Beiträge von luckymecky

    Die letzten Tage war mal wieder eine längere Strecke (690km) fällig.

    Fazit: bei Tempo 130km/h per TA und wenig Verkehr, 2 bis 6 Grad Außentermperatur, 22 Grad Innenraumtemperatur wurden zwischen 23 - 25 kWh/100km verbraucht. Hier waren Gegenwind und Seitenwind wohl die wesentliche Ursache für den Verbrauchsunterschied.

    Bemerkenswert: nur die erste Ladung lief schleppend, da die Batterie noch kühl war. Danach lag die Batterie dauerhaft über mindestens 23Grad (teilweise über 30Grad), so dass die folgenden Ladungen bei gut unter 20% SoC mit ordentlicher Leistung (über 100kW) starteten. Für die einzelnen Ladevorgänge (32-38 kwH) wurden 32-36 Lademinuten fällig.

    Letzte Nacht stand die Rückreise aus dem Urlaub an. 990km aus Lechbruck (bei Füssen) einmal die komplette A7 hoch bis kurz vor Flensburg, inkl. 70km Landstraße (2x Umleitung auf Grund Sperrung der A7).

    Durchgehend mit TA, wo es erlaubt war 130km/h, Außentemperatur lag meist bei 10-13⁰, Innentemperatur kann man ablesen,beladen mit zwei Personen, zwei Hunden und reichlich Gepäck. Insgesamt vier Ladepausen.

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    Natürlich sind diese, aus Verbrenner umgerechnet nur ca 20L ein Zugeständnis an die letztendlich noch nicht ausgereifte Batterietechnik. Diese relativ geringe speicherbare Energie ist daher aber nicht Realität, weil es grundsätzlich Vorteile bietet.

    Wenns technisch/kostenmäßig möglich wäre, hätten alle E-Autos größere Akkus, als jetzt der Fall.

    ganz sicher....

    Die E-Mobilität ist in der Entwicklung im Vergleich zum Verbrenner einfach noch jung, und die Entwicklung der Energievolumen, Ladegeschwindigkeiten und Ladeinfrastruktur ebenso.

    Wenn man dann jetzt schon Berichte von Ladevorgängen mit knapp 70kWh in 15Minuten liest (800V, z.B. KIA), kann man den zügigen Fortschritt dort schon gut erkennen.

    Bei der Verbrauchsoptimierung ist man auch schon auf einem guten Weg, wenn auch nicht ganz so rasant. Unsere von der Entwicklung ältere ZOE fahren wir bei gleichem Fahrprofil mit sogar etwas höheren Verbrauch als den Enyaq (ZOE ca 17-8 vs Enyaq ca 15-16 kWh im Alltagsumfeld im Sommer), und der Enyaq ist deutlich größer und schwerer.

    Dazu kommt dann noch die Weiterentwicklung der Batterietechnologie, was für mich den erheblichsten Anteil ausmacht.

    Ich fürchte nur, dass die Lade-Infra gar nicht so schnell hinterher kommt. Das war in diesem Jahr gut zu erkennen, als die skandinavischen Länder Sommerurlaub hatten und die Ladestationen oftmals komplett ausgelastet waren. Wenn jetzt noch mehr Mitteleuropäer den Weg zur E-Mobilität finden, dann kann das sehr schnell sehr eng werden.

    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Die Ausflugsfahrt gestern war sicherlich auch nicht repräsentativ, aber höchst erfreulich:20250831_173848.jpg

    Kein Fz-Hersteller kam bei reisetauglichen, reinen Verbrenner-Pkws m.E. bisher auf die Idee, diese mit derartig kleinen Tanks aus zu rüsten, weil es ja so angesagt ist, dadurch mehrere Zwangspausen machen ...

