Man kann ja hinnehmen, dass verschiedene Menschen den Nutzen der diversen Assistenten unterschiedlich bewerten und demzufolge unterschiedliches Vertrauen entwickeln, bzw. unterschiedliche Be-/Entlastung empfinden.
Ich sehe in den Assistenten einen deutlich größeren Nutzen, als Gefahr. Nicht nur im Komfortgewinn, sondern auch auf Seiten der Sicherheit. Denn ein Auto, das in 98% der Fälle mitdenkt und in 2% der Fälle versagt, ist immernoch besser als ein Auto, das in 0% der Fälle mitdenkt.
Für den Nutzer mag das nervig sein, dass er permanent mitdenken muss, obwohl er sich eigentlich gerne auf den Assistenten verlassen können wollte. Nun... ist halt noch nicht soweit.
Bis die Technik perfekt (!) ist, fährt die eine Gruppe also lieber "von Hand". Die andere Gruppe lässt sich in der Zwischenzeit schonmal Jahrelang vermutlich ohne Zwischenfälle halbautomatisch durch die Gegend schunkeln, mit dem Risiko, dass vielleicht irgendwann doch mal was schief geht.
Mein Büro-Nachbar ist da besonders kurios: er fährt praktisch nie mit ACC, weil es (sogar bei Mercedes) hin und wieder Fehlerkennungen gibt. "Ist ihm zu gefährlich, sein Leben in die Hände einer nicht fehlerfreien Technik zu legen". Nebenbei bemerkt: er ist passionierter Wingsuit und Gleitschirmflieger. 
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also im Stadt-Landstraßenbereich macht meine Geschwindigkeitserkennung, wenn ich konsequent alles beachte, mehr als 2% Fehler...ich kann von meinem Dorf gar nicht in die Stadt fahren (10km), ohne dass Fehler gemacht werden.
Dass die Geschwindigkeitserkennung offenbar nicht mal alle Bedeutungen von Schilderkombinationen kennt, ist schon traurig und so habe ich an bestimmten Stellen zwangsläufig ständig Fehler.
Ok, der Enyaq kann keine (oder zumindest nicht alle) Schilderkombinationen interpretieren. Eine 70km/h-Schild mit darüber befindlichen, dreieckigen Ampel-Warnschild kennt er schlichtweg nicht und lässt einen nach Passieren der Ampel gerne noch kilometerweit mit 70km/h, anstatt zul 100km/h, weiterfahren.
Gefährlich ist das sicher nicht, aber blöd.
Von solchen "blöden" Situationen, hatte mein Enyaq durchaus mehrere auf der Pfanne.
Da ich meist nicht so blöd weiterfahren möchte, geht es halt nicht anders, als manuell ein zu greifen.
30er-Schilder mit Zusatzbedingungen sind ebenfalls nicht immer so sein Fall. Auch da ist häufig ein manueller Eingriff nötig. Während fast jeder Ortsdurchfahrt sind 30er-Zonen vorhanden.
Zudem arbeitet er Geschwindigkeitsschilder nur stumpf hintereinander, mit ca 1 sec Verzögerung nach dem Passieren ab, auch wenn diese nur 100m auseinander stehen, was auf Landstraßen/nach Ortsausfahrten häufiger vorkommt.
Er kann halt nichts zusammenfassen.
Auch das kann zu "blöden" Situationen führen und wohl kaum ein unassistierter Fahrer würde in solchen Situationen so fahren, wie pACC
Gefährlich wird es dann tatsächlich, wenn er, aus welchem Grund auch immer, z.b. im Stadtgebiet auf einmal deutlich über 50km/h fahren möchte und man den Grund zudem nicht erahnen konnte. Ob er sich von der Heckbeschriftung eines Sattel-Aufliegers der am Straßenrand parkt, hat täuschen lassen, weiß man in dem Moment nicht unbedingt.
So etwas darf m.E. nicht sein.
Zumindest die Geschwindigkeitserkennung sollte der Enyaq, wenn er denn schon aktive Systeme hat, die darauf zurückgreifen, deutlich besser hin bekommen.
Dass mal ein schmutziges Schild nicht erkannt wird, wäre für mich noch ok (dann sollte er das dem Fahrer allerdings melden, wie es ein guter Assistent machen würde), aber dass er die Regeln der STVO nur teilweise beherrscht geht m.E. gar nicht.
Ich muss im Stadtgebiet und auf Landstraßen mit pACC oftmals per hand fahren, um Fehler zu kompensieren.
Das ist dann definitiv auch nur halbautomatisch.
Allein, weil der Enyaq keinen "Offset" beherrscht (z.b. plus 3km/h bei jeder Geschwindigkeit) muss man, wenn man darauf Wert legt, auf Landstraßen mit ACC häufiger eingreifen, als mit Tempomat.
Wenn der Tempomat zusätzlich in der werkseitigen Auswahl geblieben wäre, hätte ich die On Demand-Funktion "ACC" für 320€ nach der 1-monatigen Probezeit genommen, denn für Autobahnen, Stop&Go usw. fand ich ACC durchaus hilfreich.
Auf den normalen Tempomaten möchte ich bei den o.a. bisher bescheidenen Fähigkeiten von pACC bei meinem hauptsächlich gefahrenen Strecken eindeutig nicht verzichten.
Autobahnfahrten kommen bei mir nur recht selten vor.
Der GRA ist halt manchmal sinnvoller als pACC und bei dem ist es von vorn herein klar, dass und wann genau man manuell eingreifen muss.