Das Problem bei den im Auto eingebauten HV-Batterien ist, dass dort von niemanden, weder vom "Werk", noch von Aviloo, noch von sonstigen Firmen der SOH der Batterie bestimmt wird, sondern ein Vergleich mit einem künstlich festgesetzen/programmierten Netto-Energieinhalt gemacht wird und selbstverständlich kann man den, in Grenzen, so anpassen, dass für den Kunden noch dieselbe Energie zur Verfügung steht.
Mit dem Zustand der Batterie selbst hat das aber nur bedingt zu tun.
Dieser I3 hatte, so weit ich es noch behalten habe, rund 27kWh-max. Energie, die genutzt werden kann und das hat sich seit dem Neuzustand nahezu nicht geändert.
Daher die errechneten fast 100% SOH-Wert.
Die Batterie selbst, hatte aber schon ca 6kWh verloren. Ich meine, es wurde gesagt: 3 Kwh des unteren und 3kWh des ursprünglich oberen Puffers.
Wenn diese Zahlen stimmen, heißt das für den SOH der Batterie selbst: 27kWh/(27+6kWh) * 100 = 82%
ohne wenn und aber...
Für den Kunden steht die selbe Reichweite zur Verfügung.....ja. Wenn man die nutzbare Energie der Batterie im Neuzustand derart beschränkt, ist das technisch kein Problem. Das ist mit jeder Batterie, zumindest manuell, machbar.
Unterschied:
Wenn z.b. der obere Puffer komplett fehlt, muss die Batterie (brutto) auf 100% SOC aufgeladen werden, was bedeutet, dass sie mit einer höheren Ladeendspannung geladen wird, als früher, als die noch zusätzlich möglichen 3kWh nicht ausgenutzt wurden.
Je höher die Ladeentspannung, desto schädlicher für die Batterie.
Altbekannte Regel bei LI-Batterien.
Das ist ja auch der Grund, weswegen man möglichst nicht vollständig aufladen sollte und das ist i.d.R. der Grund, weswegen dieser obere Puffer existiert.
Man will die schädliche Wirkung einer 100%-Ladung durch den Kunden verringern, indem man es so einrichtet, dass 100% aus Kundensicht, z.b. nur 90% aus "Sicht" der Batterie sind.
Für mich sind die hier errechneten 99% SOH nicht relevant, weil sie sich nur auf die Reichweite beziehen, aber völlig außer acht lassen, dass die Batterie, jetzt, wo sie real bereits ca 20% Energiespeichervermögen verloren hat, spezifisch viel mehr gefordert wird, als im Neuzustand.
Wenn die Batterie 20% Enerspeichervermögen verloren hat, wird deren Spannung bei identischem SOC (Ladezustand) bei einem identischen Tritt aufs Gaspedal (gleiche Leistungsanforderung) geringer sein, als früher.
Wenn dann auch der untere Puffer fehlt, wird/sollte das daher zu einer früheren Leistungsbeschränkung durch das BMS führen.
VW/Skoda macht das meines Wissens etwas anders:
Es bleiben auch bei älteren Fz obere und untere Puffer erhalten (ob die kontinuierlich kleiner werden, weiß ich nicht).
Dadurch ist es zwangsläufig so, dass die nutzbare Energie geringer wird, wenn die Batterie selbst, schwächer wird.
VW/Skoda selbst versprechen beim 62kWh-brutto-Akku 58kWh netto im Neuzustand und genau diesen Wert setzen sie konsequenterweise auch als Basis für die SOH-Hochrechnung an.
Eine Bedingung für die VW/Skoda-Batteriegarantie ist eine Unterschreitung von 70% SOH und zwar gem. VW/Skoda-Test.....
Wenn man einen Test von Aviloo machen lässt, kann es daher sein, dass dieser noch mehr als 70% SOH anzeigt, während der Test von VW (der m.E. ebenfalls nicht nur mal kurz ausgelesen wird...) eventuell schon unter 70% aussagt.
Speicher hat m.E. beide Tests mit seinem alten Enyaq gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass der Aviloo-Test deutlich optimistischer war.