Das "Problem" ist, Skoda/VW ist noch weit weg davon ein Software Unternehmen zu sein. Auch wenn die weichen dahin gestellt werden, so ein Konzern ist seeehr träge.
Mann muss aber auch sagen die typischen Kunden sind auch oft keine Tech Junkies.
Und das führt nun aus meiner Sicht zu diversen Problemen.
Annahme der Anwender (und evtl auch des Produktmanagements), ist doch "nur" Software, zwei Zeilen Code etc.. Das das nicht so ist, zeigt sich dann an der Entwicklung. Bsp Thermomanagement. Heizen der Batterie unter 8 Grad z.b. ist / sollte tatsächlich einfach zu realisieren da kaum Abhängigkeiten. Wenn Akku unter 8 Grad und Batterie >z Prozent, heizen bis x grad..
Vorklimatisieren vor Ladestation klingt auch erstmal einfach, aber selbst da würde der Satz schon lauten: wenn nächstes Ziel Ladestation in Navi und Ladestationen ist HPC und Ankunft in x Minuten und Akku unter x Grad dann heizen bis y Grad.
Man sieht, im Verhältnis! schon deutlich komplexer. Zusätzlich sind hier zwei unterschiedliche Systeme (welche bei Skoda vermutlich zwei unterschiedliche Abteilungen bearbeiten) beteiligt. Navigation und Thermomanagement. Zusätzlich was soll gemacht werden wenn: Navigation angebrochen, plötzlich Stau, Umplanung auf andere Ladesäule, "zu" geringer Akkustand. Alles sicher Lösbar und auch keine Raketenwissenschaft, aber eben auch definitiv keine zwei Zeilen code!
Und das ist, wie wir wissen, ja nicht das einzige Problem.
Jetzt kommt das aus meiner Sicht aber wirklich fatale, das Denken in "Releases". Die Probleme sind bekannt, und viele, da bin ich mir sicher, auch schon umgesetzt. Nur jetzt kommt die Frage was muss in das nächste Release (z.b. 3.0). Ganz schlaue nun: Na halt alles was noch nicht rund läuft. Also setzt sich da jemand hin und arbeitet aus was man mit dem nächsten Release verbessern will und plant alles und irgendwann kommt dann ein Featureumfang und ein Datum raus.. nur funktioniert Softwareentwicklung so leider meist nicht. Probleme sind komplex und meist komplexer als gedacht, vieles lässt sich nicht von vorneherein abschätzen. Und es tauchen auch neue Probleme auf.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann neben den Problemen in der Entwicklung auch ein PR Problem. Erst vertröste ich die Kunden für alle! Probleme, wenn das nächste Release aber alle Probleme lösen soll wird es nie! fertig.
Deshalb sind die sogenannten "OTA" Updates auch so wichtig. Da man hier einzelne Funktionen, Bugfixes sofort dem Kunde bereitstellen kann, wenn sie fertig. Allerdings muss der Kunde dies auch annehmen. Zusätzlich muss das Unternehmen auch so Funktionieren. Und da sind die Autohersteller halt historisch noch etwas ganz anderes gewöhnt.
Wo die Reise hingehen kann, mit den entsprechenden Auswirkungen, kann man bei Tesla sehen. Und man könnte sagen macht es doch einfach nach, aber so einfach ist es eben nicht, da Tesla noch nie etwas anderes gemacht hat, also kein Unternehmen um Hintergrund das ich mitnehmen muss und auch keine Bestandskunden.