Solange bleib ich erstmal bei meinen Befürchtungen, dass der Enyaq oder generell die MEB-Plattform sehr fehlerbehaftet ist.
Ich bin der festen meinung, dass es kein MEB spezifisches Thema ist. Mängel gibt es bei anderen Autos genauso. Egal ob Elektro (specht mal mit einem Tesla-Fahrer, der keine rosarote Brille auf hat), oder Etron (mein Kollege steht seit Donnerstag wg. einem "kleinen SW-Update" in der Werkstatt oder auch anderen "komplexen" Verbrennern. Sei es ein "vollgestopfter" A6 oder sogar die Japaner. Und klar - man spricht nur über Dinge, die nicht (zufriedenstellend) funktionieren, nicht über die Dinge die OK sind.
Wenn man die heutigen Autos vergleicht mit Autos vor 20 Jahren ist einfach so viel Technik drin, die defekt werden kann und ebenso ist die Komplexität der ganzen Sensorik etc massiv hoch. Vor 20-30 Jahren rissen Keilriemen, gab es viel mehr defekte Kolbenringe, Schiebedächer wo es reinregnet, defekte Katalysatoren, Rost, undichte Dichtungen etc. Die Mechanik wurde massiv verbessert, auch bei "billigen" Auto. Die Elektronik ist neu, und da gibts noch (viel) Luft nach oben.
Ich frage mich halt, ob ein defekter Keilriemen oder ein defektes Hochvolt-Steuersystem schlimmer ist - bei beidem steht man am Straßenrand. Das Problem ist viel eher, dass man bei Autos, die sehr viel kosten, erwartet, dass die Elektronik besser funktioniert als bei einem teureren Android Handy (oder Apple). Oder einem teuren Windows-PC. nur warum. It's Software, it's never done. Klar ist das massiv ärgerlich, aber es ist alternativlos. Wenn man die Fehler nicht haben will, muss man Bus fahren (oder Bahn) oder sich ein 10 jahre altes Gebrauchtauto kaufen, bei dem man genau weiß, wie damit gefahren wurde.
Einzig vom Mercedes kenne ich solche Themen (noch) nicht persönlich. Eventuell liegt es am Stolz der Käufer, dass sie das nicht weiter verbreiten, oder am viel besseren Kundenservice (zb Kommunikation oder Leihautos), oder die haben wirklich (immer noch) die Nase vorne in der Qualität, auch in der Elektronik.
und, bevor es wer fragt, ich arbeite in der Software-Branche.