Langlebigkeit der Enyaqbatterie

  • Mit dem Tausch einer "schlechten" Zelle durch eine Neue ist nicht viel gewonnen, da danach sehr schnell eine andere schneller altert als die übrigen.

    Genau das ist das was mich auch am meisten beschäftigt.

    Meiner Meinung nach ist das ersetzen defekter oder schwacher Zellen nur eine Alibimassnahme und Verkaufsmasche um unsichere Kunden zu beruhigen.

    Wenn die Zellen in einem Akkupack ein gewisses Alter erreicht haben, fällt eine nach der anderen aus. Wie weit will man das Spiel dann treiben? Alle 6 Monate in die Werkstatt die nächste Zelle für 1000€ tauschen lassen oder wie?

    Hyundai Kona electric SX2 Prime

    Skoda Enyaq iV60

    Pv 6,48kwp seit 9.2008

    Wallbox ABL eMH1

  • Stimmt, das ist es, wo ich mir, wenn überhaupt, gedanken mache.

    Wobei wir modellbauer unsere Akkus viel schlimmer behandeln (können) als wir Autofahrer.


    Ein wirkliches Leerfahren im Auto schaffen wir ja gar nicht, weil da die Software im Auto (also das BMS) vorher eingreift und den Akku schützt. Und das beim Laden, Entladen, und auch bei der Höhe der Belastung z.B. beim Beschleunigen.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, beim Auto eines der Module das ja aus mehreren einzelnen Zellen besteht getauscht wird. Ich weiß ja auch nicht genau, wie die einzelnen Zellen innerhalb eines Modules verschaltet sind.

    Beim 60er sind es wohl 9 dieser ca. schuhkartongrossen Module. Die dürften wohl alle seriell verschaltet sein. Bei ca 400v System-Spannung bleiben wohl 45 V pro Modul. Damit sind dann wahrscheinlich im Modul 12 Zellen in Reihe geschaltet.


    Beim 80er sind meines Wissens nach 12 Module verbaut. Um da dann auch auf ca. 400 V Systemspannung zu kommen sind die Zellen im Modul wahrscheinlich anders verschaltet.



    Bei parallel geschalteten Zellen hast du halt immer das Problem, die spannungslagen der parallelen Zellen einzeln zu messen . Die beste Zelle lässt die schlechten immer besser aussehen im volleren Zustand. Umgekehrt zieht die schlechteste Zelle ihre parallel geschalteten Partner zum Entladeschluss runter.

    Der Unterschied zwischen guten und schlechten wird immer größerer, umso schneller je mehr das Pärchen (oder auch triple) belastet wird.



    Von daher ist ein schonender Umgang mit dem Auto sich gut für den Akku.

    Und da sind wir wieder beim schlechtestmöglichen Umgang: eiskalt, höchste Last anfordern bei praktisch leerem Akku

    Enyaq iV60 - Race Blue, Manufacturing Date 2022-05-20, Tageszulassung bei freiem Händler, Zulassung auf mich Sept. 2022

    Plus: Klima / Convenience - Basic: Licht & Sicht / Sitzkomfort / Infotainment / Navi / Klima / Parken - Sonstiges: Transport / WP / AHK

    Wallbox: go-e HOME+, als Notziegel im Kofferraum ein BMW FlexibleFastCharger an CEE16

  • Recherche sagt, dass bei 50er und 60er die Module intern wohl 12s2p verschaltet sind (und dann 8 bzw. 9 Module in Serie) und der 80er/85er 8s3p (und dann 12 Module in Serie). Dognose hatte das hier mal geschrieben und bei GE findet man auch die Angabe. Offizielle Quelle von VW fehlt mir allerdings.

    Enyaq Coupe RS in Mamba-Grün 🐸
    VW e-up Facelift in Honey-Yellow 🐝


  • Es gibt bei Tesla ganze Datenwolken, die zeigen dass die Akkus halten. Nur beim Enyaq nicht. Ich gebe zu bedenken, dass der Enyaq 3 bis 4 Batterietypen hat, die man alle getrennt betrachten muss. Und ein Taxi hat ein ganz anderes Fahrprofil und wird gerade nicht hart rangenommen. Deswegen sind die 300.000 km nicht repräsentativ.

