Nach dem 130'000 Service plötzlich schlechte Ladeleistung

  • Hallo liebe Fangemeinde

    Mich wurmt seit knapp knapp 3 Monaten meine schlechte Ladeleistung.

    Vorneweg zuerst meine eigentliche Frage:
    Ist es überhaupt technisch möglich, dass bei einem Service irgendwie das BMS resetet wird, oder ein dickes Stromkabel von der Batterie entfernt wird um die Verbindungen auf Korrosion zu prüfen (Und anschliessend nicht sauber zurückgesteckt wird) ?

    Ausgangslage:
    Im Sommer hatte ich bei optimalen Bedingungen noch eine max. Ladeleistung von bis zu 125Kwh. Nach dem Service, mitte September ist mir einige male eine unterirdisch schlechte Ladeleistung aufgefallen.
    Da ich ja kein Neuling mehr bin, weiss ich das verschiedene Faktoren davon abhängen. Aktuell ist es ja auch viel kälter. Und ich verfalle ja auch nicht nach einigen male in Panik. Aber hier einige Beispiele
    - An einer 50Kwh Ladesäule, als einziger, geladen. 50% bis 90% > 2 Stunden 10 Minuten. Ladeleistung im durchschnitt 25-30Kwh. Ja, ich weiss das ab gegen 100% akut weniger geladen wird. Aber wenigstens bis 80% hätte ich 50Kwh erwartet.
    - An einer 300Kwh Säule geladen, als einziger, 15% bis 24% > 30 Minuten. Ladeleistung anfangs 70Kwh, dann kurz auf 5Kwh/8Kwh, danach ca. 30Kwh
    - An einer Säule mit 150Kwh, als einziger, geladen. Milde Temperaturen, im Schnitt 50Kwh (30-80%)
    - Meine Batterietemperatur (Gemäss der fragwürdigen App) selbst nach 100km Autobahn bei 18Grad.
    - Selbst bei 18Grad Batterietemperatur müsste sich ja die Batterie nach dem Ladestart erwärmen. Das sehe ich aber mit der Looser App nicht. Manchmal steht vor 29 Minuten aktualisiert
    - Unter dem Strich habe ich gefühlt seit dem Service diesen ärgerlichen Umstand. Ja, ich bin mir bewusst das es kälter ist

    Hat mir jemand einen Rat?

    Vielen Dank zum voraus
    Elektryon

    Skoda Enyaq IV 80 | Energy-Blau | Loft | AHK | Wärmepumpe | Convenience Plus | Drive Sport Basic | Infotainment Basic | Klima Basic | 125 KW | Sportfahrwerk

  • Elektryon

    Hat den Titel des Themas von „Nach dem 120'000 Service plötzlich schlechte Ladeleistung“ zu „Nach dem 130'000 Service plötzlich schlechte Ladeleistung“ geändert.
  • Die Säulen geben kW ab und und die Menge ist dann kWh. Nur am Rande, hast Du nur falsch geschrieben.


    Ansonsten, können natürlich auch die Säulen drosseln. 5 oder 8kW sind aber echt wenig. Habe ich noch nie erlebt. Ehe so 20-30 kW bei einer 300 Säule. Einmal ein beschädigtes Kabel, wo dann die Säule ganz ausfiel und einmal eine defekt Wasserkühlung. Da konnte man fühlen dass an einer Säule keine Flüssigkeit durchs Kabel gepumpt wurde und nach kurzer Zeit war das Kabel so warm, dass gedrosselt wurde.


    Hast Du einen CarScanner irgendwie zur Verfügung? Da kannst Du nachsehen, wieviel Strom das Auto anfordert und mit dem Strom den die Säule liefert, vergleichen. Dann erkennst Du, ob es Dein Auto ist oder eben doch die Säulen sind, die drosseln.

  • Danke @GiMichael und @NicT für die Antworten.

    - Die Säulen sind definitiv nicht defekt
    - Den Carscanner möchte ich lieber nicht benutzen
    - Softwareupdate auf 3.8 habe ich bereits vor dem Service gemacht.

    Was mich jetzt einigermassen beruhigt ist das die Batterietemperatur während dem laden auf 27.5 grad geht. Trotzdem bin ich jetzt im Schnitt bei 30-35 Kw .
    Vielleicht ist das bei allen andern auch so....

    Danke und Grüsse
    Elektryon

    Skoda Enyaq IV 80 | Energy-Blau | Loft | AHK | Wärmepumpe | Convenience Plus | Drive Sport Basic | Infotainment Basic | Klima Basic | 125 KW | Sportfahrwerk

  • Moin, für mich ein klarer Fall für die Werkstatt.

    Wenn das mal passiert, dann mag das sein, aber immer wieder.....

