warhammer:
Soweit ich verstanden habe, arbeitest du für Skoda oder stehst sonst irgendwie in einem Geschäftsverhältnis mit denen. Darum habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass du versuchst Skoda zu verteidigen.
Dass unehrliche Händler quasi alleine an der Misere schuld sein sollen, glaubt aber auch nur, wer noch ans Christkind glaubt.
Oder sollen die Händler jetzt auch noch für den Chipmangel, den Ukraine-Krieg und für damit verbundene Fehlplanungen bei Skoda bzw. im VW Konzern verantwortlich sein?
Und selbst wenn tatsächlich eine große Zahl an Händlern ihre Quoten überbucht haben sollten, muß sich Skoda fragen lassen, warum man das zuließ.
Wo hast Du denn verstanden das ich für Skoda arbeite oder in einem Geschäftsverhältnis mit denen stehe? Sorry, frage ich mich immer wieder bei solchen Kommentaren. Und schon gar kein Verständnis (Weder hier, noch in anderen Foren) habe ich für irgendwelche "Der redet positiv über XY, also muss der doch ein persönliches Interesse wie Arbeitsverhältnis, Aktien, .... haben". Das ist einfach eine absolute Unart, ich könnte genauso allen ständigen Kritikern unterstellen das sie sich in der VWAG beworben haben und abgelehnt wurden und jetzt Frust abbauen wollen. Wäre das selbe Niveau und genauso Blödsinn.
Das ich weiss wie die logistischen Fabriksteuerungs- und Planungsprozesse funktionieren und wo deren Grenzen sind, hat den simplen Hintergrund das ich in den letzten 10 Jahren u.a. für so ziemlich alle größeren KFZ Hersteller am Umbau der Prozesse aufgrund neuerer Rahmenbedingungen beteiligt war.
Ich gebe Dir ja durchaus Recht das es aus Deiner Warte wie Skoda Verteidigung aussehen mag. Wenn Du Dir aber mal alle Beiträge von mir durchliest, wirst Du auch viel Kritik finden. Angefangen bei stumpfsinnig durchgezogenen Prozessen ohne Beachtung der Lieferzeiten was Farbwechsel angeht und ähnlichen Sachen. Was ich eigentlich versuche ist die Grenze dessen aufzuzeigen was machbar ist oder auch was gar nicht sinnvoll ist (Wie die Diskussion wieso bauen die Coupes anstatt meinen 80X zu bauen etc.). Es gab auch hier mal die Diskussion das es natürlich helfen würde wenn man jede Änderung von irgendwelchen Einplanungen mitgeteilt bekommen würde - Ich habe versucht zu erklären warum das sinnlos ist und das sich die Einplanungen wöchentlich um Monate nach vorn und wieder nach hinten schieben können. Jetzt erst gab es einen Beitrag das jemand wohl beim Händler sich die History angesehen hat mit dem Ergebnis das daraus nichts abzuleiten wäre.
Hoffentlich habe ich nirgends geschrieben das es unehrliche Händler gibt und diese allein an aktuellen Problemen Schuld sind... Die können an vielen Stellen auch nicht viel machen - Siehe mein Auto das 4 Wochen gesperrt war nur weil aufgrund der vielen Meldungen das Autohaus die wichtige Nachricht "Auto kann wegen Farbe nicht gebaut werden" hinten runtergefallen ist. Hier kann man noch einiges verbessern, ist gar nicht die Frage. Das die Meldung aber in der Masse untergegangen ist, dafür kann letztendlich weder Skoda was noch der Händler. Die Systeme sind so gebaut weil es Sinn machte sie zu bauen wie sie gebaut wurden und die Anforderungen entsprechend waren. Das die Meldungsflut halt zu viel für Händler in Kurzarbeit war - Gibt ja Gründe wieso es manuelle Listen mit Fahrzeugen drauf gibt die von XY betroffen sind und mit deren Bestellern gesprochen werden soll. Insofern ganz klar: Nein, die Händler sind nicht alle böse und auch nicht an allen Lieferzeiten dieser Welt Schuld. Mein Enyaq ist z.B. nur relativ zeitig gekommen weil mein Händler (Ohne Enyaq Quote aber mit Quote für ein anderes Modell) sich einen Händler gesucht hat, der ein gegenteiliges Problem hatte - Gibt also auch Händler die sehr viel tun.
Puh, das sind die Pauschalaussagen mit denen ich meine Probleme habe. Welche Fehlplanungen hast Du denn genau im Kopf? Das der Ukraine Krieg nicht vorhersehbar war, darüber sind wir uns wohl einig. Natürlich kann man eine Fertigungstiefe von 100% anstreben, aber damit verteuert man dann auch nachhaltig die Produkte und vor Einschränkungen ist man auch dann nicht sicher. Also ja, offensichtlich gibt es Bedarf hier mal wieder für robustere Belieferungen zu Sorgen. Aber Fehlplanungen weil ein absolut nicht erwartbares Ereignis eingetroffen ist - Ist mir zu hoch. Chipmangel? Ist mir zu viel Buzzword und nebenbei ja auch nur ein Teil der Zulieferprobleme (Und ja, hier habe ich auch schon Skoda kritisiert weil die Kommunikation durchaus besser laufen könnte). Chipmangel in Form von "Dummer VW Konzern hat Kontingente abbestellt?" Das Thema hat so gut wie keine Auswirkungen mehr und ob es richtig oder falsch aus Konzern Sicht war - Sei mal dahingestellt. Chipmangel in Form von "Skoda hat sich beim Forecast des ersten E-Autos und des (ersten) Autos in der Preisklasse massiv in der Einbaurate von Ausstattungen verschätzt"? Ja, das kann man Skoda ankreiden weil man nun auf seine Ausstattung lange wartet. Man kann aber halt auch sehen das die Vertriebler nach bestem Wissen eine Planung gemacht haben und erst dann anfangen zu schimpfen wenn die beim Elroq genauso danebengeht wo es Vergleichwerte gibt.
Warum sich das Skoda eigentlich nicht Fragen lassen muss, hatte ich vor kurzem erst geschrieben: Die kennen die Quoten der Händler gar nicht. Was sich Skoda aber im Gegenzug fragen lassen könnte: Warum haben sie nicht mit einem generellen Bestellstop reagiert als die Bestellzeiten bei >12 Monaten angekommen waren z.B.
... jetzt stehen als Antwort wieder Sachen wie "Skoda muss sich die Quoten Geschichte nicht fragen" was für Dich vermutlich wieder wie Verteidigung aussieht aber halt einen technischen und fachlichen Hintergrund hat. Vermutlich ist das Teil der Mißverständnisse zwischen uns. 
Aber siehe oben: Nichts liegt mir eigentlich ferner als Skoda bei Problemen die durch Skoda verantwortet wurden ungerechtfertigt verteidigen zu wollen...