  • Wir hatten beim Model 3 SR+ bei ca. 44Tds Km und 3,5Jahren einen Akkutausch. Akku wurde immer pfleglich behandelt. Nur vor längerer Fahrt auf 100% geladen und auf der AB immer unter 150 km/h gefahren. Erst kam eine Fehlermeldung und dann lies sich der Tesla nicht mehr laden. Bis dahin hatte ich den Fehler nur bei den Model 3 Performance gelesen. Hieß damals im Teslaforum es wäre ein mechanisches Problem mit den Stromabnehmer der Zellen , die waren glaube ich von Panasonic.

  • Da kann man sich Gedanken machen wie man will, am Ende ist es einfach Glückssache ob man Pech hat oder nicht ;) Auch wenn man mehr Daten hätte.


    Deswegen mach ich mir da keinen Kopf erstmal. Was ich aber schon ein bissl hoffe ist, da es ja inzwischen genug BEVs auf der MEB Plattform gibt, das evtl. irgendwann eine Firma einen Akku anbietet, der den Alten ersetzen kann. Im besten Fall dann sogar mit mehr kWh und besseren Zellen.


    Wenn man bedenkt wieviel weniger Bremsen, Öl, Luftfilter, Zündkerzen, Partikelfilter, Zahnriemen usw. man für seinen Elektro braucht, wäre ich durchaus dazu bereit 10.000 Euro zu bezahlen wenn er 10 Jahre alt ist. Das ist natürlich davon abhängig, wie lange die Motoren, Steuergeräte und Onboardladegeräte halten. ^^

  • [...] Und ein Taxi hat ein ganz anderes Fahrprofil und wird gerade nicht hart rangenommen. Deswegen sind die 300.000 km nicht repräsentativ.

    Wie würdest Du den Akku denn noch härter rannnehmen wollen? Wenn ich das Video noch grob zusammenbekomme, wurde doch (fast?) nur schnellgeladen, immer auf 100% und Zyklen hat der bei 300.000km auch gut runter; klar könnte ich da jetzt noch jedesmal meinen vollen Akku durch B.L.O.E.D. im Bereich 60-160km/h während der Entladung stressen, aber das dürfte ein eher unrealistisches Szenario sein, so dass ich vermute, dass der Akku schon deutlich mehr Stress in seinem Leben hatte als die meisten anderen Enyaqs außerhalb der Entwicklung bei Skoda.

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  • AB 160 voll beschleunigen, bremsen, beschleunigen immer mit hohem Verbrauch, so dass bei 300.000 km mehr Zyklen und Belastung zusammen kommen. Auf 100% laden und 1 Monat stehen lassen.


    Ein Taxi fährt zwar viel aber eher gemütlich. Die 100% stehen nicht lange an und bei AB Fahrten wird man mit 300.000 km auf der Uhr deutlich mehr Belastung haben als ein in der Stadt und über Land.

  • Ok, also mit für vermutlich jeden Fahrer innerhalb der StVO eher unrealistischen Randbedingungen. ;)

    Spekulation meinerseits: für alle Enyaqs, die im "normalen" Rahmen selbst im Außendienst mit viel v_max bewegt werden dürfte das doch höchstens in die Nähe des Taxis kommen. Bei 160km/h zieht der auch nur irgendwas um 70kW aus der Batterie, das hab ich beim Schnellladen doch recht schnell überschritten (unserer hat im Durchschnitt ~97kW, wobei man da natürlich einschränken muss, dass er den langsamen Bereich >80%SoC am HPC so gut wie nie sieht). Ich würde also das besagte Enyaq Taxi aus dem Video (gibt sicher welche, die schonender behandelt werden) erstmal als Zeichen dafür nehmen, dass der Akku in der MEB ganz robust ausgelegt zu sein scheint.

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  • Meiner sieht viele Schnellader und lädt definitiv oft auf 100% DC. Natürlich auch viel AC. Ein Taxi fährt deutlich anders als ein Außendienstler. Wichtigste Ausstattung beim Taxi ist der Angstgriff. Tagsüber werden ältere Herrschaften gefahren und nachts betrunkene. Das ist etwas ganz anderes als dauernd AB. Übrigens reduziert meiner öfters die Ladeleistung weil der Akku beim DC Laden zu heiß wird.

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