    Mit Bildern Dokumentiren, den Akkustand und die Ladeleistung in kW

    Damit dann zur Werkstatt

  • Elektryon

    Ich fürchte auch, wie die anderen schreiben, dass es eher vom Auto kommt und ein Fall für die Werkstatt ist. Denkbare Verursacher:

    1. Sofern Du das nicht ausschließen kannst, hätte ich eher das nachweißliche Verschlimmbesserungs-Update 3.8 als die Werkstatt im Verdacht. Ein OBD Stecker mit Carscanner könnte Dir im Vorfeld eines Werkstatt Besuchs noch zusätzliche Klarheit bringen.
    2. Es gab hier schon Berichte von einzelnen unplausibel nach unten abweichenden Temperatursensoren, die dann genau die beobachtete niedrige Ladeleistung provozieren können. Die trefflich als Looser-App bezeichnete Temperaturanzeige ist hierzu leider so wertlos wie man das überhaupt programmieren kann. Selbst wenn sie ausnahmsweise nicht abstürzt oder 1 h alte Werte anzeigt, ist meines Wissens völlig unbekannt, ob der eine einzige Wert ein Tmax, Tmin oder ein wie auch immer Tmed darstellt, was sehr entscheidend im Kontext der Interpretation ist. Auch da hilft wieder nur eigener OBD, wenn Du nicht auf die Werkstatt vertrauen willst. Und dass "die Batterietemperatur während dem laden auf 27.5 grad" heißt nix, außer dass Deine Akku-Temperierung wahrscheinlich funktioniert, denn so eine Erwärmung erreichst Du bei den von Dir genannten niedrigen Ladeleistungen nicht unbedingt allein durch den Batterieinnenwiderstand.
    3. In der Werkstatt nicht von Geschwafel zu Winter bla bla einbremsen lassen. Wenn die Werkstatt wie zumindest bei uns häufig eine 20 kW DC Säule hat, kannst Du mit 10 % SOC beim Autohaus ankommen, die Säule als Priomär-Trigger für die bei Dir nicht anders startbare Akkutemperierung missbrauchen, ca. 15 Minuten lang sollten reichen für rund 20°C. Und dann mit immer noch < 25 % SOC mit jemandem von der Werkstatt zum nächsten kleinen Ladepark mit mind. 150 kW Säulen fahren, damit ihr auch da 2-3 Säulen durchprobieren könnt. Dann sollten auf jeden Fall mal 100 kW auftauchen.
    4. Ich fürchte aber es könnte auch mit Deinem folgenden alten Post zu tun haben und am nächsten Modul liegen, dass sich meldet, würde man wohl auch mit OBD sehen denke ich.


    In dem Kontext könnte es theoretisch auch noch ein schlechtes Balancing sein, wenn Du in Kombination mit einzelnen schnell entladenden Packs/Zellen sehr lange nur zwischen 30 - 70 % SOC gependelt bist, aber IMO eher die unwahrscheinlichste Variante.

    BJ 2021; MJ 2022 Enyaq 80, Netto-Restkap. 74 kWh = SOH 96 % @ 107 tkm @ 13 kWh/100 km gemischt Winter/Sommer

  • Und noch, siehe anbei, als Ergänzung von einem Enyaq,

    der sowohl kalendarisch und km ähnlich gealtert ist und ebenfalls mit den selben damals kritischen und in Teilen zurück gerufenen LG Chem Zellen aus 2021:

    - Im Sommer sind weiterhin rund 150 kW drin, wenn man bei ausreichend tiefem SOC einsteigt, was entscheidend ist, wahrscheinlich auch immer noch 170 kW und

    - Im Winter eben sehr abhängig von Akku Temp und SOC aber mal im Beispiel auch noch knapp 100 kW.


    Siehe dazu jeweils die Outside Temp. jeweils nach Langstrecke.


    Und zu Deiner anfänglichen Frage mit Stromkabel abstecken, etc. müsstest Du weiter ausholen, da die eher merkwürdig klingt, z.B. Auszug Werkstatt Bericht etc.

  • zero-surfer

    Vielen herzlichen Dank für deinen sehr aufschlussreichen Post. Mir fällt dazu spontan folgendes auf:

    - JA, ich habe nur wenige Tage VOR dem Werkstattbesuchen das OTA 3.8 installiert. Nicht das dies noch in Rechnung gestellt wird. Und sehr wahrscheinlich hatte ich bis zum Termin sogar gar nicht geladen.
    Das deckt sich höchstwahrscheinlich mit meiner "gefühlten" Vermutung der Werkstattbesuch könnte Schuld sein

    - JA, ich fahre meistens zwischen 30% und 80%. Selten bis 10% und nie bis 0%. Auf 100% lade ich höchstens 2x pro Jahr. Und alle Ladezyklen fast ausnahmslos DC

    Ich werde mir jetzt mal den Carscanner installieren. Den OBD Adapter dazu habe ich schon lange.
    Was mich genervt hatte, ist das wenn Android Auto automatisch startet, die Bluetooth Verbindung "wegschnappt" wird. Daher eher nutzlos....Aber ich kappe jetzt mal die AA Verbindung und schaue mir
    die von dir exzellent beschriebenen Werte an.

