Beiträge von Enyaq2020

    Es ist für weniger erfahrene E-Auto-Fahrende allerdings auch nicht hilfreich, wenn sie oft lesen können, dass das Navi gar nichts tauge oder alles Quatsch sei usw. (Hinweis: ich fasse hier Aussagen von verschiedenen sich eher pauschal äußernden Forumsmitgliedern zu verschiedenen Themen zusammen).


    Deshalb finde ich es besser, wenn jeder auf sich bezogen schreibt, wie er etwas sieht, als es zu sehr zu Verallgemeinern und pauschalieren.


    Ich denke, dass

    - tatsächlich alle hier im Forum der Meinung sind, dass das ENYAQ-Navi noch „Luft nach oben“ hat und sinnvolle Punkte wie z.B. die Topographie ergänzt werden sollen,

    - gleichzeitig eine nicht so kleine Gruppe mit dem ENYAQ-Navi durchaus gut hinkommen, weil es - zumindestens bei diesen - eine brauchbare Ladeplanung (immer als Vorschlag, nie als Zwang) und brauchbare Verkehrsmeldungen (ebenfalls immer als Hinweis, nie mit absoluter Garantie) gibt.

    Wobei in Schleswig-Holstein noch Luft nach oben entlang den Autobahnen für den Reiseverkehr ist. :) Es hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren dort aber schon viel zum Positiven hinsichtlich der Ladestruktur verbessert. :thumbup:


    Ich sehe aber einfach nicht ein, wieso ich von der Autobahn runterfahren soll, um in irgendwelchen Gewerbegebieten oder an abgelegenen Supermarktparkplätzen zu laden, obwohl direkt an den Rasthöfen der Autobahn bessere Alternativen existieren. Das Werksnavi hat mich mehrfach so leiten wollen.


    Meine Erfahrung ist, dass inzwischen viele Raststätten, Autohöfe, MCs und BKs an den Autobahnen Lademöglichkeiten haben, so dass ich bei anfallenden Biopausen die Autobahn nicht oder nur wenige Meter verlassen muss und Laden kann — und dies auch inzwischen sehr stressfrei mache, egal was ENYAQ, Google usw. planen.

    Ich fahre bei meinen Langstrecken-Fahrten auch ab einem SoC von 20 % oder weniger gemütlich an einen mir gut passenden Schnelllader. Teilweise kann das bei Bio-Pausen-Bedrf aber auch schon früher geschehen, dann wird eben mal kurz nachgeladen.


    Generell halte ich die Reichweiten-Diskussion für eher theoretisch:

    - Bis auf wenige Ausnahmen von täglichen Langstreckenfahrten von über z.B. 300 km (um mal im sicheren Bereich ohne Nachladen zu bleiben) fahren die meisten von uns kürzere Strecken, die auch in den meisten Fällen ein in den Ablauf passendes Laden erlauben.

    - Für Langstrecken müssen alle diejenigen, die wie auch ich früher immer die berühmten „1.000 km in einem Stück mit 150 km/h“ gefahren sind, umdenken. Es ist eine reine Kopfsache.


    Meine Empfehlung ist, die für einen realistischen Fahrtstrecken zu betrachten und sich ran tasten. Das ist übrigens für Neulinge bei Verbrennern auch nicht anders.

    Zum Abschätzen der Leuchtreichweite lassen sich auf einer geraden Straße außerorts diese Anhaltspunkte nutzen:

    - auf Autobahnen und vergleichbaren Straßen in der Regel bei ebenen Gerade:

    — Leitpfosten alle 50 m

    — Linie zwischen den Fahrstreifen im Verhältnis 1:2, also 6 m Linie, 12 m Lücke

    - auf anderen Straßen außerorts:

    — Leitpfosten alle 50 m

    — Mittellinie im Verhältnis 1:2; sowohl 6 m Linie und 12 m Lücke als auch 3 m Linie und 6 m Lücke


    Im Internet gibt es hierzu eine Menge an ausführlichen Unterlagen.

    Nun läuft die App auch bei meinem ENYAQ. :)


    Allerdings kann ich die Traffication Infotainment-App (TIA?) nur aus dem Menü heraus starten. Ich kann zwar die Schaltfläche auf eine der drei Favoriten unten im Infotainment legen, doch diese Schaltfläche bleibt dort funktionslos — genau wie es auch bei der PowerPass-App ist. X(

    Für mich ist es immer noch am einfachsten, das Ziel im Navi einzugeben und dann die Differenz zwischen Zielentfernung und Reichweiten-Anzeige im Auge zu behalten. Wenn ich z.B. 350 km weit fahren möchte und mein ENYAQ zeigt eine Reichweite von 390 km an, dann behalte ich den Unterschied von 40 km im Blick, wenn ich mit diesem Unterschied auch ankommen möchte. Damit ergibt sich der Rest automatisch.


    Zu Zeiten, als es auf der A7 nördlich von Göttingen 30 km Baustelle gab, konnte ich da in dem 80 km/h-Bereich mir ein gutes Polster einfahren, um anschließend deutlich zügiger fahren zu können. Umgekehrt habe ich auch teilweise vorher die Differenz herunter gefahren, weil ich ja wusste, dass ich in der Baustelle wieder Puffer schaffe.


    Meine Erfahrung über die letzten zweieinhalb Jahre ist „so über den Daumen“:

    - bei = 120 km/h: Zielentfernung und Reichweite nehmen parallel ab

    - bei < 120 im/h: Zielentfernung nimmt schneller ab als Reichweite

    - bei > 120 im/h: Zielentfernung nimmt langsamer ab als Reichweite

    Und mit dieser Erkenntnis, die weit davon entfernt ist eine Raketenwissenschaft zu sein, kommen sowohl ich als auch bisher alle Mitfahrenden sehr gut hin.😀

    Ich hatte die App auch bereits beim ersten Erscheinen geordert, dann kam aber nie etwas, auch nicht die Absage-E-Mail.


    Heute habe ich mal während der Fahrt (na ja, wahrend der Ampelstops) die 5 EUR investiert, was überraschend gut funktioniert hat. Die Bestätigung-E-Mail ist auch da, aber im ENYAQ konnte ich vorhin nichts Neues sehen, so dass mein erstes Fazit ist: intuitiv gent für mich anders. Mal schauen, wie es bei der nächsten Fahrt sein wird.