Und hier liegt für mich der Fehler der Testfirma...denn sie führt die Tests nicht unter den Normbedingungen durch, wie es Skoda macht. Sondern der Tests erfolgt bei den durch den Fahrenden vorgegebenen "Bedingungen" durch die "Entladefahrt".
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Insofern stellt sich die Frage, wie die Testfirma zu ihrem eigenen Referenzwert von 72kWh gekommen ist.
Das sehe ich beides genau so:
ohne Normbedingungen gibt es keine wirklich seriöse Aussage zum Norm-(Nenn-) Energieinhalt.
Wenn man schon mit Ersatzwerten die maximal entnehmbare Energie hoch rechnet, sollte man zumindest bei einem neuen Fz, recht genau auf die 77kWh kommen. Daran sollte man dann festmachen, wie gut die eigene Testweise letztendlich ist......
Wenn es um die Garantie geht, wird man sich immer an "Normbedingungen" halten müssen. Im Zweifel die Normbedingungen von Skoda, denn es ist ja nur eine Garantie und bei einer Garantie kann der Garantiegeber die Bedingungen frei festlegen.
Wer weiß schon, unter welchen genauen Bedingungen Skoda (VW) die 77kWh ermittelt (hat) bzw. die spätere Überprüfung durch führt?
Die 72kWh sind aus meiner bisherigen Sicht eher aus dem Hut gezaubert. Offizielle Angaben des VW-Konzerns für diese Batterie enthalten diese Angabe m.E. nicht und sie würde ja auch der offiziellen Angabe (77kWh) widersprechen.
Die Tatsache, dass der Bruttoenergieinhalt, also 82kWh,(vermutlich) nie geprüft wird, weil es eine programmierte Pufferzone von 5kWh gibt, macht eine Aussage zum tatsächlichen Zustand der Batterie (SOH) natürlich schwer. Der Hersteller könnte im Zweifel (wenn ein Garantiefall droht) schlichtweg den Puffer etwas verringern, und dadurch wieder einen besseren Netto-Ausgangswert für die SOH-Berechnung erhalten.
Das ist alles ziemlich undurchschaubar.
Um den SOH einer Batterie zu berechnen, müsste man sich ausschließlich auf deren Nenn- also Bruttoenergieinhalt, beziehen. Alles andere, wie diese künstlich eingestellten Puffer, ist letztendlich für die Beurteilung der Batterie Unsinn, bzw. Trickserei..
Schließlich gibt der VW-Konzern ja nicht nur 77kWh-Netto-, sondern auch den 82kWh-Bruttowert an. An dem angegebenen (und damit ebenfalls zugesagten) Bruttowert sollte man sich bei der Batteriebeurteilung (SOH) orientieren.
Der SOH-Nachweis sollte sich daher, auch wenn er ebenfalls nur mit (besseren...) Hochrechnungen erfolgt, um die Batterie durch tiefere Entladung/höhere Ladung nicht zu schädigen, immer über die Relation zum Nennwert erfolgen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass VW den tatsächlichen Bruttoenenergieinhalt anhand von Spannung bei bestimmten Belastungen plus AH-zählen unter ansonsten Normbedingungen recht gut bestimmen kann. Das wurde mit Sicherheit schon ausführlich getestet.
Das ist bei üblichen Batterien ganz ähnlich.....
Jeder Batteriemonitor (Batteriesteuergerät J367) am Minuspol der 12V-Batterie eines VW/Skoda, ermittelt u.a. den SOH der Batterie (zum großen Teil durch AH-Zählung). Als Ausgangswert für die Berechnung wird dazu immer die Nennkapazität der Batterie hinzu gezogen und codiert.