Beiträge von Henning

    "Mein Händler sagte...", Fällt wohl ehr in den Bereichen der stillen PR. So lässt sich der Kunde am besten beeinflussen. ? Womit sollten wir in fünf Jahren denn sonst fahren? Holzvergaser, Wasserstoff oder Kernfusion? Wohl kaum.

    Seit der LiPo auf dem Markt ist, gibt es wie immer in der Chemie mühsame, kleine Verbesserungen. Ich erwarte keine destruktive Innovation. Jede der heute neuen Innovationen hat auch Nachteile, die es zu kompensieren gilt. Bis die Serienreife der entsprechenden Akkusysteme kommt, dauert es mindestens ein halbes Autoleben lang.

    Vor den Lithium Akkus haben für Viele auch andere Akkutechnologien funktioniert. Nur eben mit weniger Reichweite und etwas schwerer, was auf die Zuladung ging.

    Sollten die Verbesserungen kommen, werden die Reichweiten nach dem Kosten/ Nutzen Prinz wachsen. Sicher werden die Autos dann leichter und günstiger. Für irrsinnige Reichweiten wird kein Kunde zahlen wollen.

    Das Dieselfahrzeuge so weit fahren können liegt daran, dass der Platz und die Mehrkosten eines größeren Tanks unbedeutend sind. Davon ist man beim Akku noch mehrere Jahrzehnte weit weg. Es wird mehr so eine Frage sein wie, "Kaufe ich den V12 oder tut es der Dreizylinder?"

    Wir haben vor zwei Jahren ubesten Audi A2 1.4 TDI durch einen e-Golf ersetzt. Im Anschaffungspreis schätze ich beide gleich ein. Der an Ende 14 jährige A2 war ehemaliger Werksmittarbeiter Wagen. Hatte Klimaautomatik, Sitzheizung und ein Radio Konzert. Vom Nutzwert hat der e-Golf natürlich einen Sitz mehr, Navi, Standheizung und was der e-Antrieb so mit sich bringt. Einigen wir uns auf etwa gleich teuer und gleich gut, für die jeweilige Zeit.

    Der A2 lief mit rund 4L/100km. Über die Jahre würde ich den Preis bei 1,25€/L schätzen. Sind also 5€/100km.

    WeConnect gibt im Durchschnitt 14kWh/100km für den Vortrieb an. Dazu kommt die Klimatisierung, ca. 0,25kWh/100km wäre meine Schätzung übers Jahr. Dann gibt es noch Ladeverluste. Nehmen wir einfach 5% an. Sind wir bei rund 15kWh/100km. Macht ca. 4,50€/100km bei 0,3ct/kWh Haushaltsstrom.

    Der A2 ging alle 40.000km zum Ölwechsel für ca. 80€. Ansonsten ganz normaler Verschleiß. Wir leben in S.H.. Die Bremsen verrosteten meist. Dann ist noch die Steuer, die für den A2 in den letzten Jahren noch fällig war.

    Mein Fazit: e-Autos fahren sauber, leise und komfortabel. Arm oder reich machen sie nicht.

    Um eine Idee zu der Physik zu bekommen ist A Better Routeplanner ein schöner Rechner. Besagte Tour nach Frankfurt habe ich dort für meinen e-Golf, die Model S, 3 und Enyaq 80 2x4 durchgespielt. So kann man erfahren welches Fahrzeug bei welcher Fahrweise inklusive Laden wie zügig voran kommt. Während die Long Range Modelle es in 5:32 (S) bzw. 5:57 (3) schaffen sollten, wird der Enyaq vermutlich 6:12 benötigen und dabei mit 314Wh/km zügig dahinrollen können (gut 120km/h, 3x laden). Fährt man seinen Verbrach herunter, indem man 100km/h fährt ist es in 6:38 mit zwei Nachladungen möglich (215Wh/km).

    Verbrauchsoptimiert, also so wie ein e-Golf Fahrer es auf Grund vom fehlenden Akkukühler angehen sollte, werden vermutlich wieder die 95km/h und eine Reisezeit von 7:08 bei 191Wh/km Verbrauch möglich sein. 1:04 ( 17%) mehr Reisezeit bringen den Verbrach um rund 30% runter.

    Muss halt jeder sehen wo er geizen mag. ;)

    Mal ganz im Ernst. Wenn man den Fernverkehr auf unseren Autobahnen realistisch beobachtet, fahren schon jetzt die wenigsten über 130km/h. Auch 95km/h von Frankfurt nach Kiel habe ich schon mehrmals im Superb probiert. Niemand hat gedrängt oder gehuppt. Mit 3,6L/100km ist man dann dabei. Theoretisch führe so man 1700km am Stück, also der Wagen. Ich schaffe leider kaum mehr als 250km bevor ein Boxenstopp notwendig wird. Reichweite wird noch immer überbewertet.