    Wenn ich selber ein Balancing vornehme, wie oft soll ich das AC laden von 0% - 100% vornehmen? 1x wird vermutlich nicht reichen.

    Skoda Enyaq IV 80 | Energy-Blau | Loft | AHK | Wärmepumpe | Convenience Plus | Drive Sport Basic | Infotainment Basic | Klima Basic | 125 KW | Sportfahrwerk

  • Wenn ich selber ein Balancing vornehme, wie oft soll ich das AC laden von 0% - 100% vornehmen? 1x wird vermutlich nicht reichen.

    Wenn du es noch nie gemacht hast, kannst du es bei nächster Gelegenheit auch ein zweites Mal versuchen. Aber im Grunde reicht 1x.

  • Elektryon

    wie GiMichael schreibt. In dem Kontext ist Deine Aussage: "alle Ladezyklen fast ausnahmslos DC" ggf. auch noch wichtig.


    Leider kenne ich keine Quelle die beschreibt wie MEB balanced, mein Halbwissen dazu wäre, dass bei DC-Ladung schon wegen der Geschwindigkeit nichts passiert. Womit der Akku über ausschließliches DC-Laden im Balancing ziemlich verranzen kann, könnte auch im Manual stehen. ;)


    Ich wäre mir zumindest sehr sicher, dass MEB nur passives Balancing betreibt, also die individuelle Spannung bzw. SOC von zu hoch geladenen Zellen nur über einen Lastwiderstand verheizt. Das braucht aber immer Zeit in der Größenordnung von vielen Minuten, wenn nicht mehreren Stunden, je nachdem wie vergurkt Deine aktuelle Balancing Situation ist, da die individuelle Zellverdrahtung bzw. Lastwiderstände nicht beliebig groß designt sind. Prinzipiell kann Balancing auch nach einer Ladung typischerweise oberhalb von SOC 80 % ablaufen, was in Deinem Fall aber bedingen würde, dass Du die Kiste nach Deinen DC Ladungen und dann eben gut über 80 % SoC auch mal stehen gelassen hast.

    Für eine Kalibrierung also um dem BMS seine Zellen und deren Ladekurve wieder möglichst vollständig zu zeigen und genau Neuberechnungen zuzulassen, muss es nicht 0 % SOC als Startpunkt sein, da reicht auch IMO etwas zwischen 5 - 10 %. Ich würde aber nach einer 100 % AC Ladung die Kiste tatsächlich entgegen der normalen Nutzungsempfehlung mal 1 h stehen lassen, zum einen, dass die Zellen vom BMS nochmal auf dem Weg zur Ruhespannung gemessen werden können und eben um etwaiges Top-Balancing im Ruhezustand zu erlauben.


    Und noch der Hinweis:

    Bei meinem ersten BEV einer Konstruktion aus 2009 war es noch so, dass, interpretiert aus dessen OBD, die Zellspannungen auf SOC 100 % auf gleiches Level gebalanced wurden. MEB ist hier meinem Eindruck, wieder aus OBD Beobachtung, eher intelligenter, dass sie eher bei ca. 30 % auf gleiches Level gezogen werden, was IMO auch mehr Sinn macht. Die tatsächliche Logik inkl. Betrachtung der individuellen Kapazitäten mag aber, hoffentlich, auch noch viel komplexer sein.


    Heißt für Dich, nicht wundern wenn Du bei 100 % SoC noch Abweichungen von gut 10 mV siehst. Ich habe zwar auch schon von Leuten gelesen die bei 15 mV dann schon im Rückruf waren, was ich zum Teil auch habe, aber wie gesagt, es ist eben auch nicht nur Spannung und Kapazität, sondern ggf. auch Selbstentladungsraten etc. die mit gemessen und bewertet werden und eine Rolle spielen.

    In der Hoffnung das der MEB Algorithmus zumindest an der Stelle intelligent ist und nicht alle Rechnerkapazität in 3D-Infotainment-Animationen verschwendet wurden. ;)

    BJ 2021; MJ 2022 Enyaq 80, Netto-Restkap. 74 kWh = SOH 96 % @ 107 tkm @ 13 kWh/100 km gemischt Winter/Sommer

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