Ich nenne mal ein bewusst deutlich vereinfachtes Beispiel anhand der Überquerung eines Passes, dass (hoffe ich) lediglich deutlich macht, worum es prinzipiell geht:
Fz-Masse: 2200kg, Höhenunterschied:
1000m
10km bergauf, 10km bergab
Damit nicht viel gerechnet werden muss:
Rekuperation mit 100% Wirkungsgrad
angenommen. Ladewirkungsgrad mit 100% angenommen.
geschätzter Verbrauch des Fz für 20km bei
langsamer Fahrt (60km/h) in der Ebene: 3kWh
(ensprechend 15kWh/100km)
daher:
Gesamt-Energieumsatz der Batterie bei
langsamer Fahrt in der Ebene über 20km:
3kWh entladen und 3kWh anschließendes
externes laden
Über den Pass:
Energieumsatz bergauf 10km:
Entladen 1,5kWh plus ca 6kWh
für potentielle Energie (bei 1000m Höhenunterschied für 2200kg)
= insgesamt 7,5kWh entladen bis zum Scheitelpunkt auf 1000m.
Energieumsatz bergab 10km:
1,5kWh minus 6kWh Rekuperation =
4,5kWh laden
Anschließendes erforderliches,
externes laden: 7,5 – 4,5 = 3kWh.
Gesamtenergieumsatz der Batterie für
die 20km Bergfahrt:
7,5kWh entladen und 7,5kWh laden.
Die Batterie hat bei der Pass-Tour einen mehr als doppelt so großen Energieumsatz, als bei der gleich langen Tour mit gleicher Geschwindigkeit in der Ebene, obwohl in beiden Fällen nach Ende der Fahrt jeweils nur 3kWh nachgeladen werden müssten.
Es gibt sicherlich komplexere Rekuperationsfälle, aber es geht hier ja nur ums Prinzip.
Fest zu halten bleibt für alle Fälle, wo Rekuperation ins Spiel kommt, dass jegliche Rekuperation eine zusätzliche Ladung darstellt und es für die Zyklenzahlfeststellung nicht reicht, lediglich die extern nachgeladene Energie heran zu ziehen.
Der Batterie (und der Zyklenzahl) ist es vollkommen egal, durch welche Komponenten sie geladen wird.
Wenn man so fährt, dass man viel rekuperieren muss (ob automatisch über Assistenten oder per Druck aufs Bremspedal ist dabei völlig unerheblich), kommt es halt zwangsläufig zu mehr Energie die per Rekuperation in die Batterie (zusätzlich) geladen (und vorher entladen) wird.
Für eine Fahrt müsste man sämtliche (Brems-)Rekuperationvorgänge mit ihrer jeweiligen durchschnittlichen Rekuperationsleistung/-Zeit und dann zusätzlich die extern nachgeladene Energie addieren, um damit den gesamten Energieumsatz während der Fahrt aus Sicht der Batterie zu bestimmen.
So ganz gering ist der Anteil der Rekuperationsenergie nicht, denn z.Teil wird dabei mit relativ großer Leistung geladen (kann man sich am BC ja anzeigen lassen) und es wird schlichtweg teilweise (vor allem wenn man Assistenten oder den B-Modus nutzt) kurzzeitig, aber auch recht häufig rekuperiert.
Die Rekuperationsleistung beträgt beim o.a. Beispiel auf der bergab-Tour bei 60km/h lediglich 27kW.
Beim Bremsen beträgt die Rekuperationsleistung häufig ein Mehrfaches davon.
Ich weiß es nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass es einen Zähler gibt, welcher die Gesamtenergie die in die Batterie geladen wurde, anzeigt.