    Ich erinnere mich noch gut an Zeiten, wo der Verbrauch von Verbrennern bei 9-12 L/100km lag und die Tankvolumen bei 50-60 L üblich waren (wer mehr brauchte hat sich teilweise einen Zusatztank einbauen lassen). Die Reichweite von Verbrennern war damals also auch nicht auf 1000km ausgelegt. Ja, das war deutlich im letzten Jahrtausend und in der Zwischenzeit ist bei den Verbrennern viel optimiert worden, so dass überwiegend auf Grund des mittlerweile geringeren Verbrauches erst höhere Reichweiten möglich sind. Das durchschnittliche Tankvolumen hat sich nicht wesentlich vergrößert.

    Die Elektromobilität steht da aus meiner Sicht auch erst noch in den Anfängen und ich vermute, es wird keine weiteren 50 Jahre dauern, bis vergleichbare Fortschritte erreicht werden.

    Trotzdem: nach gut einem Jahr mit dem Enyaq bei einem Durchschnittsverbrauch von gut 17kWh über alle vier Jahreszeiten hinweg und teilweise mit Anhängerbetrieb oder E-Bikes auf der AHK, haben wir bisher keine für uns wesentlichen Einschränkungen erfahren müssen. Das Fahren macht Spaß und die ggf auf Strecken von über 250-300km erhöhte Pausenintensität mussten wir für uns als wohltuende Erholungsphasen anerkennen.

    Wir fahren solche Strecken mit dem Enyaq aber auch nur selten und in der Freizeit.

    Seinerzeit war aber auch der Verkehr noch nicht so stark wie heute, weniger Baustellen etc. Mir erscheint das heute auch nicht mehr als sinnvoll, aber es war die Zeit.... aber eben Zeiten und vor allem Einstellungen und Ansichten ändern sich.

    Und mit den Zeiten ändern sich insbesondere die technischen Rahmenbedingungen.

    Ich stamme auch noch aus der Zeit des "Schwarz-Weiß-Fernsehens" via terrestrischen Empfang, muss aber feststellen, dass mittlerweile selbst TV via Satellit überholt ist und Streaming per Internet der Standard ist.

    Genau so verhält es sich auch mit den Fahrzeugen. Ich bin noch in Fahrzeugen gefahren, da waren Gurte zum Anschnallen nicht bekannt und der Verbrauch so hoch, dass sie vergleichbare Reichweiten hatten wie "moderne" BEV heute. Wir befinden uns gerade (mal wieder) in einer Phase eines wesentlichen Wechsels der Antriebstechnologie und ich gehe davon aus, dass zwei bis drei Generationen der Menschheit weiter die Verbrennertechnologie nur noch ein müdes Kopfschütteln auslösen wird.

    Ich für meinen Teil komme im Alltag auch mit der "kleinen" 60 kWh-Batterie gut hin und vermute, dass es bei entsprechender Ladeinfrastruktur für sehr viele, wenn nicht sogar den meisten Privatfahrern, reichen würde. An das Laden wird sich auf der Zeitachse die Mehrheit gut gewöhnen, genauso wie ans Gurt anlegen, TV-streamen oder Handy laden, und die Urlaubsreisen werden dann wie selbstverständlich nicht mehr (wie vermutlich jetzt überwiegend auch schon) nicht mehr mit 1000km am Stück gereist.

    Heute erstaunlich gut durchkommen:

    Start an der Flensburger Förde morgens um 01:00 Uhr mit 98%.

    Ankunft am Ziel in der Nähe von Füssen 14:08 Uhr inkl. fünf Pausen. Die letzte Pause wurde bereits zum Laden für den nächsten Tag genutzt, SoC am Ziel 67%.

    Beim Start waren es noch 10⁰ Außentemperatur, Heizung lief also in den ersten Stunden.

    Verbrauchskosten knapp unter 80,-€ für fast 1000km (IONITY 0,39€ via Mobilize Charge Pass).

    Da wir solche Touren nur gelegentlich machen und der Alltag sich im Radius von unter 50km stattfindet, reicht uns der 60-er vollkommen, auch wenn der SoH im Laufe der Zeit ein wenig verlieren wird.

    Sicherlich gibt's auch ein paar Dinge bei dem Fahrzeug, die noch Potenzial für Verbesserungen bieten, aber das ist ein anderes Thema.