnissen der Mitfahrer aus zu richten und nicht nahezu nur an den Bedürfnissen des Fz.
Wenn wir von Kiel in den "Süden" (Alpen) fahren, haben wir die Strecke mit Wohnwagen in 2 Etappen zu je ca 600km gefahren. Ein Spass wäre das (jeweils 3-4 Ladestationen suchen und mit WoWa anfahren) unter den o.a. Bedingungen nicht.
Reichweite ist auf der Fahrt dann definitiv das wichtigste Thema....zumal dann, wenn man sonst mit dem E-Auto nur Kurzstrecke fährt und nur an der eigenen Wallbox lädt.
Mit Verbrenner braucht man für die Strecke genau eine kürzere Zwangspause und die kann man sich innerhalb eines größeren Streckenabschnitts recht großzügig wählen.
Vermutlich wird man eben wegen der Wichtigkeit des Themas "Reichweite" eher sehr verhalten fahren und sich deswegen tatsächlich öfter hinter einen Lkw mit rund 88km/h klemmen, um vielleicht um die 30kwh/100km zu erreichen und sich damit zumindest eine Ladestation pro 600km zu ersparen.
Familienwohnwagen plus E-Autos mit (noch) um die 80kWh oder weniger, sind für mich daher nur für Urlaube und Fahrten im näheren Umkreis akzeptabel.